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Ruska, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 2. Abhandlung): Zur ältesten arabischen Algebra und Rechenkunst — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37635#0100
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J. Ruska:

ist die Schätzung und sein Wort ‘wieviel dir’ die unbekannte ist
gewertete Zahl und sein Wort ‘um 4’ ist die Zahl, die der Wert
ist. Nun steht die geschätzte Zahl, nämlich 10, gegenüber der
Zahl, die der Wert ist, nämlich 4; multipliziere also die 10 in
die 4, und beide sind die gegenüberstehenden offenkundigen, dann
gibt es 40; teile sie nun durch die letzte offenkundige Zahl, die
die Schätzung ist, nämlich 6, so gibt es 68/3, und das ist die un-
bekannte Zahl, die in dem Worte „wieviel“ steckt, und das ist
das Gewertete, und sein Gegenüber ist die 6, die die Schätzung ist.
II. Und der zweite Gesichtspunkt ist das Wort dessen,
der sagt ‘10 um 8, um wieviel des Werts 4?’ und manchmal sagt
einer ‘vier von ihnen, wieviel ihr Wert?’ Die 10 nun sind die
geschätzte Zahl und die steht gegenüber der Zahl, die der un-
bekannte Wert ist, der in seinem Wort ‘wieviel’, und die 8 ist
die Zahl, die die Schätzung ist, und diese steht gegenüber der
offenkundigen, die das Gewertete ist, nämlich 4; so multipliziere
die beiden gegenüberstehenden offenkundigen Zahlen eine in die
andere, nämlich 4 in 8, so gibt es 32, und teile sie in die letzte
offenkundige Zahl, die die geschätzte ist, nämlich 10, so gibt es
3% und das ist die Zahl, die der Wert ist, und sie steht gegen-
über den 10, durch (über!) die du geteilt hast. Und so (sind)
alle Geschäfte der Leute und ihre Regel, so Gott d. E. will.
III. Und wenn ein Fragender fragt und sagt: Ein
Taglöhner, den ich gemietet im Monat für 10 Dirhem, arbeitet
6 Tage, wieviel ist sein Anteil? so weiht du, daß 6 Tage 1/b des
Monats und daß, was sein Anteil von den Dirhem ist, (sich be-
rechnet) gemäß dem, was er von einem Monat gearbeitet hat.
Und die Regel dafür ist, daß sein Wort ‘Monat’ 30 Tage (aus-
macht), und das ist das Geschätzte, und sein Wort ‘10 Dirhem’
ist die Schätzung und sein Wort ‘6 Tage’ ist das Gewertete und
sein Wort ‘wieviel ist sein Anteil’ ist der Wert. So multipliziere
die Schätzung, nämlich 10, in das Gewertete, das ihm gegenüber-
steht, nämlich 6, das gibt 60, und teile es durch die 30, die die
(letzte) offenkundige Zahl sind, so ist das das Geschätzte; das
gibt 2 Dirhem, und das ist der Wert. Und das ist, was die
Leute untereinander verhandeln vom Austausch und vom Maß
und vom Gewicht.
Es verlohnt sich, noch einen Blick in die lateinische Übersetzung
des Kapitels (Libri a. a. 0., S. 286) zu werfen. Wir finden die
kritischen Sätze am Anfang vollkommen einwandfrei mit folgenden
Worten wiedergegeben: Scias quod conventiones negationis homi-
num sunt secundum duos modos cum quattuor numeris quibus inter-
rogator loquitur. Qui sunt pretium et cippretiatum secundum posi-
tionem, et pretium et appretiatum secundum querentem. Numerus
vero qui est appretiatum secundum positionem opponitur nurnero
qui est pretium secundum querentem . . . Ebenso später: ‘Horum
 
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