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Ruska, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 2. Abhandlung): Zur ältesten arabischen Algebra und Rechenkunst — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37635#0083
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Zur ältesten arabischen Algebra und Rechenkunst.

talzagad mit den Varianten hotetalgazat, hottottaltagath, hotaltagab,
hotetalsagat, noto taltagad begegnet, so würden wir ohne den la-
teinischen Text schwerlich imstande sein, den zugrundeliegenden
arabischen Ausdruck zu finden. Lesen wir aber danach: id est
breves lineae horarum, so ergibt sich ohne weiteres die Auflösung
olclwJl hiitüt alsaat = Stundenlinien.
Wenn uns an der gleichen Stelle die Wortgruppen Ethehiaser
(ethehiafer) und Elewiul (elevil, elaul), Aldimataser (aldimatafer,
alhimata) und Athenia, Alhamsira (alhansira) und Atheliza (athe-
ziza), Ethezzea und Arrabea, Ethemina (ethemima) und Alchamiza,
Escebeha und Escendeliza (esscedezza) begegnen, so wären wir
wieder ratlos ohne die Bemerkung, daß diese Wörter die arabischen
Namen der Stunden auf dem Stundenkreis bedeuten.
Die den Wörtern beigesetzten römischen Ziffern leiten auf die
einfache Lösung hin, daß die Namen die Feminina der arabischen
Ordinalzahlen sein müssen; wer würde aber ohne diesen Leit-
gedanken in Escendeliza das Wort alsädisah (essädisa, westarabisch
essedisa), in Alhamsira das Wort aVasirah, in Aldimatafer oder
Alhimata das Wort alhadijat 'asra(ta), in Ethehiafer das Wort alta-
nijat casra(ta) vermuten? Man erkennt nun die Verschreibung h
statt n und f statt langem s in EtheMa/er, den Ausfall von ha oder
he in AlfAä)dimata/er und den Wegfall von ser in Alhimata, man
kann sich auch die erweiterte Form Escend-eliza aus dem voran-
gehenden Ath-eliza erklären, und die Verwechslung von m und n
in Ethemima begreifen, aber wodurch die Einschiebung des m in
Alhamsira und Aldimatafer zustande kam, wird schwerlich jemand
sagen können.
Ich glaubte diese Beispiele vorausschicken zu sollen, wenn ich
mich einer erneuten Untersuchung der rätselhaften Namen igln,
andras, ormis, arbas, quimas, calcis, zenis, temenias, celentis für die
Ziffern zuwende, die uns von Radulph von Laon (gest. 1131)
und auch in etwas älteren Quellen überliefert sind und in der
Geschichte des Rechnens eine zweifelhafte Berühmtheit erlangt haben.
Anlaß zur Wiederaufnahme des Verfahrens gibt nicht so sehr die
Bemerkung Cantors (I2 S. 842, I3 S. 896), daß er das Rätsel als
immer noch nicht mit Gewißheit aufgelöst betrachte und gern bereit
sei, eine zuverlässigere Deutung jener Wörter freudig zu begrüßen,

melten arabischen Wörter des Liber de Astrolabio in Ordnung bringen möchten,
hoffe ich bald vollständig entsprechen zu können.

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