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Bang, Willy; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 12. Abhandlung): Monographien zur türkischen Sprachgeschichte — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37674#0034
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34

W. Bang:

§ 25. maud, der immer bittet, durch bitten belästigt' zu 'Bitte. Ge-
bet' (vgl. tel. ya/mcäg 'Bittsteller ; wohl auch bar. /-ih'bMYM 'Alenscb,
der alles, was er sieht, für sich bittet, unverschämt im Bitten' <f
][ 'lösbar' zu ]] tyhrMcÜM stets einem
5 anderen folgend, aufdringlich' zu *h/Ü7'M; usw. usw.^)
§ 26. Es ist möglich, daß die osmanischen Futura auf
auf ähnliche Weise entstanden sind: das Formans cu$ (-ca% -caM-)^)

b Kontamination? Vgl. bar. A7*2<%; = kir. wsöA: 'Vieh, das in der Herde
zu leben gewohnt ist, liebt' und zu -sag SB § 11. Im Kirgisischen lautet das
10 Wort Vgl. schor. swa??<Hg 'Bettler, Mensch, der oft bittet', dschag.
'(durch Bitten) lästig fallend' von 'anflehen, eifrig bitten, durch
Bitten langweilen'.
Für das im § 24 erwähnte kir. <f *NrcäM finden wir im Schor das
deverbale NrMwgü'A; 'leicht schmutzend' mit obendrein auffallendem s-. 'Mürrisch,
15 unwirsch' soll nach Wb. im Schor lauten: KMräMcä%; = M?-ä%cäA; (S. 1400 auch
mit durch gerundet: und die uns sonst be-
kannten Formen dieses Wortes haben nur -ä-, -a-: alt. mit progres-
siver Rundung --- tel. MMuvmcaA:; koib. ktsch. MMrcmjaT;; tob. <(
20 Ist tel. 'mürrisch' Avirklich mit Wb. „von M&ärä -}- äA:" abzuleiten?
Oder aus M&ärä-^üA;? Vgl. tel. saaäg <f *SM^ctYcg '(immer) durstig'? [Ich sehe
nachträglich, daß Wb. 111 1989 tel. cäcärMA; 'der zu prahlen liebt' usw. von
cäcä?*M- 'prahlen' und abgeleitet wird; ich halte diese Erklärung für besser
als die mit -<M; operierende.]
25 Im Schor stehen nebeneinander JafgaJcag und -c%g 'wankend'; Wb. vergleicht
y%7ga?cäg, doch steht Wb. III 7 nur -cag.
Für 'klebrig' (vgl. oben § 23) führt das Wb. ein sag. copswcüg neben schor.
auf (schor. auch copswarag, eine isolierte Bildung auf -%-rag, vgl.
AtüD S. 24).
30 Das osm. gM'MJag'fragile' läßt ein alt.-tel. *gtHMag -cäg'voraussetzen; im
Osm. lautet es statt dessen vgl. kir. swY%!?t kaz. s7wca% 'zerbrechlich'.
Wir werden für die frühe lautliche Verderbnis in diesem Formans wohl das
Vorhandensein der Deminutiva auf -cag : -clg, -cä% : -<%; verantwortlich machen
müssen.
35 2) Djg ältere Bildung besteht daneben fort: kaz. MyYibicag 'abweisend, wider-
spenstig, schüchtern' = tel. ^(y?7wcä<2, schor. bar. kir. -sag 'eigen-
sinnig, halsstarrig, stetisch'. Zu dann auch tob. in der Bedeutung
'Wurzelwerk des Rasens'. Anderseits finde ich im russ.-kir. Wb., Kazan 1910,
S. 249 ßi'MMsaä 'eifrig' für das lautlich ganz unwahrscheinliche des Wb.;
40 ist es Lehnform? Kir. auch ?Msgag.
3) Wörter, bei denen die Ableitung wohl nicht mehr gefühlt wird, sind:
sog%L, soY^o soYaL (dies SuL.-KuN. 173 s. v. s%Y<2??Ma7:): osm. soY%MF%M, sowaMFa??
'Wurm'usw.; dschag. s<?YMMag; kaz. saaMaw; vom kontrahierten söL, soL, cuwas.
ist eine Ableitung auf -(7Fa% bei SuL.-KuN. 172 belegt: scYMMFow:
45 Avozu noch zu vergleichen ist: 126
 
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