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Rosenzweig, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 5. Abhandlung): Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus: ein handschriftlicher Fund — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37638#0021
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Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus.

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legt, dort neue ergreift, um uns — nicht im offenen Feld der Ver-
nunft, sondern in den Schlupfwinkeln des Aberglaubens nieder-
zumachen“. Ist man doch schon im Begriff, „aus den Trophäen
des Kritizism ein neues System des Dogmatism zu machen“.
Darum ist es Zeit, „der besseren Menschheit die Freiheit der
Geister zu verkünden“. Junge Männer, „entschlossen alles zu
wagen“, sollen „sich zusammentun“. „Hierin allein liegt die letzte
Hoffnung zur Rettung der Menschheit, die nachdem sie lange alle
Fesseln des Aberglaubens getragen hat, endlich einmal das, was
sie in der objektiven Welt suchte, in sich selbst finden dürfte,
um damit von ihrer grenzenlosen Ausschweifung in eine fremde
Welt — zu ihrer eigenen, von der Selbstlosigkeit — zur Selbstheit,
von der Schwärmerei der Vernunft -— zur Freiheit des Willens
zurückzukommen“.
Schon am 16. XII. 96 schreibt er an Niethammer, er würde
jetzt manches über das Naturrecht „anders schreiben“, wenn er
es jetzt schriebe; und auch von den Kämpfen gegen eine Kant
beschlagnehmende Orthodoxie, welche die Briefe und Schriften
des Jahres 95 durchziehen, zeigen schon die Abhandlungen des
Winters 96 auf 97, trotz der fortgehenden theoretischen Aus-
einandersetzung mit den Kantianern über die Postulate, kaum
mehr einen Nachklang. Aber ein neuer theoretischer Gedanke ist
erst 1798 nachzuweisen. Als Anwendungsgebiet treten da unter
die Philosophie Natur und Geschichte -— oder wie es schon im
Spätjahr 96 einmal hieß: Natur und Menschheit. Und die Ge-
schichte ist nun wirklich, wie wir vorhin nur erschlossen, gedacht
als ihrem Wesen nach „fortschreitend“.
*
„Von der Natur komme ich aufs Menschenwerk. Die Idee
„der Menschheit voran will ich zeigen, daß es keine Idee vom
„Staat gibt, weil der Staat etwas mechanisches ist, so wenig
„als es eine Idee von einer Maschine gibt. Nur was Gegenstand
„der Freiheit ist, heißt Idee. Wir müssen also auch überden
„Staat hinaus! — Denn jeder Staat muß freie Menschen als mechani-
sches Räderwerk behandeln; und das soll er nicht; also soll er
„auf hören. Ihr seht von selbst, daß hier alle die Ideen vom ewigen
„Frieden usw. nur untergeordnete Ideen einer höheren Idee
„sind. Zugleich will ich hier die Prinzipien für eine Geschichte
„der Menschheit niederlegen und das ganze elende Menschen-
 
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