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Reitzenstein, Richard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 12. Abhandlung): Zur Sprache der lateinischen Erotik — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32887#0009
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Zur Sprache der lateinischen Eroiik.

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STEiN in seiner ganzen Polemik die entscheidenden Stehen (Statius
Silv. V 1, 44 und Tibuh II 2, 17) beiseite geschoben hat, urn sich
nur an diese eine zu klammern.

2. Das in der röiuischen Erotih.
LEo hat zuerst, soweit ich weib, in einer kurzen Anmerkung
seiner Plautinischen Forschungen (S. 139, A. 2) das /be&is in der
Elegie und die von ihm unzertrennlichen aus dem
Hetärenkontrakt in der attischen Komödie erklärt, wie er bei Plautus
Asin. W 1 erscheint; er verglich damit — zunächst überraschend
und überredend — die halb scherzende Behandlung eines /bedns
bei Tibull I 6, 69. Erweitert, doch im Beweis auf dieselbe Stehe
beschränkt hat er seine Ausführungen in der Kritik der Ausgabe
RoTHSTEiNS, (Gött. Geh Anz. 1898, S. 746), nur daß er das Ergebnis
auf Properz III 2(P übertrug: es handelt sich nach ihm in diesem
Liede um ein Motiv des Hetärenlebens. Widersprochen hat RoTH-
STEiN in seiner Entgegnung (Philol. 59, 458) in der dort üblichen
Weise mit starkem Wort, aber fast ohne auf die Gedankengänge
des Gegners Rücksicht zu nehrnen. In dem Aufsatz 'Elegie und
Komödie' ist dann LEo (Rhein. Mus. 55, 604) noclr einmal auf Pro-
perz III 20 zurückgekommen, ohne doch die Betrachtung weiter als
aut dies Gedicht und Tibull I 6 auszudehnenW) Hiergegen hat rnein
Schüler M. HEiNEMANN (-EpM^^ae (MMihoHue CMW
e^e^hh H7e;nmab'hh3, Dissert. philoh Argentorat. XIV, S. 116) geltend
gemacht, dah man den Gebrauch des Wortes /oedMS bei den Elegikern
doch nicht von dem Gebrauch bei Catull trennen könne, ohne frei-
lich weiter auf diesen einzugehen; ich möchte das hier nachholen.
Den Ausgangspunkt seiner Untersuchung hat Lso, wie ich fürchte,
nicht ganz geeignet gewählt; denn gerade das Wort, auf welches
alles ankommt, kommt bei Tibull I 6 nicht vor, und wenn
man einwendet, wenigstens dem Gedanken naclr sei von einem Ver-
trage die Rede, so weicht doch dieser Vertrag weit von dem ab,
was bei Tibull sonst als /bo&is bezeichnet wird. Das Lied bietet
ähnlich wie Properz II 6 eine Schilderung der Eifersucht; beide
Gedichte zeigen irn Schluh einen ähnlichenUmbruch, der psychologisch
begreiflich und zugleich aus Gründen der Komposition notwendig

*3) [Eine Wiederholung der früheren Behauptungen gibt mit Verweis auf
diese Stehen LEO in der Neuauflage der Piautinischen Forschungen, S. 154, 4.]
 
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