Rezensionen über schöne Literatur von Schelling und Caroline.
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dem Tode, eine wahre unlängst erfolgte Geschichte für jedermann zur Be-
herzigung und vorzüglich für Psychologen zur unparteiischen und sorgfältigen
Prüfung dargestellt“. AVelches Aufsehen dieses Buch damals machte (vgl.
Wielands Euthanasia, 1805), läßt sich am besten daran ermessen, daß im
Zeitraume von kaum einern Jahr nicht weniger als vier Auflagen nötig
wurden. Es entfesselte eine Flut von Entgegnungen, Nachahmungen und
Parodien, über die man sich am besten in den Rezensionen der Jenaischen
Literatur-Zeitung Nr. 30, 76, 1805 und Nr. 97, 1806 (von e. das ist Prof.
Schmid in Jena) unterrichten kann (vgl. Goedecke, a. a. 0.). Dieser Wetzel
ist ebenso zu unterscheiden von F. G. Wetzel, 1778—1819 (der aber unter
seine populär-medizinischen Werke auclr den Namen Karl Wezel setzen
ließ, und der von Franz Schultz für den Verf. der Nachtwaclien gehalten
wurde ; Goedecke, VII, § 331, 8), wie von dem durch seinen Roman ,,Tobias
Knaut“ seinerzeit berühmt gewordenen Johann Karl Wetzel (1747—1819)
(Goedecke, IV, 1, § 230, 22; Koberstein, IV, 168; Meusel, IV5, 208, IX5, 528).
(S. 39, Z. 9 v. o.) Georg Teubner, siehe oben.
(S. 39, Z. 22 v. o.) Nicht schlecht geraten : Teubner hatte 1803 den
Versuch gemacht, in Jena Privatdozent zu werden, docli mußte er, wie
Meusel erzählt, unverrichteter Sache in seine Ileimat Schlitz zurückkehren.
(S. 40.) Alles Romane von Teubner : „Gott Wezels Zuchtruthe des
Menschengeschlechts eine Zugabe zu Tobias Knaut. Aus Familiennach-
richten gezogen. 8. Erfurt.“ „Gallopaden und Bocksprünge auf dem Stecken-
pferd meiner Laune. Vom Verfasser des silbernen Kalbes“. „Das süherne
Kal'b eine Zugabe zum goldenen“, Erfurt 1803—1804 (das goldene Kalb ist
vom Grafen von Benzel-Sternau, vgl. Caroline von Waitz, II, S. 276, siehc
oben S. 55). „Gott Wezels Zuchtruthe“ wurde früher (Meusel, IV5, 208)
Joh. Ivarl Wetzel d. ä. (1747—1819) zugeschrieben.
(S. 40.) „Röschens Geheimnisse“ „vom Verfasser des Guido von Sohis-
dom“ waren in erster Auflage in Pirna 1798—1799 erschienen. Der Verf.
dieses Romans und „Weibes, wie es ist (1800)“ ist der fruchtbare und
damals berühmte Schriftsteller Friedrich Gustav Schilling (Goedecke, V,
483). Dieses letzte Buch gehört zu der Unzahl von Romanen mit ähnlichcn
Titeln, die durch den bekannten Tugendspiegel ,,Elisa oder das Weib wie es
sein sollte“, Leipzig 1795, von Wilhelm. Caroline von Wobeser (1769—1805)
hervorgerufen worden waren, und unter denen sich gar „ein Unterröckchen
wie es sein sollte“, 1803, findet; ja, Friedrich A. Schulze schrieb eine ganze
„Familie wie sie sein sollte. Ein Roman wie er sein kann“, Goedecke,
§ 279, 49, 13.
(S. 41.) Über Gottlob Cramer, einen der fruchtbarsten und beliebtesten
Romanschreiber (1758—1817) vgl. Goedecke, V, 511 ; Appell, Ritter-, Räuber-
und Schauerromantik, 1859, S. 15—34. Cramer wußte sich über schlechte
Kritiken zu trösten : „Meine Romane werden, was auch immer trübsinnige,
mürrische Recensenten denken und sagen mögen, nicht gelesen, sondern ver-
schlungen, nachgedruckt und noch vielmal aufgelegt und sogar von den stolzen
Britten iibersetzt“. Müller-Fraureuth, Räuber- und Ritterromane, S. 50ff. Er
schrieb 68 Romane in weit über 100 Bänden !
(S. 41, Z. 21 v. o.) Der Verfasser hat sich nicht feststellen lassen.
(S. 41, Z. 27 v. o.) Der Arzt Zimmermann ist wohl der als Philosoph
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dem Tode, eine wahre unlängst erfolgte Geschichte für jedermann zur Be-
herzigung und vorzüglich für Psychologen zur unparteiischen und sorgfältigen
Prüfung dargestellt“. AVelches Aufsehen dieses Buch damals machte (vgl.
Wielands Euthanasia, 1805), läßt sich am besten daran ermessen, daß im
Zeitraume von kaum einern Jahr nicht weniger als vier Auflagen nötig
wurden. Es entfesselte eine Flut von Entgegnungen, Nachahmungen und
Parodien, über die man sich am besten in den Rezensionen der Jenaischen
Literatur-Zeitung Nr. 30, 76, 1805 und Nr. 97, 1806 (von e. das ist Prof.
Schmid in Jena) unterrichten kann (vgl. Goedecke, a. a. 0.). Dieser Wetzel
ist ebenso zu unterscheiden von F. G. Wetzel, 1778—1819 (der aber unter
seine populär-medizinischen Werke auclr den Namen Karl Wezel setzen
ließ, und der von Franz Schultz für den Verf. der Nachtwaclien gehalten
wurde ; Goedecke, VII, § 331, 8), wie von dem durch seinen Roman ,,Tobias
Knaut“ seinerzeit berühmt gewordenen Johann Karl Wetzel (1747—1819)
(Goedecke, IV, 1, § 230, 22; Koberstein, IV, 168; Meusel, IV5, 208, IX5, 528).
(S. 39, Z. 9 v. o.) Georg Teubner, siehe oben.
(S. 39, Z. 22 v. o.) Nicht schlecht geraten : Teubner hatte 1803 den
Versuch gemacht, in Jena Privatdozent zu werden, docli mußte er, wie
Meusel erzählt, unverrichteter Sache in seine Ileimat Schlitz zurückkehren.
(S. 40.) Alles Romane von Teubner : „Gott Wezels Zuchtruthe des
Menschengeschlechts eine Zugabe zu Tobias Knaut. Aus Familiennach-
richten gezogen. 8. Erfurt.“ „Gallopaden und Bocksprünge auf dem Stecken-
pferd meiner Laune. Vom Verfasser des silbernen Kalbes“. „Das süherne
Kal'b eine Zugabe zum goldenen“, Erfurt 1803—1804 (das goldene Kalb ist
vom Grafen von Benzel-Sternau, vgl. Caroline von Waitz, II, S. 276, siehc
oben S. 55). „Gott Wezels Zuchtruthe“ wurde früher (Meusel, IV5, 208)
Joh. Ivarl Wetzel d. ä. (1747—1819) zugeschrieben.
(S. 40.) „Röschens Geheimnisse“ „vom Verfasser des Guido von Sohis-
dom“ waren in erster Auflage in Pirna 1798—1799 erschienen. Der Verf.
dieses Romans und „Weibes, wie es ist (1800)“ ist der fruchtbare und
damals berühmte Schriftsteller Friedrich Gustav Schilling (Goedecke, V,
483). Dieses letzte Buch gehört zu der Unzahl von Romanen mit ähnlichcn
Titeln, die durch den bekannten Tugendspiegel ,,Elisa oder das Weib wie es
sein sollte“, Leipzig 1795, von Wilhelm. Caroline von Wobeser (1769—1805)
hervorgerufen worden waren, und unter denen sich gar „ein Unterröckchen
wie es sein sollte“, 1803, findet; ja, Friedrich A. Schulze schrieb eine ganze
„Familie wie sie sein sollte. Ein Roman wie er sein kann“, Goedecke,
§ 279, 49, 13.
(S. 41.) Über Gottlob Cramer, einen der fruchtbarsten und beliebtesten
Romanschreiber (1758—1817) vgl. Goedecke, V, 511 ; Appell, Ritter-, Räuber-
und Schauerromantik, 1859, S. 15—34. Cramer wußte sich über schlechte
Kritiken zu trösten : „Meine Romane werden, was auch immer trübsinnige,
mürrische Recensenten denken und sagen mögen, nicht gelesen, sondern ver-
schlungen, nachgedruckt und noch vielmal aufgelegt und sogar von den stolzen
Britten iibersetzt“. Müller-Fraureuth, Räuber- und Ritterromane, S. 50ff. Er
schrieb 68 Romane in weit über 100 Bänden !
(S. 41, Z. 21 v. o.) Der Verfasser hat sich nicht feststellen lassen.
(S. 41, Z. 27 v. o.) Der Arzt Zimmermann ist wohl der als Philosoph