Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos.
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... σε προς "Ολυμπον άγει. πυριλαμπές όχημα
λυσάμενον βροτέοον ρέθεων πολύτλητον άνίην.
ήξεις δ’ αιθέριου φάεος πατρώϊον αυλήν,
ένθεν άποπλαγχθείς μεροπήϊον ές δέμας ήλθες.
(1 "Ολυμπος: S. ζ. 299,9. — πυριλαμπές όχημα und βρότεα ρέθη:
s. ζ. VI 236, 18. — 4 πατρώϊος: S. ζ. 304, 6. — 5 άποπλαγχθήναι und
überhaupt der Vergleich der Seele mit Odysseus: s. ζ. VI 239, 14.
— μεροπήϊον . . . δέμας: s. z. 304, 1).
Schlußbemerkung.
Alles in allem genommen, geben die beiden Streitreden gegen
die sogenannten „Kyniker“ die Grundgedanken des jamblichischen
Alkibiadeskommentars wieder. Die sechste Rede hält sich vor-
wiegend an die zwei ersten, propädeutischen Drittel. Denn sie hat
es mit der praktischen Philosophie, mit der Ethik, Ökonomie und
Politik, zu tun. Die siebte fußt aber, da sie sich mit einer theoretisch-
theologischen Sonderfrage beschäftigt, auf der mystischen Reini-
gungslehre des dritten Hauptabschnittes (vgl. JPr 67, 5ff.).
Man kann sich jedenfalls die||Entlehnungen' aus der Vorlage gar
nicht umfassend genug vorstellen: außer den Elementen, die sich
auf die jeweilige Veranlassung und die rein persönliche Polemik
beziehen, enthalten unsere Invektiven wohl kaum etwas Wesent-
liches, das einer anderen Quelle entstammte. Angesichts des be-
trächtlichen Umfangs und des nicht bloß exegetisch-analytischen,
sondern auch systematisch-synthetischen Aufbaus, den wir nach
Proklos und Olympiodoros für Julians Schatzkammer voraus-
setzen müssen, hat das gewonnene Ergebnis, durch welches aller-
dings die bisher angenommene Selbständigkeit und Vielseitigkeit
seiner Lektüre eine gewaltige Einschränkung erfährt, gar nichts
Refremdliches. Der Kommentar des Ghalkidiers galt ja keineswegs
einem einzelnen Dialog ausschließlich: er stellte vielmehr eine
Einleitung in die gesamte platonische Philosophie dar. Das bedeu-
tete aber, was auch schon der allgemeine Nebentitel (περί
άνθρώπου φύσεως) des „Alkibiades“ vermuten ließe, zumal für einen
Neuplatonikcr ohne weiteres soviel wie eine Einführung in die Philo-
sophie schlechtweg. Zudem zeigt der julianische Auszug in der
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... σε προς "Ολυμπον άγει. πυριλαμπές όχημα
λυσάμενον βροτέοον ρέθεων πολύτλητον άνίην.
ήξεις δ’ αιθέριου φάεος πατρώϊον αυλήν,
ένθεν άποπλαγχθείς μεροπήϊον ές δέμας ήλθες.
(1 "Ολυμπος: S. ζ. 299,9. — πυριλαμπές όχημα und βρότεα ρέθη:
s. ζ. VI 236, 18. — 4 πατρώϊος: S. ζ. 304, 6. — 5 άποπλαγχθήναι und
überhaupt der Vergleich der Seele mit Odysseus: s. ζ. VI 239, 14.
— μεροπήϊον . . . δέμας: s. z. 304, 1).
Schlußbemerkung.
Alles in allem genommen, geben die beiden Streitreden gegen
die sogenannten „Kyniker“ die Grundgedanken des jamblichischen
Alkibiadeskommentars wieder. Die sechste Rede hält sich vor-
wiegend an die zwei ersten, propädeutischen Drittel. Denn sie hat
es mit der praktischen Philosophie, mit der Ethik, Ökonomie und
Politik, zu tun. Die siebte fußt aber, da sie sich mit einer theoretisch-
theologischen Sonderfrage beschäftigt, auf der mystischen Reini-
gungslehre des dritten Hauptabschnittes (vgl. JPr 67, 5ff.).
Man kann sich jedenfalls die||Entlehnungen' aus der Vorlage gar
nicht umfassend genug vorstellen: außer den Elementen, die sich
auf die jeweilige Veranlassung und die rein persönliche Polemik
beziehen, enthalten unsere Invektiven wohl kaum etwas Wesent-
liches, das einer anderen Quelle entstammte. Angesichts des be-
trächtlichen Umfangs und des nicht bloß exegetisch-analytischen,
sondern auch systematisch-synthetischen Aufbaus, den wir nach
Proklos und Olympiodoros für Julians Schatzkammer voraus-
setzen müssen, hat das gewonnene Ergebnis, durch welches aller-
dings die bisher angenommene Selbständigkeit und Vielseitigkeit
seiner Lektüre eine gewaltige Einschränkung erfährt, gar nichts
Refremdliches. Der Kommentar des Ghalkidiers galt ja keineswegs
einem einzelnen Dialog ausschließlich: er stellte vielmehr eine
Einleitung in die gesamte platonische Philosophie dar. Das bedeu-
tete aber, was auch schon der allgemeine Nebentitel (περί
άνθρώπου φύσεως) des „Alkibiades“ vermuten ließe, zumal für einen
Neuplatonikcr ohne weiteres soviel wie eine Einführung in die Philo-
sophie schlechtweg. Zudem zeigt der julianische Auszug in der