Das mandäische Buch des Herrn der Größe.
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Tode gehen ihm die Engel des Lichtes entgegen, er tritt in die
Lichtwolke, wird reiner Glanz und bleibt in Ewigkeit. Es ist klar,
daß wir hier den echten Schluß des eigentlichen Sittengebotes
haben. Erst hier schließt’ organisch das nächste Stück, die War-
nung vor der Abgötterei an, vor dem Kult der Gestirne (der
GToiyzZa. tou xogjxou) 39, 13 = 77, 11. Sie werden zunächst
nur allgemein bezeichnet (Fassung I „die sieben, und die zwölf
Herrscher der Welt“, die in der Regel auch sonst als die Feinde
der Nasoräer erscheinen), dann besonders Sonne (Samis) und
Mond (fehlt in Fassung II); mit ersterem wird Adonai (auch
Qados, El-El), der Zornige, verbunden und ein Angriff auf das
Judentum folgt. Er lautet in Fassung I „Er, Adonai, wählte sich
ein Volk aus und gründete sich eine Synagoge; der Platz Jerusalem
wird gebaut1, die Stadt der Juden, die sich mit dem Schwerte
beschneiden, mit ihrem Blute das Gesicht bespritzen und so
Adonai anbeten“ (39,26 — 40,3). Dagegen in II: „Wenn Jerusa-
lem, die Stadt der Juden gebaut wird.2 welcher Abraham,
der Prophet in Jerusalem genannt wird. Er, Adonai, ruft Moses
vom Berge Sinai, er bekannte Moses und verlieh ihm. Ein
Volk ruft er für sich hervor und schafft sich ein Bethaus. So ent-
stand das Volk der Juden. Opfer vom Fett der Tiere bringen sie
ihm. dar, Blut der Tiere gießen sie im Tempel vor sich aus und tun,
was man nicht soll. Das Volk vom Hause Israel werden sie ge-
nannt. Sie beschneiden sich mit ihrem Schwerte, mit ihrem Blut
bespritzen sie sich das Gesicht und beschmieren sich den Mund.“
Ihre Unzucht wird dann abschreckend geschildert. Der erste Ge-
sandte mahnt, sich nicht mit ihnen zu vermischen (40, 4 = 78, 13).
Dann folgt ein Abschnitt, dessen Deutung unsicher ist und auf den
ich gegen Schluß noch einmal zurückkommen muß. Vom Juden-
tum sind alle Irrlehren3 ausgegangen. Lügenpropheten, die in
1 Die Stadt bedeutet immer zugleich symbolisch das Volk.
2 Verdorbene Worte.
3 So Fassung I (40,13): „Aus dem Volke der Juden sind alle Völker
und Pforten ausgegangen.“ Fassung II S. 79,20 läßt das zunächst befremdende
Wort „alle“ fort, doch spricht dafür zwingend der Ketzerkatalog in Genzä
r. IX 1 (p. 224 P.), nach dem alle Völker und Pforten der Finsternis vom
Judentum ausgegangen sind; Anhalt mochten die ersten Ketzerkataloge
der Christen geben. Der Traktat IX 1 bietet in diesem Teil noch Stücke
des vierten bis fünften Jahrhunderts (vgl. die Schilderung der nackten,
Kräuter essenden Asketen, der ßoax.ol), während der Planetenkatalog jünger
ist. Im ersteren ist die Tendenz auch antijüdisch, im letzteren nur antichrist-
lich und antiislamisch.
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Tode gehen ihm die Engel des Lichtes entgegen, er tritt in die
Lichtwolke, wird reiner Glanz und bleibt in Ewigkeit. Es ist klar,
daß wir hier den echten Schluß des eigentlichen Sittengebotes
haben. Erst hier schließt’ organisch das nächste Stück, die War-
nung vor der Abgötterei an, vor dem Kult der Gestirne (der
GToiyzZa. tou xogjxou) 39, 13 = 77, 11. Sie werden zunächst
nur allgemein bezeichnet (Fassung I „die sieben, und die zwölf
Herrscher der Welt“, die in der Regel auch sonst als die Feinde
der Nasoräer erscheinen), dann besonders Sonne (Samis) und
Mond (fehlt in Fassung II); mit ersterem wird Adonai (auch
Qados, El-El), der Zornige, verbunden und ein Angriff auf das
Judentum folgt. Er lautet in Fassung I „Er, Adonai, wählte sich
ein Volk aus und gründete sich eine Synagoge; der Platz Jerusalem
wird gebaut1, die Stadt der Juden, die sich mit dem Schwerte
beschneiden, mit ihrem Blute das Gesicht bespritzen und so
Adonai anbeten“ (39,26 — 40,3). Dagegen in II: „Wenn Jerusa-
lem, die Stadt der Juden gebaut wird.2 welcher Abraham,
der Prophet in Jerusalem genannt wird. Er, Adonai, ruft Moses
vom Berge Sinai, er bekannte Moses und verlieh ihm. Ein
Volk ruft er für sich hervor und schafft sich ein Bethaus. So ent-
stand das Volk der Juden. Opfer vom Fett der Tiere bringen sie
ihm. dar, Blut der Tiere gießen sie im Tempel vor sich aus und tun,
was man nicht soll. Das Volk vom Hause Israel werden sie ge-
nannt. Sie beschneiden sich mit ihrem Schwerte, mit ihrem Blut
bespritzen sie sich das Gesicht und beschmieren sich den Mund.“
Ihre Unzucht wird dann abschreckend geschildert. Der erste Ge-
sandte mahnt, sich nicht mit ihnen zu vermischen (40, 4 = 78, 13).
Dann folgt ein Abschnitt, dessen Deutung unsicher ist und auf den
ich gegen Schluß noch einmal zurückkommen muß. Vom Juden-
tum sind alle Irrlehren3 ausgegangen. Lügenpropheten, die in
1 Die Stadt bedeutet immer zugleich symbolisch das Volk.
2 Verdorbene Worte.
3 So Fassung I (40,13): „Aus dem Volke der Juden sind alle Völker
und Pforten ausgegangen.“ Fassung II S. 79,20 läßt das zunächst befremdende
Wort „alle“ fort, doch spricht dafür zwingend der Ketzerkatalog in Genzä
r. IX 1 (p. 224 P.), nach dem alle Völker und Pforten der Finsternis vom
Judentum ausgegangen sind; Anhalt mochten die ersten Ketzerkataloge
der Christen geben. Der Traktat IX 1 bietet in diesem Teil noch Stücke
des vierten bis fünften Jahrhunderts (vgl. die Schilderung der nackten,
Kräuter essenden Asketen, der ßoax.ol), während der Planetenkatalog jünger
ist. Im ersteren ist die Tendenz auch antijüdisch, im letzteren nur antichrist-
lich und antiislamisch.