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Reitzenstein, Richard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 12. Abhandlung): Zur Sprache der lateinischen Erotik — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32887#0017
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Znr Sprache der lateinischen Erotik.

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Reden. Ein persönlicher Affekt (cMMnre oder dihipcrA kann natürlich
oft zugrunde liegen und wird öfter imgiertW) — der Zusammenhang
der Worte mm'cM-s und mnure schwindet zu keiner Zeit aus der
Empfindung —, aher entscheidend ist die Wiilensrichtung
vgh Cicero ep. V 2, 8), und die eigentiich charakteristischen Aus-
drücke für das Verhältnis sind 7?6?^cvo?6M-?7M.
Förderung des miMCMS, Schädigung des mhmcMS hiiden das seibst-
verständiiche Ziei des Wiiiens. Ein paar Beispiele nrögen die vöiiige
Gleichsetzung von CMm'cMS und 7?eMevo7MS zeigen. In den Bacchides
liat Mnesiiochus geklagt (549):
. . . 7hc ^MCW CSSC fMlMODM rchMS .SM7M chQ'Me cp.S'MS SM)M )M77?7,
2?(e, gMoc7 hc se accMrchM7M 7m7?M7? (7Moc7 po.sse7 wcdi
/hcore7 )Me, 7MCOMc7hccre7 co^M'ccs o)MMis ?MCM.$.
Sein Genosse Pistocieruswiil den Namen wissen; er antwortet
ausweichend:
&eMero(cMS ?77?7.
MMiM ^7 77cc esse7, (ecMM^ orccroM, M7 e7 c(M0c7 posses wcdc
/rccere /ccceres. — c77c woc?o 7cocM7MOM .s77.* s7 MOM /hcero
e? Mccc?e cc?7c/MO jpccc?o, ?Me esse c77c77o 7c/Mccr?ss7MCM)M. —
M0C/MCC7M 7c07M0S? rerM7M 7cC7'C?C CC?M?CMS CS? ?77?7. — ?CCM?0 )MCCC/7.S
c77c gM?s es?; ))ec/ccccoz 7co7M?M?s ec/o pccro? j)C)?c?o c/rcc??cu7c.

scltschafts- und Staatsleben ganz eigentümliche Begriff verdiente eine Mono-
graphie. Durch seine Leistung in seinem Konsulat hat Cicero eine
erworben, die ihn weit über die gewöhnlichen Konsulare heraushebt; für sie
muß er nun kämpfen. Durch den Tyrannenmord haben Brutus und Cassius
eine erlangt, die nach ihrer Auffassung auch durch die άμνηστία
nicht aufgehoben wird und die ihrem Rang entsprechenden Ämter, die
Antonius ihnen zuweist, für sie zur unerträglichen Kränkung macht. Cicero
muß für sie eintreten. Es ist dies echt römische Empiinden für die indivi-
duelle das in dcr Staatslehre der jüngeren Stoa die entsclreidende
Rolle spielt; sie ist von Anfang an für Rom entworfen, sclbst die Idee des
Prinzipats hängt mit ihr zusammen.
2?) Vgl. die später zu besprechende Stelle Ciceros ep. III 6, 3 : po-
/ieri esse v/c/e'ailM)*. Auf
das Freundschaftsverhältnis scheint Lucilius 902 zu gehen: /aB/orew
ama/oreM? (vgl. 903. 4 : Tm&easgMO ü? aw?wo, ac?7%of?MW
eaMsa??? Fore, qMae ???e a& M??o eo?M?MOi?o α&<?Μοα/ /%ο). Freilich werden
dieselben Worte von. ihm auch auf das erotischc Verlrältnis übertragen
269. 70 : /e ο?777//α/, aeAM7s /aeM^Me /??ae se FatMore??? os/e??f7fM, /o?*e a???7-
e?f??? /?o7/7eeaüf?*,' die Wcndungen ^o?'e ae/a/is eo??????eM&/./?ts, eoKe?/?aü?s ent-
springen derselben begreiflichen Übertragung.
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, phil.-hist. Kl. 1912. 12. Abh.

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