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Rosenzweig, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 5. Abhandlung): Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus: ein handschriftlicher Fund — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37638#0015
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Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus.

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Zwischen Schellings erster naturphilosophischer Schrift, den
„Ideen“, und der ersten Hinwendung zu naturwissenschaftlichen
Interessen, die während der Tübinger Zeit völlig zu fehlen scheinen,
liegt mehr als ein Jahr. Spätestens im Frühjahr 1796 entschloß
sich der junge Hofmeister, in Leipzig das Sommersemester über
Physik und Mathematik, wohl auch Chemie (Leben in Briefen I
107, 129f.) zu hören. In welchem Sinne hat er diesen Entschluß
gefaßt ?
Man hat gewöhnlich, bestochen durch die naturphilosophi-
schen Schriften der Jahre, die dem Bruch mit Fichte vorangingen,
die Entstehung der Naturphilosophie in unmittelbaren Zusammen-
hang mit dem „Fichteanismus“ der ersten Jahre gebracht; wie
Fichte die „ideale Reihe“, so habe Schelling als Parallele dazu die
„reale Reihe“ konstruieren wollen. Es ist ein Verdienst W. Metz-
gers, das historisch Irrige dieser Auffassung klargelegt zu haben.
Metzger zuerst wies auf die Eigenart der ältesten naturphilo-
sophischen Schriften aus dem Jahre 1797 hin und zeigte, wie vor
der Konstruktion von 1798 und 1799, wo Wissenschaftslehre und
Naturphilosophie als zwei gleichberechtigte Wissenschaften neben-
einander standen, eine Zeit gewesen sei, wo Schelling die Natur-
philosophie als einen Teil der Wissenschaftslehre, also aus ursprüng-
lich erkenntnistheoretisch-methodologischen Gesichtspunkten, oder
mit Metzgers Worten: im Sinne eines „transzendentalen Positi-
vismus“, betrachtet habe. Diese Ansicht, wie schon gesagt völlig
zutreffend für die erste naturphilosophische Hauptschrift, die
„Ideen“, gilt es nun in Anbetracht des Umstands, daß die Wendung
zur Naturphilosophie der Absicht nach spätestens zu Beginn jenes
Leipziger Sommersemesters geschehen sein muß, weiterzuverfolgen.
Metzger versucht das bis in die zweite Schrift von 1795; er findet
hier eine aus Überdruß an dem mystischen Spekulieren über das
„Unbedingte“ veranlaßte „Flucht zur Natur und Erfahrung“, gegen
die beide die erste Schrift noch vollkommene Fremdheit gezeigt
habe. Die von Metzger in diesem Sinne gedeuteten Stellen
handeln nun sämtlich nicht von der Natur, sondern nur von der
Erfahrung, und es dürfte seine Bedenken haben, ob es erlaubt sei,
die Zuordnung der beiden Begriffe zueinander, die von Metzger
selbst für 1797 entdeckt wurde, schon für 1795 vorauszusetzen
und da, wo damals von Erfahrung die Rede ist, ohne weiteres
Natur hinzudenken; eben ob eine solche Zusammengehörigkeit
schon für damals vorauszusetzen sei, ist die Frage. Während
 
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