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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Walleser, Max [Bearb.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 12. Abhandlung): Aparimitāyur-jñāna-nāma-mahāyāna-sūtram: nach einer nepalesischen Sanskrit-Handschrift mit der tibetischen und chinesischen Version — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34083#0012
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12

Max Walleser:

wurde^), und ferner, daß, wie schon erwähnt, in der Titei-
bezeichnung der in Betracht kommenden Sanskrithandschriften
utüim nicht im Sinne von „mif Namen" (w,ie es bei seinem
sonstigen Gefirauch vor tMcAäyduc-gMO'mu der Fah ist), sondern
öin dem von ,,Kennzeichen, Namen" aufzufassen ist. Man wird
also hiernach auch die übiiche Benennung unserer Dhärani zu
berichtigen haben. Daß sie übrigens von vornherein einen be-
stimmten Titei gehabt hätte, ist höchst unwahrscheiniich, da
nicht nur die neueren Sanskrithandschriften in dieser Hinsicht
10 erheblich ciiiferieren, sondern auch schon die alten Übersetzungen
ins Nordarische; Chinesische und Tibetische offenbar erst nach-
trägiich benannt worden sind. Was diese letzteren anbelangt, so
erfoigte die chinesische Übertragung durch Fä-thien (Dharma-deva)
A. D. 973—981 unter der späteren Sung-Dynastie, die tibetische
lsdurch den. indischen Pandit CwVAuM Punya-sambhava lund
den Lotshäba pä-tshab ni-ma.-grags (Sürya-kirti?), der nach dPag-
bsam-ljon-bzan (ed. Calc. 1908), p. 406 den iudischen Pandit
Kanaka-varmannachTibet einluds) und also wohi zur Zeit des
Atisa in Tibet wirkte^)^ der A. D. 1053 im Aiter von 73 Jahren
20 in Nethan bei Lhiasa starbd) Was schließlich die nordarische,
bei Tun-h'uang gefundene Version der Aparimitäyur-näma-dhäranl
anbeiangt, so ist sie jedenfails iange vor dem Einbruch der von
Osten kommenden Eindringlinge(1035 n. Chr.)°) entsfanden, demr
der Umstand, daß sich in der Handschrift spätere Einschübe —
25 die Blätter 8 und 9 — in der jüngeren Kursivschrift finden,
weist darauf hin, daß sie schon Jahrhunderte früher bestanden
haben muß. Wenn es also auch nicht möglich ist, die Ent-
stehungszeit des Sanskrittextes mit Hilfe der Übersetzungen nach
unten hin genauer zu bestinunen, so wird man doch aus inneren
3oGründen sich hüten müssen, ihn in zu frühe Zeit zu verlegen,
da er die Spuren einer literarischen Verfailszeit deutlich ver-
rät. Zu einem entsprechenden Ergebnis kommt auch RAJ. MiTRA,
9 Vgl. ÜAJENDRALALA MlTRA, 1 C., p. 259.
^) pä tshab ni ma grags kyis ka na ka varma spyan draiis te.
0 1. c., p. 191.
9 Sarat Candra Däs, Indian pandits in the land of snow (Calc. 1893), p. 76.
Ebd. p. 50 wird Kanaka-varman (gser gyi go cha) unter den Pandits erwähnt,
die in Tibet seit König Ral-pa-can (A. D. 816—838 nach RocxHiLL, Life of Buddha,
p. 223 f.) wirkten.
^) PELLiOT, Trois ans dans la Haute Asie, Extrait du ^Bulietin du Gomite
de i'Asie franqaise", 1910, p. 14.
 
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