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Asmus, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 3. Abhandlung): Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos als Hauptquelle für Kaiser Julian — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37636#0082
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82

Rudolf Asmus:

Wahrheitsliebe1 und Selbstbeherrschung2 einschärft. Die einge-
flochtene Kritik an Konstantius entspricht dagegen dem Mem. II
1,22; 30ff. über die Κακία gefällten Verdikt. — 301,28. Das
μάνθανε der Göttin ist eine Aufforderung zu dem visionären παρά
θεού δι’ ονείρων (vgl. 299, 26 ύπνος τις είτε εκστασις) μανθάνειν, das
Ρ 188; 0 63 ζ. 106G ff. über das dem μανθάνειv sonst überlegene
εύρίσκειν gestellt wird. -— 301, 28 πατρδς αγαθού . . . βλάστημα:
vgl. Mem. II 1,27; 33; P24ff. ζ. 103A, wonach diese der Erotik
angemessene Anrede der Emporführung zu dem wahren Vater
dienlich ist. — 302, 3 Konstantius = das willenlose Werkzeug
der κόλακες (s. S. 29 ζ. VI 237, 26 bezw. S. 8 z. 269, 11) und der
μοχθηροί (s. z. 272, 17) und ihr δούλος (s. ζ. VI 235, 27). —
302, 8 άκουέ μου: vgl. 104 D ακούσει . . . μου. — Die schon in dem
ερως έγηγερμένος (s. S. 22) des Jamblichos enthaltene Mahnung
302,9 νήφε3 (vgl. P 257; 0 137 άνανήψας sc. Αλκιβιάδης; Sallust.
26ff. Η νηστεία) καί γρηγόρει4 (vgl. l.Thess.5,6; l.Petr. 5,85) beruht
auf der z. 104G ff. von 0 40 ; 46 (vgl. P 249) hervorgehobenen
δύναμις άγρυπνος des Sokrates-νοΰς, um so mehr als diese hier (vgl.
293, 13) zugleich als άτρυτος bezeichnete Tugend dem Prinzen ge-
rade von der auch (0 40 = II. 2, 157) als Άτρυτώνη gepriesenen
Athena empfohlen wird. — 302, 3. Die christenfeindliche War-
nung vor dem έξαπατάσθαι6 (109B; vgl. Mem. II 1,27) durch die
παρρησία (s. ζ. VI 260, 9) des als φίλος auftretenden κόλαξ entlehnt
den Vergleich mit dem χαλκεύς, der erscheint γέμων καπνού καί
μαρίλης, έχων ίμάτιον λευκόν καί τά πρόσωπα (132Α; S. ζ. 264,7)
τω ψιμυθίω κεχρισμένος, um τινά των . . . θυγατέρων des Getäusch-
ten zur Gattin zu heischen, aus Resp. 495E, wo der banausische

1 S. Cumont, Textes I 308; Religionen 183.
2 S. Cumont, Textes I 308ff.
3 S. Cumont, Textes I 308; vgl. Kroll, De orac. 15, 2.
4 S. Cumont, Textes I 225; 308.
5 Ein unbewußtes Bibelzitat nimmt Geffcken, Kaiser Julian 129; 15G
an. Angesichts der auch VI 250, 2 und sonst zutage tretenden Neigung des
Apostaten, die Christen durch ihre eigenen Glaubenszeugnisse zu kennzeich-
nen, möchte ich lieber an eine schon in der jamblichischen Vorlage vorhandene
und von ihm begierig aufgegriffene Parodie denken, wozu der Vers II. 2, 24
ού χρή παννύχιον ευδειν βουληφόρον άνδρα,
der bei der Diogenescharakteristik Th 332,19 hinzuzudenken ist, sehr gut
passen würde; s. auch Brames I 12.
6 S. Cumont, Textes I 225.
 
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