Die Tempel von Lhasa.
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la | rje btsun gyi zal nas | ras c uh pa mt'u ran dag k'yor rgya gar la 0gro mi
dgos | nas kyan ses dos y^jag rgya den po dah \ nä ro dos drug gis tsHrn nas
rgya gar la ma p‘yin pa yin | da klyod rgya gar la plyin nas Odod pai dos
rnams t'ob pa legs gsuhs pas \ ras dun pa na re \ bla ma lags | da graii Uogs
gnis ka Odsom gda bas | ru ba pla gi la bsod snoms la Joyon zus pas \ bsod snoms
byed pai dus min gsuhs pa la \ das Itogs pai dus 0di ka lags pas cis kyan öbyon
yar zu zus pas | Oo na 0doh cig \ sna gtad kyi dan po la rten 0brel gyi sum gnis
yod pa yin pas \ ya snai sbra mo de la i'og mar sloh gsuns iDas \ ran dun pas
bsod snoms ne brduhs | den po la ma rnam \ dun hu la ma brnas bya ba, yin
pas | ru snai sbra dun 0di nas slon dgos zu ba Itar | sbra duii ser po dei sgor
byon nas | bsod snoms dgos gsuns pas \ nah nas rgan mo ojigs su ruh ba cig
byuh ba de na re \ mal Jbyor pa nah nub med par sprah nus de las la bzuh
ste j ded rnams Icyis sk.yel yah mi zin bar 0dug \ ¥yed rnams za 0dod pa rah gis
dog pa min \ mi la yod, clgos da rah gi nah na yod par da nah nas slohs mo
ba la byin ts‘er nas med | gzan la slohs cig zer ra na smras lab tu byuh bas | rje
btsun gyi zctl nas \ do nub bza mi za bar 0dug gis \ hi ma yah rgas soh \ hal du
Ogrogs gsuh ru ba dei p‘a ts‘ad du gzims pas | nam p‘yed tsam na \ ru ba de
rnams ku co 0di re 0dug \ nam smad ku co zi soh ba clah | hi ma sar do rje
btsun gyi zal nas | ras duh pa ru ba rnams la Itos clah gsuh | bltas pas 0dah j
bsod snoms ma byin pai a Idih de min pa geig kyan mi 0dug zus pas I
0o na der Odoh cig za rgyu dah byed rgyu gnis ka yod do gsuh \ dpon slob
gnis kyis byon pas \ rgan mo de das la bcib pa dah \ yul ghan po Ja han smras
soh bas si | nor rnams ru bas k‘yer | za rgyu mar tun rtsam pa sJcyeu gern
die Zeit dazu, bat er: „Warum sollen wir nicht gehen; denn hungrige Zeit sei
hier die richtige Zeit“, so sprach der Guru: „So geh du hin, zwei Drittel aller
Vorzeichen bezüglich des am ersten Vertrauenswürdigen liegen so, daß du zu-
nächst bei den groien Zelten, die in Gruppen stehen, bettelst.“ Ras-c'un-pa aber
hatte das Almosengehen durchgesetzt, nun legte er wieder folgendes nahe: „Es
gehört sich, daß man sein Almosen zunächst bei einem einzelnen kleinen Zelte
holt; denn es ist Pflicht, nach Großem nicht zu gieren, das Kleine nicht zu ver-
achten, dementsprechend begab er sich an die Türe dieses gelben Zeltes. Als er
um Gaben bat, erschien ein altes Weib, furchtbar anzusehen, und sprach: „Diese
Dreistigkeit, zu betteln, wann weder Morgen ist, noch Abend, mag schöne Folgen
haben; was Gierige erw'ischen, scheint mir, behalten sie nicht; schon der Wunsch,
daß ihr jetzt essen wollt, weist von selbst auf nichts Gutes. Was den Leuten ge-
hört, das ist heute jedem an seinem Morgen geworden; bitte jetzt von der Morgen-
stunde an; denn von der Zeit an,, wo die Frau der Kuh ihr Futter gibt, gibt es
nichts mehr. Laß dir also gesagt sein, wenn ich bescheide: bettle bei einem
andern.“ So belferte sie. Da sprach Mi-la-ras-pa: „Es scheint, daß wir diesen
Abend nichts zu essen kriegen, die Sonne ist auch schon untergegangen, also zur
Ruhe, Freundchen!“ So legten sie sich in einiger Entfernung vom Zelte zur Ruhe.
Kaum war es Mitternacht, da schien dies, einzelne Zelt und Zubehör nichts anderes
zu sein als dieses Gebelfer, in der zweiten Nachtwache hörte das Gebelfer auf, und
als die Sonne aufging, waren die Zelte wieder da. Da sagte Mi-la-ras-pa: „Ras-
c'un-pa, schau einmal auf das Zelt und Zubehör. Er sah hin und ging darauf
zu, aber er sprach: „Wenn dies nur nicht wieder ein nichtiges Reflexbild in der
Luft ist, das mir nichts geben kann.“ Aber Mi-la-ras-pa sagte: „Geh du nur hin:
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dog pa min \ mi la yod, clgos da rah gi nah na yod par da nah nas slohs mo
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Ogrogs gsuh ru ba dei p‘a ts‘ad du gzims pas | nam p‘yed tsam na \ ru ba de
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gnis kyis byon pas \ rgan mo de das la bcib pa dah \ yul ghan po Ja han smras
soh bas si | nor rnams ru bas k‘yer | za rgyu mar tun rtsam pa sJcyeu gern
die Zeit dazu, bat er: „Warum sollen wir nicht gehen; denn hungrige Zeit sei
hier die richtige Zeit“, so sprach der Guru: „So geh du hin, zwei Drittel aller
Vorzeichen bezüglich des am ersten Vertrauenswürdigen liegen so, daß du zu-
nächst bei den groien Zelten, die in Gruppen stehen, bettelst.“ Ras-c'un-pa aber
hatte das Almosengehen durchgesetzt, nun legte er wieder folgendes nahe: „Es
gehört sich, daß man sein Almosen zunächst bei einem einzelnen kleinen Zelte
holt; denn es ist Pflicht, nach Großem nicht zu gieren, das Kleine nicht zu ver-
achten, dementsprechend begab er sich an die Türe dieses gelben Zeltes. Als er
um Gaben bat, erschien ein altes Weib, furchtbar anzusehen, und sprach: „Diese
Dreistigkeit, zu betteln, wann weder Morgen ist, noch Abend, mag schöne Folgen
haben; was Gierige erw'ischen, scheint mir, behalten sie nicht; schon der Wunsch,
daß ihr jetzt essen wollt, weist von selbst auf nichts Gutes. Was den Leuten ge-
hört, das ist heute jedem an seinem Morgen geworden; bitte jetzt von der Morgen-
stunde an; denn von der Zeit an,, wo die Frau der Kuh ihr Futter gibt, gibt es
nichts mehr. Laß dir also gesagt sein, wenn ich bescheide: bettle bei einem
andern.“ So belferte sie. Da sprach Mi-la-ras-pa: „Es scheint, daß wir diesen
Abend nichts zu essen kriegen, die Sonne ist auch schon untergegangen, also zur
Ruhe, Freundchen!“ So legten sie sich in einiger Entfernung vom Zelte zur Ruhe.
Kaum war es Mitternacht, da schien dies, einzelne Zelt und Zubehör nichts anderes
zu sein als dieses Gebelfer, in der zweiten Nachtwache hörte das Gebelfer auf, und
als die Sonne aufging, waren die Zelte wieder da. Da sagte Mi-la-ras-pa: „Ras-
c'un-pa, schau einmal auf das Zelt und Zubehör. Er sah hin und ging darauf
zu, aber er sprach: „Wenn dies nur nicht wieder ein nichtiges Reflexbild in der
Luft ist, das mir nichts geben kann.“ Aber Mi-la-ras-pa sagte: „Geh du nur hin: