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HANS DmESCH:
nicht eigentlich m sich ruhen. Ais das, ,,für" welches sie als Ganz-
heit da ist, wäre wohl das Lebendige zu denken. Statisch-teleo-
logisch (s. o. S. 9) wäre also die materielle Welt gebaut, ihre
Evolution wäre, wie das bei jeder maschinellen Evolution der
Fall ist, im Grunde nur Übergang aus dem Nichtgleichgewichts-
in den beharrlichen Gleichgewichtszustand.
Aber denkbar ist nun auch nicht-maschinelle Evolution
des Unbelebten. Denkbar ist ein einem bestimmten Plane einge-
fügtes evolutives Sichändern der Naturgesetze oder, wenn man
auf die Urdinge, die wahren Atome, geht, ein evolutives Sich-
ändern des elementaren Naturgesetzes, und zwar sowohl bloß
quantitativ, also durch Änderung der ,,Konstanten", als auch
qualitativ. Alan sieht, die nicht-maschinelle Evolution würde viel
tiefer greifen, als die maschinelle, bei der es sich im Grunde nur
um Lageänderungen zum Gleichgewichte hin handelt und alles
mit der ursprünglichen Lage- und Geschwindigkeitsverteilung und
dem gegebenen Urgesetz zusammen gegeben ist. Nicht-maschinell
evolutive Änderungen würden nicht ,,mechanisch" erfolgen; auf
Grund ihrer würde es vielmehr eine Änderung der ,,A!echanik"
(im weitesten Sinne des Wortes) gehen. Alan wird vielleicht sagen,
daß das Unbelebte dann aufhörte ,,unbelebt" zu sein.
Doch ist es wertlos, diesen Gedanken weiter zu verfolgen,
wo es sich, wie andernorts gezeigt ist, höchstens um gewisse Ganz-
heitszüge im Bereiche des Unbelebten für die Erfahrung handelt.
G. Das belebte Einzelwesen.
a.
Die belebten Einzelwesen, welche sich, wie bekannt, aus dem
Ei zeigen in klarster Form die beiden Kennzeichen für
Äho/Minm überhaupt: sie sind in vielen gleichen Fällen vorhan-
den und besitzen eine Fülle der Regulationen.
Sie entwickeln sich als in dem oben festgelegten
Sinne dieses AVortes. Sie ziehen aber während ihrer Ent-
wicklung eine große Aienge äußeren Stoffes heran und
geben ebenso in Aienge Stoff nach außen ab.
Nicht nur um sich ,,wachsend" entwickeln zu können, ziehen
die Organismen fremden Stoff heran, sondern auch um Arbeits-
leistungen, im weitesten Sinne des AVortes, zu vollbringen. Sie
bedürfen für diese Arbeitsleistungen einer großen Aienge verwert-
HANS DmESCH:
nicht eigentlich m sich ruhen. Ais das, ,,für" welches sie als Ganz-
heit da ist, wäre wohl das Lebendige zu denken. Statisch-teleo-
logisch (s. o. S. 9) wäre also die materielle Welt gebaut, ihre
Evolution wäre, wie das bei jeder maschinellen Evolution der
Fall ist, im Grunde nur Übergang aus dem Nichtgleichgewichts-
in den beharrlichen Gleichgewichtszustand.
Aber denkbar ist nun auch nicht-maschinelle Evolution
des Unbelebten. Denkbar ist ein einem bestimmten Plane einge-
fügtes evolutives Sichändern der Naturgesetze oder, wenn man
auf die Urdinge, die wahren Atome, geht, ein evolutives Sich-
ändern des elementaren Naturgesetzes, und zwar sowohl bloß
quantitativ, also durch Änderung der ,,Konstanten", als auch
qualitativ. Alan sieht, die nicht-maschinelle Evolution würde viel
tiefer greifen, als die maschinelle, bei der es sich im Grunde nur
um Lageänderungen zum Gleichgewichte hin handelt und alles
mit der ursprünglichen Lage- und Geschwindigkeitsverteilung und
dem gegebenen Urgesetz zusammen gegeben ist. Nicht-maschinell
evolutive Änderungen würden nicht ,,mechanisch" erfolgen; auf
Grund ihrer würde es vielmehr eine Änderung der ,,A!echanik"
(im weitesten Sinne des Wortes) gehen. Alan wird vielleicht sagen,
daß das Unbelebte dann aufhörte ,,unbelebt" zu sein.
Doch ist es wertlos, diesen Gedanken weiter zu verfolgen,
wo es sich, wie andernorts gezeigt ist, höchstens um gewisse Ganz-
heitszüge im Bereiche des Unbelebten für die Erfahrung handelt.
G. Das belebte Einzelwesen.
a.
Die belebten Einzelwesen, welche sich, wie bekannt, aus dem
Ei zeigen in klarster Form die beiden Kennzeichen für
Äho/Minm überhaupt: sie sind in vielen gleichen Fällen vorhan-
den und besitzen eine Fülle der Regulationen.
Sie entwickeln sich als in dem oben festgelegten
Sinne dieses AVortes. Sie ziehen aber während ihrer Ent-
wicklung eine große Aienge äußeren Stoffes heran und
geben ebenso in Aienge Stoff nach außen ab.
Nicht nur um sich ,,wachsend" entwickeln zu können, ziehen
die Organismen fremden Stoff heran, sondern auch um Arbeits-
leistungen, im weitesten Sinne des AVortes, zu vollbringen. Sie
bedürfen für diese Arbeitsleistungen einer großen Aienge verwert-