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Asmus, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 3. Abhandlung): Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos als Hauptquelle für Kaiser Julian — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37636#0030
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30

Rudolf Asmus:

106D ff., wo von dem μανθάνειν des noch kindlichen Alkibiades
und im besonderen von dem κιθαρίζειν und αύλεΐν (vgl. VII 266, 15
αύλός καί κιθάρα; Resp. 399D) d. h. nach P 197 von den Lehrgegen-
ständen die Rede ist, die einem noch nicht gereiften Erkenntnis-
vermögen erreichbar sind.
[Das Bild 245, 20 von der έγκατορωρυγμένη . . . ψυχή stammt
aus Resp. 533 D bezw. 532 B d. h. aus der zu dem Titel von VI
und der antikynischen Polemik beider Invektiven vortrefflich
passenden Allegorie 514Aff. παιδείας τε πέρι καί άπαιδευσίας ( = JPr
78, Iff.) : Ρ 194 z. 106Ε. — 245,21. Im folgenden tritt aus
ψυχή ... καθαρθεΐσα (Ρ 43; 83) und aus 246, 2 έμποδίζειν (vgl.
251,8 άνεμπόδιστος) die Theorie von dem PJ 14( vgl. P 8ff.; 174)
als Zweck des Dialogs hingestellten καθαίρειν (vgl. 241, 24) des λόγος
von den εμπόδια τής έπιστήμης (vgl. JPr 62, 10ff.) zu tage, die sich
ihrerseits wieder auf die Phaedon 65Aff. vorgetragene Lehre von
der έκλυομένη ώσπερ εκ δεσμών έκ του σώματος ψυχή (67D : JPr 65,
12ff.) stützt. -— 245, 21 άκίνητος : PO. — 246, 1 μνήμη : 106Ε;
116G; vgl. 249, 20 μνήμων; 258, 17 = VII 276, 13 Μνημοσύνη (Crates
fr. 10,1 D). — 246,1 Bedeutung der Phantasie für die Sammlung
und Festhaltung der durch die αισθητήρια vermittelten αισθή-
ματα bezw. αισθητά zur Erzeugung der επιστήμη : P 199 z. 106 E;
245ff.; 316; 0 51; 61. — 246, 3 ποικίλος (vgl. bes. 255, 14); VII 269, 7
ποικίλλειν; 282,23 ποικιλία : PO; bes. P 197.]
Julians Quellenkritik beginnt 241, 6 mit der Unterscheidung
der kynischen παιδιά (242,14 παίζειν; 261,20 καταπαίζειν; 258,16
παίγνιον : Ο 176) und der σπουδή. Die Sonderung der scherzhaften
von der ernsthaften Philosophie konnte, ganz allgemein ge-
halten, an 110BE und 124D anknüpfen. Denn hier ist im Gegen-
satz zu den σπουδαίοι διδάσκαλοι von dem παιδιάν παίζειν des Alki-
biades einerseits und dem παίζειν des Sokrates anderseits die Rede.
Dieses letztere gehört aber keineswegs zu den verabscheuten
περιττά, sondern gleichfalls zu den wahrhaft philosophischen Be-
tätigungen. Entdeckt der Kaiser doch 241, 15 ff.; 242,14 auch
in den Schriftwerken der alten Kyniker und bei den „lachenden
Philosophen“ geradesogut einen sittlichen Ernst, wie P 239 diesen so-
gar dem jungen Athener zuerkennt. Denn an und für sich ist ja nach
JPr 121,19 (vgl. O 126) der άνθρωπος ein ζωον . . . γελαστικόν (vgl. NT),
und demgemäß hat auch bei dem Philosophen, sofern er nur nicht
bloß γελοίος, sondern σπουδογέλοιος ist, der Scherz seine Berechti-
 
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