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Driesch, Hans [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 3. Abhandlung): Logische Studien über Entwicklung, 1 — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37665#0006
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6

HANS DRIESCH:

Lehrsatz: Es kann nur vier Formen von
im vorläufigen Sinne des Wortes, geben, welche auf
drei Grundformen zurückführbar sind.
Hilfssätze: a) Alle Zustände eines sich als entwickeln-
den naturwirklichen Dinges werden, wie alle Naturzustände, letzt-
hin unmittelbar gekannt in Form eines Wissens darum, daß
ZZmr ein ist, d. h. im Wege sogenannter an Raum-
und Zeitpunkt gebundener ,,Empfindungs"-Gegenstände; jene
Zustände werden im Sinne der Materientheorie gemeint als
ranmhafte Anordnungen von Letzt- oder Urdingen.
Dieser Hilfssatz stellt in seinem ersten Teil einen nicht weiter
zu beweisenden, ohne weiteres einsichtlichen Sachverhalt dar, in
seinem zweiten ist er ein Ergebnis der allgemeinen Naturtheorie.
Er wird für das folgende wichtig deswegen, weil er Ms im unmittel-
baren Sinne Erfahrbares im Rahmen des gesamten empirisch
Naturwirklichen nur raumhaft Gekennzeichnetes zuläßt; ja
auch das gesamte letzte Datenmaterial alles Wissens über Geschichte
besteht aus ./eizLZZier-No-Daten, soweit das jeweils Zuständliche
in Frage kommt.
b) Nach der (vorläufigen) Definition von ZDrmhc/dM/zg ist der
spätere Zustand eines sich als entwickelnden ganzen. Sy-
stems reicher an als der frühere. Nach Hilfs-
satz a ist also, wenn auf die letzte Grundlage aller erfahrbaren
Naturzustände zurückgegangen wird, der spätere Zustand eines
sich als dasselbe Entwickelnden entweder durch mehr Urdinge
oder durch einen größeren Reichtum an Beziehungsverschieden-
heiten zwischen denselben Urdingen oder durch Beides gekenn-
zeichnet als der frühere. (Eine Reihe von 4 in gleichen Abständen
hegenden Urdingen ist weniger mannigfaltig als eine solche Reihe
von 6 Urdingen, aber auch weniger mannigfaltig als eine Reihe
von 4 Urdingen in ungleichen Abständen.)
Beweisführung: Erstens kann Entwicklung in dem hier
gemeinten vorläufigen Sinne als zustande gekommen gedacht
werden dadurch, daß das sich als du^e/^c Entwickelnde von
außen her einzelne von einander unabhängige Zuwächse an Man-
nigfaltigkeit erhält, derart, daß von außen her Vorgänge auf
dasselbe wirken, die dazu führen, daß seine im Sinne von Hilfs-
satz a erfahrbare Mannigfaltigkeit größer wird.
 
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