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Blo-bzang-rgya-mtsho; Dge-vdun-grub-pa; Grünwedel, Albert [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 14. Abhandlung): Die Tempel von Lhasa: Gedicht des ersten Dalailama, für Pilger bestimmt — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37691#0075
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Die Tempel von Lhasa.
20A2-20B1.
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worfen ward, wobei man mittelst des heiligen Donnerkeilnagels
(vajrakllaka) den Boden dafür segnete -- so ist auch hier auf Grund
eines zusammenfassenden Zauberkreises (mandala) der Boden ge-
segnet und am ersten Tage (Nancla) der aufsteigenden Monatshälfte
unter dem Sternbild Visäkhä der Grund zu dem Tempelpalast ge-
legt worden. Es war dies ein wunderbares Vorzeichen dafür, daß
während des ersten Jahres des Zyklus Gedeihen eintreten werde,
ohne jede Trübung, die sich etwa in dem gleichen Zeitraum hätte
einstellen können. Die Fürstin Da-las-gun-ji, eine an Charakterstärke
und jeder Prüfung gewachsenen Energie unvergleichliche Königin,
erreichte es, daß aus fremdem Lande von der Königin mTs'o-kTi-sog
gestattet wurde, unser Kultbild hierher zu bringen, und es traf noch
gleichzeitig damit zusammen, daß, um noch die größte Errungenschaft
in den Schatten zu stellen, der heilige Gelehrte Manjusrl und mit
ihm sBa-bal-cci-si-pa goldene Devisen sandten. Als nun das kost-
bare Bild von Lha-sa nach Potala überbracht wurde, spendete eine
unzählbare Schar von Mönchen und Laien Geschenke, welche den
Wettstreit mit allen Genüssen der Dreiwelt aushalten konnten. Als
sie so Gelegenheit erhielten, Gaben zu überbringen, welche den er-
wünschten fünf Segnungen entsprachen, bewölkten sich die Himmels-
gegenden, da vom Firmament herab als Zeugnis für die Opferspenden
der Götter unter Begenbogenwechsel Blumenregen eintrat, der hoch
 
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