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Driesch, Hans [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 3. Abhandlung): Logische Studien über Entwicklung, 1 — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37665#0044
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44

HANS DmEscH:

d) Es zeigt sich, daß Änderungen unbelebter Systeme m
der Tat nur von den eigenen Kräften der Materie abhängen.
(Wichtig ist, daß der Begriff des Vermögens im Rahmen des
Wirkens schon hier auftritt, zuerst mit Rücksicht auf Urdinge,
dann mit Rücksicht auf Systeme als Ganze.)
f) Es wird nun unbefangen der Begriff des Vermögens
belebter Systeme, welche ja stets auch materielle ,,Systeme
überhaupt" sind, untersucht, d. h. es wird von ihren tatsächlich,
nach experimenteller Erhärtung, bestehenden Vermögen (^Po-
tenzen") ausgegangen, und es wird gefragt, ob die tatsächlich be-
stehenden Vermögen auch zu denen gehören, welche, nach b), ,,sich
aus den bekannten Vermögen der einzelnen Urdinge als Resul-
tanten ergeben."
g) Würde zu zeigen sein, daß die Vermögen der belebten
Systeme solche sind, daß es unmöglich ist sie lediglich aus vorge-
bildeter materieller Mannigfaltigkeit heraus zu verstehen, so würde
gezeigt sein, daß belebte Systeme keine ,,mechanischen" Systeme
sind.

B. Alit Rücksicht auf die frühesten Stadien der Embryologie,
beispielsweise, liegt hier folgendes vor:
Bekannt ist:
t. a) Der Keim liefert als Ei das Ganze;
b) Er liefert in Zellen zerlegt (Blastula) als Ganzes das Ganze.
2. a) Jeder Teil des Keimes mit Kern liefert das Ganze;
b) Jeder Teil des Keimes auf dem Wege zur Blastula (Furchungs-
zellen) liefert das Ganze;
c) Jeder Teil der Blastula liefert das Ganze.
Gefragt wird:
1. Wie könnte maschinell die Bildung des Ganzen aus dem
Ganzen des Ausgangs gedacht werden? (Eine Lösung gibt
unter anderem WEissMANXs embryologische Theorie.)
2. Hält eine mit Rücksicht auf die Bildung des Ganzen vom
Ganzen aus geformte Hypothese (also etwa diejenige WEiss-
MANNs) stand gegenüber dem Wissen um die Bildung des Gan-
zen aus Teilen? (Problem des harmonisch-aequipotentiellen
Systems.)
 
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