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Ruska, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 2. Abhandlung): Zur ältesten arabischen Algebra und Rechenkunst — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37635#0020
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20

J. Ruska:

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„Und zu den Zweigen der Wissenschaft von der Zahl gehört
die Kunst des Rechnens, und zwar ist sie eine wissenschaftliche1
Kunst im Zahlenrechnen durch die Vereinigung aldamm und die
Trennung ciltafriJc. Die Vereinigung aldamm findet statt an den
Zahlen in der Vereinzelung2, und das ist die Addition algani,
und mittels der Verdoppelung (Wiederholung), indem man eine
Zahl gemäß den Einheiten einer andern Zahl verdoppelt (wiederholt),
und das ist die Multiplikation aldarb. Und die Trennung
altafnk findet ebenfalls statt entweder in der Vereinzelung2 wie bei
der Entfernung izalah einer Zahl von einer Zahl und der Kennt-
nis der (des) Bleibenden albäki, und das ist die Subtraktion altarh,
oder der Zerlegung tafsil einer Zahl in gleiche Teile, deren Zahl
bestimmt ist, und das ist die Division alkismah. Und in gleicher
Weise geschieht diese Vereinigung und Trennung an ganzen Zahlen
oder Brüchen . . . und ebenso geschieht es mit der Vereinigung
und Trennung an den Wurzeln . .
Hiermit liegt die terminologische Begriffsentwicklung zutage.
Der Begriff der Zerlegung umfaßt sowohl die Wegnahme eines be-
liebigen Teils wie die Zerfällung einer Zahl in gleiche Teile. Das
Wort tafnk wurde aber schon frühe im engeren Sinne verwandt,
ohne daß diese Spezialisierung auf das Verbum farraka selbst Über-
griff. Auch Alkarhi gebraucht das Wort tafnk nur zweimal in
seinem Rechenbuch, einmal als Kapitelüberschrift bei der Subtrak-
tion algebraischer Ausdrücke, ein anderes Mal in der Verbindung
algani ivaltafnk ivalzijaclah ivalnnksan (a. a. 0. Bl. 54a); für das
Subtrahieren selbst bedient er sich des Wortes alk.a (God.
Gotha 1474, Bl. 52 a: f,h\ä-o ^äJLli ^1 OlS^I lö!
JA ^Jdl). Dasselbe gilt von Behä eddlns Rechen-
buch, in dem altafrlk in der Überschrift S. 7 und S. 20 auftritt,
während im Text allenthalben ^sü nakasa angewandt wird.
Mit unnachahmlicher Kürze drückt der Kommentar zu Ibn
al-Hä’ims ^JLe ^JUf alluma fi "ihn alhisab (God.
1 Qüatremere liest (Not. et extr. XYI11 1, S. 95) ÄJL.c Ach«*, De Slane
übersetzt daher art pratique. Der Beiruter Text ist richtig.
2 Ich übersetze bd Ufr cid wegen des nachfolgenden bdltaddf; man könnte
auch bPlafräcl «mit den einzelnen» lesen.
 
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