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Bang, Willy; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 12. Abhandlung): Monographien zur türkischen Sprachgeschichte — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37674#0017
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Monographien zur türkischen Sprachgeschichte.

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nicht gerade der Fall ist. Ganz abgesehen aber hiervon wird es § 8.
denjenigen, die Fov's Ansicht vertreten wollen, ziemlich schwer
fallen, das Gerundium auf T, G als Basis einer mundartlichen Form
gerade dieser Präsensbildung nachzuweisen — und darauf würde
es doch wohl auch ankommen. Daß dagegen das Gerundium auf 5
-u, -ü die Grundlage des türkischen Präsens ist, wurde oben er-
wähnt; dazu stimmen aus MENiNSKi und HoLDERMANN
GBujünyp, dann A'T7c7em',
i&icar = usw. Dazu stimmen ferner die wenigen, bis jetzt
aus der älteren osm. Literatur ans Licht gezogenen Formen wie 10
yüAyürNH, yüh'/yü-rnM'g', ^uQ*uyMrcA(BROGKELMANN ABAW 1916, Nr. 5,
S. 33—33). Dazu stimmen ferner die von FoY selbst mitgeteilten
Dialektformen, wie ynpdyoTwn (FoY 160, 161, 170; hier ynpdyor
neben ynp/yor; vgl. seine Anm. 3: „Konstantinidis gibt in seinen
bekannten griechisch geschriebenen und in Konstantinopel gedruckten 15
Lehrbüchern des Osmanischen konsequent diese zweite Aussprache
/ynydyo?[/ an".)*) Dazu stimmen schließlich die Dialekte der bessara-
bischen Gagausen und der Krimtataren, die nur -nyof, resp. -ny7r
zu kennen scheinen.
Ich halte demnach das -u- gegenüber dem -7- (AnynyMr.- 5u^7y<nß 20
für das ältere, echtere und sehe in -7-, -i- eine Schwächung, die
entweder nur mit dem Akzent zusammenhängt, oder wahrschein-
licher nebenbei auch auf den Einfluß des nachfolgenden -y- zurück-
zuführen ist: yidüyor yideym* yi^yorP) So wird ja wohl
auch das -7-, -A der vokalisch auslautenden Verba zu erklären sein: 25
pmA'yor, neben jjaNm/o?-, negativ ynba/yo^-, neben yuA?myo7*. Diese
-7-, -A finden sich auch sonst vor -y-.- KI 98 12 ilopA'yardy,
103 2n oAAynrdy, 105 10 yoyA'yct?Ay; 355 9u pnA/yndFn???. usw. usw.
Gehört habe ich auch Formen wie ^tu/AyndAipftn u. dgl-, woraus
hervorgeht, daß es sich letzten Endes um einen regelrechten y-Um- 30
laut handelt. [Bei GiESE 1. c. S. 46, Nr. XIV erscheinen
und uNcjip! ] — Für M^uOnuyA'un habe ich oft M^nA
gehört, was lautlich der Entwicklung von nyf 'gut' zu 7
*j Vgl. Aue. MÜLLER, Türk. Grammatik, 1889, § 79 Anm., wo leider nur ganz
vage Angaben, olnn datierte Beispiele, gemacht werden. Datierte Belege sind 35
aber gerade das, was uns nottut!
b JEHLiTsc.HKA, Türk. Konversations-Grammatik, S. 130 § 75 Anm. sagt: „In
der Tat klingt der der Silbe Ar vorgeschlagene Vokal nicht ganz wie reines 7".
[Vgl. jetzt auch die phonetischen Ausführungen BERGSTRÄssERS in ZDMG 72,
S. 233 ff.] 40

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