Zur Etymologie und Wortbildung der indogermanischen Sprachen. 13
in ai. daväne (28 mal) und gAw. vidvanöi (Y. 31. 3) belegbar ist,
müssen ihr aber dafür einen Infinitivausgang -anai zuweisen, gegen
den sich mindestens ebenso viele und ebenso schwere Bedenken
geltend machen lassen.
16. Delbrück AiV. 225 und Whitney Gr.2 § 974 führen nur
zwei Belege dafür an: turväne RV. 10. 93. 10 und dhürvane 9. 61.
30, mit dem Hauptton auf der Wurzelsilbe. Bei Macdonell Ved-
Gr. 410 werden sie vielmehr als 'formed from stems in -van" be-
zeichnet; s. auch Whitney Wurzeln 64, 86. Und das halte ich
für zutreffend. Wegen dhürvane läßt sich auf dhartih und ädhürsata
verweisen, s. übrigens § 23; turväne aber (bei Säyana satrmäm
taranaya 'zur Überwindung der Feinde’) kann man doch nicht
von turvänih losreißen, und das wieder nicht, wennschon es bei
Whitney Wurzeln 64, 65 geschieht, von tuturvänih. Wie jedoch
dies gebildet, daß es tutur-vänih zu teilen ist, das lehren jugur-
väni und susukvänih, reduplizierte Formen von durchaus gleicher
und dabei unzweifelhafter Gestaltung.
17. Was man sonst noch von vedischen Wörtern als ane-In-
finitive genommen hat, verdient diesen Namen schwerlich; vgl.
Ludwig Inf. 58, Meth. b. Interpr. d. V. 67, Brunnhofer KZ. 25.
338, 343, 349, 354 (unter 28); es sind die Formen: hrpäne RY. 10.
99. 9, turäne 1. 121. 5, vibliväne 6. 61. 13, vesane 5. 7. 5, samcärane
1. 56. 2, 4. 55. 6, sädane 7. 24. 1. Die letzten drei, die sich schon
durch die Lage des Haupttons von den anderen und von ai. dä-
väne abheben, kommen sicher in Wegfall; es sind Lok. Sing, von
Nom. act. auf ana-. Säyana bietet für vesane park arg ay am, Lok.
Sing., und für samcärane zu 1. 56. 2 samcare, Lok. Sing.; zu 4. 55. 6
freilich hat er samcäraya, Dat. Sing., mit der Erläuterung (scimu-
clramaclhya)gamanäya 'um (ins Meer) zu kommen’, trotz gleichen
Wortlauts der Verszeile: samudräm na samcärane samsyävah. End-
lich sädane will er im Sinn von sadanärtham gefaßt wissen,
d. i. Sitzens halber. Für die Richtigkeit dieser Fassung läßt sich
allerdings RV. 1. 104. 1 geltend machen, wo die Verszeile yöni§ ta
indra sädane alzäri wiederkehrt1), aber mit nisäde (Infinitiv, s.
Delbrück AiV. 221 f.) an Stelle von sädane. Einen Grund oder
gar Zwang jedoch, sädane deswegen hier anders zu nehmen als
an den zahlreichen anderen Stellen, an denen das Wort vorkommt,
l) Auch sonst ist sie mehrfach bezeugt, s. bei Bi.oomfield VedConc. 810.
in ai. daväne (28 mal) und gAw. vidvanöi (Y. 31. 3) belegbar ist,
müssen ihr aber dafür einen Infinitivausgang -anai zuweisen, gegen
den sich mindestens ebenso viele und ebenso schwere Bedenken
geltend machen lassen.
16. Delbrück AiV. 225 und Whitney Gr.2 § 974 führen nur
zwei Belege dafür an: turväne RV. 10. 93. 10 und dhürvane 9. 61.
30, mit dem Hauptton auf der Wurzelsilbe. Bei Macdonell Ved-
Gr. 410 werden sie vielmehr als 'formed from stems in -van" be-
zeichnet; s. auch Whitney Wurzeln 64, 86. Und das halte ich
für zutreffend. Wegen dhürvane läßt sich auf dhartih und ädhürsata
verweisen, s. übrigens § 23; turväne aber (bei Säyana satrmäm
taranaya 'zur Überwindung der Feinde’) kann man doch nicht
von turvänih losreißen, und das wieder nicht, wennschon es bei
Whitney Wurzeln 64, 65 geschieht, von tuturvänih. Wie jedoch
dies gebildet, daß es tutur-vänih zu teilen ist, das lehren jugur-
väni und susukvänih, reduplizierte Formen von durchaus gleicher
und dabei unzweifelhafter Gestaltung.
17. Was man sonst noch von vedischen Wörtern als ane-In-
finitive genommen hat, verdient diesen Namen schwerlich; vgl.
Ludwig Inf. 58, Meth. b. Interpr. d. V. 67, Brunnhofer KZ. 25.
338, 343, 349, 354 (unter 28); es sind die Formen: hrpäne RY. 10.
99. 9, turäne 1. 121. 5, vibliväne 6. 61. 13, vesane 5. 7. 5, samcärane
1. 56. 2, 4. 55. 6, sädane 7. 24. 1. Die letzten drei, die sich schon
durch die Lage des Haupttons von den anderen und von ai. dä-
väne abheben, kommen sicher in Wegfall; es sind Lok. Sing, von
Nom. act. auf ana-. Säyana bietet für vesane park arg ay am, Lok.
Sing., und für samcärane zu 1. 56. 2 samcare, Lok. Sing.; zu 4. 55. 6
freilich hat er samcäraya, Dat. Sing., mit der Erläuterung (scimu-
clramaclhya)gamanäya 'um (ins Meer) zu kommen’, trotz gleichen
Wortlauts der Verszeile: samudräm na samcärane samsyävah. End-
lich sädane will er im Sinn von sadanärtham gefaßt wissen,
d. i. Sitzens halber. Für die Richtigkeit dieser Fassung läßt sich
allerdings RV. 1. 104. 1 geltend machen, wo die Verszeile yöni§ ta
indra sädane alzäri wiederkehrt1), aber mit nisäde (Infinitiv, s.
Delbrück AiV. 221 f.) an Stelle von sädane. Einen Grund oder
gar Zwang jedoch, sädane deswegen hier anders zu nehmen als
an den zahlreichen anderen Stellen, an denen das Wort vorkommt,
l) Auch sonst ist sie mehrfach bezeugt, s. bei Bi.oomfield VedConc. 810.