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Asmus, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 3. Abhandlung): Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos als Hauptquelle für Kaiser Julian — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37636#0068
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68

Rudolf Asmus:

του δαίμονος (Resp. 617E) in Erfüllung geht, lehnt sich an das
Orakel Eurip. Phoeniss. 17ff. an, das sich Laios wegen seiner
Kinderlosigkeit geben ließ. Dies bildete nach 0 8 und PJ 91
( = Phoen. 18) in der Einleitung des jamblichischen Alkibiadeskom-
mentars ein zur Erläuterung der Yorsehungsaporie 103 B geeig-
netes Exempel für die Mannigfaltigkeit der dem Apollo vorgetrage-
nen Bitten, die sich im Gegensatz zu der Mahnung des ΓΣ auf
rein äußerliche Dinge bezogen. Es hatte das Ale. II 138G (vgl.
Legg. 931B) erwähnte καταράσθαι des Ödipus zur Folge, das in
dem εύξασΕαι, χαλκω διελέσΕαι τά πατρώα τούς υίεΐς bestand. Die-
sem auf Phoen. 67 zurückgehenden Wunsche entspricht bei Julian
der Satz: τά πατρώα . . . θηκτω σιδήρω διελάγχανον (vgl. Aesch. Sept.
816 ff.; 944). — 296, 2 ακοσμία (= Ep. 52, 561, 4 von den christ-
lichen Klerikern bezw. M 444, 1 von dem unfrommen Benehmen der
christlichen Antiochener) : P 191 von der für die Kennzeichnung
des Christentums maßgebenden ύλη; s. S. 61; vgl. 122C κοσμιό-
της bei den Spartanern und 123 C κόσμος bei den Persern. — 296, 8
το αύτόματον (118C) καί ή τύχη (s. ζ. VI 252, 29) : vgl. JV 105, 9ff.
Gegensatz ζ. πρόνοια. — 296, 10 (προαγορεύειν) ούκ εις μακράν -
Gegenteil von 286, 10 d. h. die Ankündigung des Untergangs des
konstantinischen Hauses im Gegensatz zu der durch Julian-Diony-
sos heraufgeführten Epoche. — 296, 12 γάμοι ού γάμοι: vgl. Eurip.
Hecub. 948 γάμος ού γάμος* 1, was nach 945 κατάρα gleichfalls zu dem
Belegmaterial der Vorlage von 295, 26 gehörte.
296, 11—297, 12. Um die Fortdauer des heruntergekommenen
Geschlechtes zu sichern, greift Zeus ein, der 299, 10 als der Vater
aller Götter bezeichnet wird, aber nach 299, 20 jedes bestimmten
Namens bar ist. Das ist der ursprünglich namenlose Kronos oder
Saturn*, das höchste göttliche Prinzip der Mithriasten2, das
offenbar auch P 220 z. 109C mit dem auf Gorg. 523A (vgl. Th
334, 4 = Legg. 713Cff.) zurückgehenden Satz: ό νόμος (= το άγα-
Εόν) επί Κρόνου gemeint ist. So wird es auch in dem ,, Gastmahl“
395, 8 genannt, dessen Nebentitel sich mit der Überschrift der

Schicksalsfluches rühmte sich nach der Seite der Besitzlosigkeit Diogenes;
s. Nauck zu der ζ. VI 252, 29 angeführten Euripidesstelle.
1 S. Wyttenbach, Animadversiones in Jul. 242.
2 S. Cumont, Textes I 294. — Nach 296, 13 kann nur das höchste Wesen
gemeint sein, nicht Helios, wie Helm, Lucian und Menipp. Leipzig 1906,
75 Anm. annimmt.
 
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