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J. Ruska:
chischen Alphabets handelt. Aber was beweist das für die übrigen
Figuren? Diese müssen, da sie überall Längenbezeichnungen in
indischen Ziffern tragen, nach demselben Grundsatz ebenso
unzweifelhaft als indisch gelten. Denn das ist, wie ein
Blick in Colebrookes Werk zeigt, spezifisch indische Me-
thode. Es ist unverständlich, wie man diese Tatsache, die bis
auf das genannte Quadrat für alle1 Figuren gilt, als unerheblich
bei Seite schieben konnte.
Wenn Muhammad b. Müsäs Zahlenbeispiele fast durchweg
einfacher sind als die der indischen Kommentatoren, so entspricht
das unseren Beobachtungen bei dem Kapitel über die Regeldetri
und stimmt mit dem Zweck der Popularisierung.2 Manche Zahlen-
beispiele sind identisch oder proportional mit indischen, obwohl kein
Grund dagegen vorlag, beliebige andere Zahlen zu wählen; so das
Rechteck mit den Seiten 6 und 8 (Rosen S. 76 = Golebrooke S. 75),
der Rhombus mit den Diagonalen 6, 8 bzw. 30, 40 (Rosen S. 77
= Golebrooke S. 74).
Daß man bei Muhammad b. Müsä auch Dinge findet, die
aus Heron und andern griechischen Quellen zu stammen scheinen,
leugne ich natürlich nicht: aber der Beweis wird schwer zu führen
sein, daß diese Teile nur direkt aus griechischer Quelle genommen
werden konnten. Das wäre erst möglich, wenn wir über die in-
dische Mathematik ebenso genau unterrichtet wären, als wir es
über die griechische sind. Beobachtungen, die sich mir aus der
Durchsicht des Textes der Messungen ergaben, bestätigen die aus
äußeren Anzeichen gewonnene Überzeugung, daß das Kapitel mit
seiner Auswahl von Berechnungsaufgaben in stärkerem Maße unter
indischem Einfluß stand, als bisher geglaubt wurde. Ich betone
aber auch diejenigen Momente, die Anklänge an Flerons «Ver-
messungen» zu bieten scheinen.
Griechisch, nicht indisch, mutet außer dem Titel lab almi-
sahah die Einleitung an, in der von der Maßeinheit der Fläche
gesprochen wird. Der Zweck des Satzes: Js*
»aL \ ^ ES i /* vAAJs I » ES . £j 1 X^"* 1 ,*«wj
/ ^ Cj > _y VJ •• y ^ Lp G J
1 Daß S. 62 der Kreis mit dem Durchmesser keine Zahl trägt, ist sicher
Zufall; es müßte dort 7 und 22 stehen, wie in den entsprechenden Figuren hei
Bhäskara (Colebrooke S. 88. 89).
2 Ganz richtig bemerkt Marre (Annali di Matern. 1865, S. 274-, Note ****)
von Muhammad b. Müsä: il n’oublie pas qu’il ecrit pour le vulgaire et
non pour des mathematiciens.
J. Ruska:
chischen Alphabets handelt. Aber was beweist das für die übrigen
Figuren? Diese müssen, da sie überall Längenbezeichnungen in
indischen Ziffern tragen, nach demselben Grundsatz ebenso
unzweifelhaft als indisch gelten. Denn das ist, wie ein
Blick in Colebrookes Werk zeigt, spezifisch indische Me-
thode. Es ist unverständlich, wie man diese Tatsache, die bis
auf das genannte Quadrat für alle1 Figuren gilt, als unerheblich
bei Seite schieben konnte.
Wenn Muhammad b. Müsäs Zahlenbeispiele fast durchweg
einfacher sind als die der indischen Kommentatoren, so entspricht
das unseren Beobachtungen bei dem Kapitel über die Regeldetri
und stimmt mit dem Zweck der Popularisierung.2 Manche Zahlen-
beispiele sind identisch oder proportional mit indischen, obwohl kein
Grund dagegen vorlag, beliebige andere Zahlen zu wählen; so das
Rechteck mit den Seiten 6 und 8 (Rosen S. 76 = Golebrooke S. 75),
der Rhombus mit den Diagonalen 6, 8 bzw. 30, 40 (Rosen S. 77
= Golebrooke S. 74).
Daß man bei Muhammad b. Müsä auch Dinge findet, die
aus Heron und andern griechischen Quellen zu stammen scheinen,
leugne ich natürlich nicht: aber der Beweis wird schwer zu führen
sein, daß diese Teile nur direkt aus griechischer Quelle genommen
werden konnten. Das wäre erst möglich, wenn wir über die in-
dische Mathematik ebenso genau unterrichtet wären, als wir es
über die griechische sind. Beobachtungen, die sich mir aus der
Durchsicht des Textes der Messungen ergaben, bestätigen die aus
äußeren Anzeichen gewonnene Überzeugung, daß das Kapitel mit
seiner Auswahl von Berechnungsaufgaben in stärkerem Maße unter
indischem Einfluß stand, als bisher geglaubt wurde. Ich betone
aber auch diejenigen Momente, die Anklänge an Flerons «Ver-
messungen» zu bieten scheinen.
Griechisch, nicht indisch, mutet außer dem Titel lab almi-
sahah die Einleitung an, in der von der Maßeinheit der Fläche
gesprochen wird. Der Zweck des Satzes: Js*
»aL \ ^ ES i /* vAAJs I » ES . £j 1 X^"* 1 ,*«wj
/ ^ Cj > _y VJ •• y ^ Lp G J
1 Daß S. 62 der Kreis mit dem Durchmesser keine Zahl trägt, ist sicher
Zufall; es müßte dort 7 und 22 stehen, wie in den entsprechenden Figuren hei
Bhäskara (Colebrooke S. 88. 89).
2 Ganz richtig bemerkt Marre (Annali di Matern. 1865, S. 274-, Note ****)
von Muhammad b. Müsä: il n’oublie pas qu’il ecrit pour le vulgaire et
non pour des mathematiciens.