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Ruska, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 2. Abhandlung): Zur ältesten arabischen Algebra und Rechenkunst — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37635#0050
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J. Ruska:

Ist die hier vorgetragene Auffassung richtig, so müssen wir
auch von dem gemeinen Sprachgebrauch und den praktischen
Aufgaben, also von den Aufgaben ersten Grades, nicht von den
quadratischen Gleichungen aus zum Verständnis der Terminologie
vorzudringen suchen. Es ist dann klar, daß der in allen Auf-
gaben wiederkehrende, grundlegende Begriff kein anderer
sein kann als der einer Geldsumme, eines Vermögens, sei es
bekannt oder unbekannt, Kapital, Erbmasse oder Wert einer Ware.
Alles dies und noch mehr wird durch das Wort dl* mal bezeichnet.
Im Koran, den wir als älteste Quelle anführen, finden wir das Wort
mal und den Plural amwal in der Bedeutung Vermögen, Besitz,
Geld und Gut, Reichtum, häufig auch in der Verbindung „Güter und
Kinder“ oder „mit ihrem Gut und Blut“ aA!
es ist vom Aufzehren des Gutes der Waisen, vom Ausgeben der
Reichtümer auf dem Wege Gottes die Rede, „Kapitalien“ heißen
Aj-AA d. i. capita bonorum, und „er häuft Gut auf“ £*:>■
gamaa malan (Sure GIV, 2). In den Aphroditopapyri kann man ßU
mit Geld oder Steuerertrag, Steuersumme übersetzen (Uj A-S1^ A^c
AAS 0.x» hurtig, hurtig mit dem, was von der Steuer zusammen-
kommt), gutes, d. h. vollwertiges Geld ist wyA ^ mä^ tajjdas
Schatzhaus heißt AAS bciit almal, das Einsammeln der Steuer-
beträge AIS gam almal.
In seiner ganz allgemeinen Bedeutung, als vorhandenes oder
angenommenes Vermögen, wird das Wort in den Erbteilungs-
aufgaben gebraucht. Zwei Beispiele mit wortgetreuer Übersetzung
mögen zugleich die Art der Aufgaben erläutern:
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