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Asmus, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 3. Abhandlung): Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos als Hauptquelle für Kaiser Julian — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37636#0078
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78

Rudolf Asmus:

104A von Alkibiades, der wie der Prinz hier das νοητόν κάλλος noch
nicht klar erkennt, sondern erst ahnt.
299, 27—300, 20. Hierauf zeigt das höchste Wesen dem in
Ekstase versetzten Beter αυτόν τον "Ηλιον (Resp. 516B). Das
ist der zweite, durch den ersten vermittelte Gegenstand der Selbst-
erkenntnis: Julians unkörperlich gewordener λόγος hat sich, nach-
dem er sich ihm durch seine eigene αύτοψία geoffenbart, seiner-
seits zu der Stufe erhoben, auf der er zum transzendenten νους
νοερός wird. Als oberster Herr und Inbegriff der θεοί νοεροί nimmt
Helios-νοΰς dem Hermes-Attis-λόγος sein auf das Gebiet des dis-
kursiven Denkens beschränktes Führeramt (s. S. 73. — 300, 21;
304, 5 : P 132) ab1. Der persischen Magie zufolge kommt aber
das, was Helios-νοΰς tut, dem Mithras zu. Er ist der έπτάκτις θεός
der fünften Rede 223, 24, dessen μυσταγωγία dem Kult des
Attis-Hermes-λόγος übergeordnet ist, und der von PT I 34, 20
gleichzeitig als der Έπτάκτις und der Άναγωγεύς bezeichnete
Gott, dessen mystische Bedeutung durch das von dem Kaiser
223, 25 noch besonders hervorgehobene άνάγειν . . . τάς ψυχάς
genauer gekennzeichnet wird. Deshalb wird er auch im „Gast-
mahl“ an einer der unsrigen entsprechenden Stelle (432,6; vgl.
IV 201, 10 und M 446, 5) ausdrücklich als ήγεμοόν gepriesen. Ihm
muß daher Jamblichos in seiner Ausführung über das 133 G erwähnte
κύριον bezw. νοερόν καί θειον der Seele die seinem Grade zukom-
mende Mittlerrolle (vgl. M 457, 23) zugewiesen haben2. — 299, 27.
Das έκπλαγήναι, das durch die θέα (vgl. 132A; 133A; Resp.
517B; 615A; P 135) d. h. das Erschauen des Helios bei dem
Helden hervorgerufen wird, ist eine Nachahmung der P 164ff.
z. 106A (vgl. P60ff.) erörterten έκπληξις des Alkibiades-λόγος bei
der επιφάνεια des Sokrates-νους. — 300, 4. Das unlösliche Fest-
halten (άπρίξ έχεσθαι = G 431, 3 : vgl. Theaet. 155 E άπρίξ τοϊν χεροΐν
λαβέσθαι von den materialistischen αμύητοι; s. S. 14ff. z. 236,14ff.)
des Mithrasmysten an Helios ist ein Beweis, wie sehr er von dem
intellektuellen πυρ συνδέσμοιν des έρως der Logia durch drungen ist, der
nach P65 aus dem νους entspringt und uns mit den Göttern verbindet;
s. S. 70 z. 297, 22. Vgl. auch Resp. 618E αδαμάντινος; C 419, 10.
Wenn die von Helios herbeigerufene Athena seinen Schutz-
befohlenen 300, 6 prüfen soll, so erinnert dieser Auftrag an die
1 Über Helios als Seelenführer s. Dussaud, Notes de mythologie syrienne.
Paris 1903, 23ff.; Cumont, L’aigle 42.
2 S. mein Freiburger Progr. 37.
 
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