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Weinreich, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 16. Abhandlung): Stiftung und Kultsatzungen eines Privatheiligtums in Philadelpheia in Lydien — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37693#0010
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8

O. Weinreich:

§ 8. Ζ. 6—11.
Der Altarkreis.
Zunächst: daß in Z. 11 βωμοί richtige Ergänzung ist, steht
trotz des übervorsichtigen Fragezeichens der ersten Herausgeber
unbedingt fest, ίδρύειν βωμούς sagt man, vgl. Ditt.s Index zur
Syll. S. 213. Außer βωμοί könnte hier doch nur ein Wort wie
εικόνες oder εδη in Frage kommen, ersteres etwas zu lang, letz-
teres zu kurz und sprachlich unpassend; außerdem wäre ein
solcher Statuenwald sachlich ganz unwahrscheinlich für diesen
οίκος. Auch an Symbole („Fetische“ sagt v. Wilamowitz bei
Ziehen Leg. sacr. S. 316), griechisch σημεία (IG. XII 3, 452 -
Ziehen 127) ist nicht zu denken. Was für ein Symbol sollte etwa
Αρετή oder Μνήμη gehabt haben? Und außerdem: man sagt
nicht ίδρύειν σημεία.
Weil KPr. gerade diesen Teil der Inschrift kurz erledigen,
der mir besonderes Interesse zu beanspruchen scheint, muß ich
ausführlicher sein. Es sollen zunächst die einzelnen Gottheiten
besprochen werden (A), dann ihr innerer Zusammenhang (B), dann
vergleichbare Analogien zu solchen Altarkreisen (C), endlich das
Verhältnis des Altarkreises zu den Kulten von Philadelpheia, sowie
die Frage nach Pergamenischen und Orphischen Einflüssen (D).

A. Die Gottheiten des Altarkreises.
§9. Z. 6f. Zeus Eumenes.
Zeuskult in Philadelpheia ist schon durch die Münzen
und durch Inschriften bekannt gewesen, vgl. BMC. Lydia S. 187:
Zeus auf Münzen der ersten Zeit des Bestehens der Stadt, Zeus
Koryphaios (Kaiserzeit) ebda. 190, Zeus Lydios (Vespasian und
später) 197, Zeus Nike haltend (Kaiserzeit) 191.
Aus dem Hinterland von Philadelpheia (Hajarlv) stammt
eine leider unvollständige Inschrift, KPr. III no. 37: [... άνέλαβον ?..
άποδειχΤεΙς ? ύ]πό τού Δ ιός κ[αί αίρε] ΗεΙς υπό τής πατρί[δος] μου
τήν ίερατείαν [το]υ Δ ιός, άνέγλυψα έμαυ[τ]όν καί άνέσστησα τούς
[π]ρογεγαμμένους βοιμούς. Da dieser Stein (Altar oder Basis ?) wohl
dem ersten Jahrhundert entstammt, also nicht weit abliegt von
der Inschrift unseres Dionysios, wüßte ich gar zu gern, wem
die „vorher genannten Altäre“ zu eigen waren. War es ein ähn-
 
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