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Schwartz, Eduard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 16. Abhandlung): Johannes Rufus, ein monophysitischer Schriftsteller — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32891#0007
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Iohaunes Rufus, ein monophysitischer SchriftsteHer

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waren durchweg junge Leute aus den höheren Ständen; das in der
Regel vierjährige Studium der Rechtswissenschaft/ dem eine vor-
hereitende Ausbiidung in griechischer und lateinischer Grammatik und
Rhetorik voranzugehen phegte,^ ist Mittellosen schwerlich zugänglich
gewesen. Soweit es der 'große' Iberer Petrus auch in Weltducht
und Weltverachtung gehracht hatte, er blieb doch der Prinz aus
königlichem Gebltit, auch in der Eutte,^ und es wird kein Zufall
sein, daß zu dem Kreise seiner nächsten Yertrauten lediglich Männer
aus den fithrenden Ständen gehören. Jedenfalls ist dieser Ereis da-
durch von Bedeutung geworden, daß er dem monophysitischen Mönchs-
tum Kräfte zuführte, die durch ihre profane Bildung imstande waren,
den Monophysitismus zunächst wenigstens vor der Gefahr zu be-
wahren, der jede sich von der Reicbskirche absondernde Gemein-
schaft nur zu leicht zur Beute hel, vor der Gefahr nämlich, daß dem
schismatischen Elerus und Mönchstum die Yerbindung mit der antiken
Bildung und die Fiihlung mit der Reichspolitik äußerlich und inner-
i Zacharias schließt die Aufzählung' der frommen Studenten, mit denen er
und Severus in Berytus verkehrten, ab mit der zusammenfassenden Charakteristik
[p. 14, 27]: άηόρε$ ύεοφίΑεί^ Kai πρωτεΰοητε^ έη τψ τ*ωη ποΑίττίκώη κό/ίωη (-
ewRg) όίόαθκα/.ί'αί άτε τέσσαρα^ dutctvTony έ^οητε^ έη τ^ί άκα^κώσεω^ αυτώη
/ίεΑέτ?)ί. Auch Iustinian beschreibt in der Const. Omnem einen vierjährigen Studien-
gang: die Studenten des ersten Jahres hießen άπροηάττ, die des zweiten ediciaies,
die des dritten RupMMawstae, die des vierten Αήταο Eingehender werden die wich-
tigen und interessanten Schilderungen des Rechtsstudiums in der Vita Seueri des
Zacharias demnächst von juristischer Seite behandelt werden.
s Severus wird zunächst mit zwei älteren Brüdern nach Alexandrien ge-
schickt, um dort griechische und lateinische Grammatik und Rhetorik zu hören;
zu demselben Zwecke geht auch Zacharias dorthin (Vita Seueri p. 2, 9 tf.). Erst
nachdem sie dort ausstudiert haben, beziehen sie die juridische Universität in
Berytus (p. 12, 5 if.). 26, 12 erzählt Zacharias von Petrus aus dem kappadoki-
schen Caesarea: /ίετά τ?)η τώη έ^κηκΑώοη /ί.αΰ?)/ίάτίοκ όίόα.σκα/.ί'αη, ρρα/ί/ίατί/ί?)ρ
Αέ^ω καί ρ?)τορίκ^^, έη έκεΑψ τ^ί πόΑεί [Caesarea] έόίόά^ΰ?), κατας?ροκ?)σα^
Ρ??)ρντοΰ καί τώη ηό,αωη τώη τε έπα^εΑώη τώη τ?)ί όίόασκαΑάτί προσ?/κονσώη
(ich lese . οΰσι(ο\ ^αί τώη κεηώη έΑπί'-
όωη παρέόωκεη έαυτόη τοί^ τ/)η άεί'αη φίέοσοφί'αη άρα/ίέηοί^ έκ τώί /ίοκαστ?/-
ρί'ωί τοΰ περί/ίθ?)του '-Ρω/ίαηοΰ.
^ Nachdem der Biograph am Anfang der Vita die Vorfahren und Ver-
wandten des Petrus väterlicher- und mütterlicherseits aufgezählt hat, fiigt er
zum Schluß hinzu (p. 6, 13): καί /ί?)όεί^ έκ /ίίκροψν^ία^ περίσσοΑο^ίαη κο/ίίζέτω
τ/)κόε τ/)κ όκο/ίάτωκ έ^αρί'ά/ί?)σίη. ου ydo /ίατα/ω^ τούτωη έ/ίη?)σάψίεκ, ά/ώ.ά ό/ότί
ό ρ/ί/.όστορρορ κίίί όκτ6/ρ όεοφίέ?)ρ πατ?)ρ πάητα ταΰτα τά όνό/ίατα σ/'κωραρϋ'?κ
έκ /ίίάί κατ' έκίαητόκ ρ/ίέρωί, τ?)ί σα/%?άτωί τ/)ρ έ// /ίέσωί τώκ //ρστείώη έ/?'όο/ίάόορ,
τ?)κ ,ίίκ?///?)?/ αητώη έτέΑεί, τοΰτοκ τόη /ίίσάόη αΰτοί^ άποόίόοΰ^ τ?)^ ?)ση^ία^ τ^^
ΰπ' αΰτώη παρε/ο/ίέκ?)^, εόΐετο ί'κα έκόΰσ?)ί τόκ κόσ/?ο??. Die mönchische Moti-
vierung darf darüber nicht täuschen, daß diese jährliche Gedächtnisfeier nichts
anderes ais ein christlich tibertünchter Ahnenkuit war.
 
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