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Driesch, Hans [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 3. Abhandlung): Logische Studien über Entwicklung, 1 — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37665#0043
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Logische Studien über Entwicklung.

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dann kann kein System in der Reihe der einander folgenden
Systeme eine ,,Maschine" sein, dann sind vielmehr die Entste-
hung des Systems und es selbst nicht-maschinell.
3. Allgemeinste Formulierung des Maschinenproblems.
Es sei im folgenden noch einmal in ganz allgemeiner
Form das ,,Maschinen"-Problem aufgerollt, ohne Rücksicht auf
die Begriffe ,,Entwicklung" und ,,Regulation". Es wird sich da
ein allgemeines Denkschema ergeben, auf das alle Behandlung von
Besonderungen der Frage ,,Mechanisch oder Nichtmechanisch?"
letzthin zurückgeht, gleichgültig, ob es sich um Persönliches oder
L herpersönliches handelt.
A. Ausgegangen sei vom Begriff des materiellen Letzt-
teils (Urdinges) und von unserem Wissen um materielle Letzt-
teile. Materielle Letztteile haben Eigenschaften, welche sich im
Sinne von Vermögen im Strome des Werdens äußern, z. B. als
Stoß- und Newtonisches Anziehungsvermögen usw.
Es erstehen nun die folgenden Fragen und Antworten:
a) Welche Vermögen der Urdinge sind für das Denken end-
gültig ? Das ist eine nicht in diesen Zusammenhang gehörige
logische Frage, die Frage nach dem Apriori. Ihre Behandlung
zeitigt die mechanischen Prinzipien (oder die elektrodynamischen
Prinzipien) und findet sie erfüllt.
b) Es wird der Begriff des materiellen Systems, des Urding-
Komplexes, eingeführt, und es wird geometrisch-kinetisch unter-
sucht, welche Vermögen von Komplexen, hinsichtlich ihres Wirkens
nach außen, sich aus dem bekannten Vermögen der einzelnen
Lhdinge als Resultanten ergeben.
c) Es wird geprüft, ob sich die als naturwirklich Vorgefun-
denen materiellen Systeme in ihrem Verhalten mit dem in dieser
Weise Abgeleiteten decken, wobei beachtet wird, daß ja alles
Wissen um empirisch Wirkliches überhaupt mit dem Wissen um
das Dasein ,,materieller Systeme", d. h. um das Dasein von
Urding-gesamtheiten von bestimmter Anordnung anhebt (s. o.
S. 6). Die Frage ist also diese: Bei welchen empirischen
materiellen Systemen hängen Änderungen der An-
ordnung nur von den eigenen Kräften der Materie
ab, bei welchen nicht?
 
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