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Max Walleser:
hinreichend erklärt werden könnte, daß- es hinsichtlich der Be-
deutsamkeit des Inhalts bei weitern nicht an die Vajracchedikä
heranreicht; ist es doch nicht etwa, ein ,ausgesprochen phiio-
sophischer Text, sondern „a mystic mantra and the praise thereof
sas a.'means iof promoting longevety"^), ein Zauberspruch (dhäranl)
zur Herbeiführung eines langen Lebens, der höchstens insofern
von sachiichem Interesse ist, als er zeigt, in welchem Umfange
krasser Aberglaube in den späteren Entwicklungsstadien des^
Buddhismus Wurzel gefaßt hat. An seiner weiten Verbreitung
loauch heute noch kann übrigens nicht gezweifelt werden, wurden
mir doch während eines kurzen Aufenthaltes in Darjeeling im
Jahre 1913 nicht nur mehrere, allerdings unvollständige nepa.r
lesische Sanskrithandschriften des Textes angeboten, sondern
auch von einem tibetischen Lama zwei moderne Holzdrucke
lsunterbreitet, welche die tibetische Übersetzung enthielten und
ihre häufige Benutzung bis in die neueste Zeit hinein verrieten.
So ist es denn nicht verwunderlich, daß auch in den schon
früher nach Europa gelangten Manuskriptsammlungen das Apari-
mitäyuh-sütra vertreten ist. In den Katalogen der HoDGSON-
äoHandschriften ist es zwar nur als zu der in Kalkutta hefind-
lichen Sammlung der Asiatic Society of Bengal gehörig ver-
zeichnet-), indesisen ist wohl anzunehmen, daß es auch in den
HoDGSON-Handschriften der Royal Asiatic Society zu London
in einem Sammelbande von Dhäranls (dhäranl-sangraha), dessen
25reicher Inhalt nur zu geringem Teiie an der angegebenen Stelle
verzeichnet ist, vorliegt. Ob der Text nicht auch in Paris und
Oxford in einem ähnlichen Sammelband der dortigen HoDGSON-
Manuskripte enthalten ist, geht aus den Katalogen nicht hervor,
ist aber keineswegs unwahrscheinlich. Nicht weniger ,als drei
3oKopien behnden sich indessen unter den von D. WRiGHT ge-
sammelten und jetzt im University Library zu Cambridge be-
findiichen nepalesischen Handschriften und sind in BENDALLS
,,Catalogue etc." unter Add. 1277, 1385, 1623 verzeichnet und
beschrieben. Nach den Textproben zu urteilen, die BENDALL
35aus den verschiedenen Handschriften mitgeteilt hat — sie sind
den Einleitungen und Kolophons entnommen —, ist allerdings
ÜAJENDRALALA MiTRA, The Sanskrit Literature of Nepal, Calcutta 1882, p. 41.
b „No. B. 38, Aparimitäyur-dhäranl . . . Appearance old. Prose generally
correct . . ." (RAJ. MiTRA, 1. c., p. 41).
9 CowELL AND EGGELiNG, Catalogue, No. 55 (p. 41).
Max Walleser:
hinreichend erklärt werden könnte, daß- es hinsichtlich der Be-
deutsamkeit des Inhalts bei weitern nicht an die Vajracchedikä
heranreicht; ist es doch nicht etwa, ein ,ausgesprochen phiio-
sophischer Text, sondern „a mystic mantra and the praise thereof
sas a.'means iof promoting longevety"^), ein Zauberspruch (dhäranl)
zur Herbeiführung eines langen Lebens, der höchstens insofern
von sachiichem Interesse ist, als er zeigt, in welchem Umfange
krasser Aberglaube in den späteren Entwicklungsstadien des^
Buddhismus Wurzel gefaßt hat. An seiner weiten Verbreitung
loauch heute noch kann übrigens nicht gezweifelt werden, wurden
mir doch während eines kurzen Aufenthaltes in Darjeeling im
Jahre 1913 nicht nur mehrere, allerdings unvollständige nepa.r
lesische Sanskrithandschriften des Textes angeboten, sondern
auch von einem tibetischen Lama zwei moderne Holzdrucke
lsunterbreitet, welche die tibetische Übersetzung enthielten und
ihre häufige Benutzung bis in die neueste Zeit hinein verrieten.
So ist es denn nicht verwunderlich, daß auch in den schon
früher nach Europa gelangten Manuskriptsammlungen das Apari-
mitäyuh-sütra vertreten ist. In den Katalogen der HoDGSON-
äoHandschriften ist es zwar nur als zu der in Kalkutta hefind-
lichen Sammlung der Asiatic Society of Bengal gehörig ver-
zeichnet-), indesisen ist wohl anzunehmen, daß es auch in den
HoDGSON-Handschriften der Royal Asiatic Society zu London
in einem Sammelbande von Dhäranls (dhäranl-sangraha), dessen
25reicher Inhalt nur zu geringem Teiie an der angegebenen Stelle
verzeichnet ist, vorliegt. Ob der Text nicht auch in Paris und
Oxford in einem ähnlichen Sammelband der dortigen HoDGSON-
Manuskripte enthalten ist, geht aus den Katalogen nicht hervor,
ist aber keineswegs unwahrscheinlich. Nicht weniger ,als drei
3oKopien behnden sich indessen unter den von D. WRiGHT ge-
sammelten und jetzt im University Library zu Cambridge be-
findiichen nepalesischen Handschriften und sind in BENDALLS
,,Catalogue etc." unter Add. 1277, 1385, 1623 verzeichnet und
beschrieben. Nach den Textproben zu urteilen, die BENDALL
35aus den verschiedenen Handschriften mitgeteilt hat — sie sind
den Einleitungen und Kolophons entnommen —, ist allerdings
ÜAJENDRALALA MiTRA, The Sanskrit Literature of Nepal, Calcutta 1882, p. 41.
b „No. B. 38, Aparimitäyur-dhäranl . . . Appearance old. Prose generally
correct . . ." (RAJ. MiTRA, 1. c., p. 41).
9 CowELL AND EGGELiNG, Catalogue, No. 55 (p. 41).