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Reitzenstein, Richard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 10. Abhandlung): Die Göttin Psyche in der hellenistischen und frühchristlichen Literatur — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37643#0029
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Die Göttin Psyche.

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Schreiber in vielen redaktionellen Kleinigkeiten voneinander ab;
in der zweiten Hälfte geht der eine plötzlich zu einer ganz anders
breiten Art der Darstellung über und weicht zugleich in der Anord-
nung erheblich ab. Das beruht nicht nur auf der Lüderlichkeit
der Schreiber, die Dieterich einzig darin sieht, sondern mehr
noch auf dem Grundcharakter volkstümlicher 'Kleinliteratur5, bei
der es nur auf den Inhalt, nicht auf die Form ankommt und Ver-
kürzungen wie Erweiterungen fast im Belieben des Schreibers
liegen. Die frühchristliche Literatur bietet manche Parallele.
Für das Verständnis des Textes bleibt noch viel zu tun. Dem
großen und bleibenden Verdienste, das sich A. Dieterich auch in
diesem Jugendwerk erworben hat, geschieht nach meiner Über-
zeugung kein Abbruch, wenn man heute ruhig feststellt, daß ihm
für die Erklärung trotz des überreichen Materials, das er zusam-
menbrachte, noch die Richtlinien fehlten. Für derartige Werke
hat sie erst Bousset in seinen Hauptproblemen der Gnosis gewiesen.
Dieterichs Leistung liegt darin, daß er den Wert, welchen die
Zauberpapyri für unsere Kenntnis des religiösen Empfindens im
Hellenismus haben, klar erkannt und schon damals die Stücke
bezeichnet hat, die von entscheidender Bedeutung sind. Er selbst
hat dann, unbeirrt von der Anfeindung und dem Hohn, den sein
erstes Buch ihm eintrug, eine Methode, religiös Wertvolles aus der
widrigen Hülle zu sondern, ausgebildet. Was wir, seine Arbeit
aufnehmend, etwa hinzuerwerben, bleibt sein Werk. — Ich muß
den alten Text hier noch einmal abdrucken — freilich ohne die
von dem Zauberer zugefügten mystischen Namen — und gebe
dabei für die erste Hälfte die Abweichungen der Rezensionen
in den Anmerkungen; für die zweite drucke ich beide Texte nach-
einander.

1. Fassung: Καί έγέλασεν ο θεός επτάκις, γελάσαντος δε του
θεού1 έγεννήθησαν θεοί έπτά, οΐτινες τον κόσμον2 περιέχουσιν ούτοι3
γάρ είσιν οί προφανέντες. κακχάσαντος πρώτον αύτου έφάνη φως, αύγή,
καί διηύγασεν4 τα πάντα, έγένετο δέ θεός επί του κόσμου καί του πυρός.
έκάχασεν δέ δεύτερον· ήν πάντα ύδωρ, άκούσασα ή γή ήχου5 έξε-
βόησεν6 καί έκύρτανεν καί έγένετο τό ύδωρ τριμερές7· έφάνη8 Αεός, έτάγη9
Varianten der II. Fassung: 1 τοΰ -9-εοΰ] αύτου 2 τον κόσμον] τά πάντα 3 αυτοί
Korrektor 4 διέστησεν (vgl. oben das Gebet) 5 καί ή γή άκούσασα ήχους καί
ίδούσα αύγήν 6 έθαμβήθη 7 καί τό υγρόν τριμερές έγένετο 8 καί έφάνη 9 καί έτάγη
 
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