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Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 10. Abhandlung): Zur Etymologie und Wortbildung der indogermanischen Sprachen — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37687#0037
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Zur Etymologie und Wortbildung der indogermanischen Sprachen. 37

Pt 4), 43. 14 (K 5), 46. 3 (K 5, J 2), 48. 8 (K 5, J 3) ^ ai. md-
hyam; — sowie in dem Wort für 'dir’, das oft *tae(i)by° statt
tailnf geschrieben ist, vgl. AirWb. 745, 787 und Geldner SPreuß-
AW. 1904. 1093.*)
10. Es ist aber auch gar nicht notwendig, dem gAw. Wort
wegen seiner Bedeutung 'selbst, in eigener Person' einen alten
Diphthongen zuzuweisen, es xvae&yc — man erwartete ja auch in
streng schulmäßiger Schreibung xvaei&y°! — zu lesen. Es gab
sicher im Iranischen nebeneinander 1) *huaipa&ia.-, erhalten in
jAw. xvaepai&yampT. (südl.) xvebas, (nördl.) xvebeh, ms. xepcib,
yn. xepi, usw., sowie mit Vrddhi, in ap. huväipasiyam\ und 2) *hua-
pni&ia-, erhalten in afy. xpal, PDs. xupa&, PDs. xuba$ (über die
IE. 23. 78 und GGN. 1911. 32, sowie bei Kirste Orobazes 45
falsch, richtig dagegen MSL. 20. 3 geurteilt wird)2), usw., sowie mit
Vrddhi, in jAw., gAw. xväpai&ya-. Danach kann auch neben
einem iran. *huai&ia-, erhalten in mpB. xves, PDw. xve, usw., ein
*hua&ia- bestanden haben, das sich in gAw. xvaiVya- (mit epenth.
i) fortsetzt: wobei es gleichgültig ist, ob man es für uralt nehmen
will oder für eine Neu- oder Umbildung nach dem Muster des
bedeutungsgleichen oder verwandten *huapa&ia- neben *huaipa&ia-,
s. oben. So schon IF. 23. 74 (mit Note). Ich verweise für das
Nebeneinander von ar. *sua und *suai° auf msak. khiräjsa (d. i. xi-
raja) neben ai. svardj-, s. Leumann NordarSpr. 113. Ferner erinnere
ich an das ai. svajä- 'eigen' gegenüber dem ungefähr gleichwertigen
mpT. xvebezädag (s. oben S. 30). In der selben Bedeutung findet sich
auch nijä-. Neben nijä- aber steht das gleichbedeutende nitya-'6),
mit dem gleichen Suffix gebildet wie iran. *hua&ia- (s. dazu AVSci-iulze
KZ. 46. 415 mit No. 2). Also, ai. nijä-: nitya- — svajä-: airan. *hua-
&ia-, und msak. khirajsa: ai. svardj- = airan. *Jmai$ia-: *hua&ia-.
11. Die Vorform *hua$ia- wird aber auch durch neuiranische
Wörter gefordert. Ich habe schon in § 10 meine und Andreas
Erklärung der pamirdialektischen Wörter für 'selbst5, PDs. xubaft,
PDs. xübaA, d. i. ihre Herleitung aus *htiaip° als verfehlt bezeichnet;
Gauthiot führt sie richtig vielmehr auf *huap° zurück. Wie sich
aber diese zu den soghdischen Wörtern ms. xepa&, msS. xepab 'selbst’
0 Ein Dat. Plur. taeibyö 'diesen’ = ai. tebliyali (so bei Brugmann Grdr. 2
2h. 259), mit denen die Schreiber taibyö hätten verwechseln können, kommt
nicht vor. 2) Vgl. unten § 11.
3) Die selbstverständlich einander nicht gleichgestellt werden dürfen, wie
es bei Thumb HbSkr. 18 geschieht: ai. nityam ist mi. (prakr.) niccam.
 
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