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Weinreich, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 16. Abhandlung): Stiftung und Kultsatzungen eines Privatheiligtums in Philadelpheia in Lydien — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37693#0017
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Stiftung und Kultsatzungen eines Privatheiligtums in Philadelpheia. 15

Z. 9. Plutos. § 21.
Hier kann ich mich kurz fassen, verweise nur auf den — aller-
dings nicht ausreichenden — Artikel von Eisele bei Roscher III
2572ff. und auf die gute Arbeit von Hübner, De Pluto (Diss.
Phil. Hai. XXIII 3), 1914. Wenn wir annehmen dürfen, daß der
eleusinische Kult durch Vermittlung des pergamenischen Demeter-
kultes auf unseren Mystenverein in Philadelpheia eingewirkt hat
(vgl. § 6 Ende), dann muß betont werden, daß Plutos in Eleusis
eine bestimmte Stelle einnahm, vgl. darüber Hübner 272 — 283.
Kult des Plutos kann ich für Philadelpheia selbst nicht nachweisen,
aber die Linie führt auch hier im allgemeinen von Athen nach
Kleinasien. Merkwürdig ist mir aber, daß auf den nicht sehr § 22
zahlreichen Inschriften von Philadelpheia, deren Namenmaterial
nicht sehr charakteristisch ist, sich besonders oft Namen finden,
die den πλούτος in sich tragen, vgl. Πλούταρχος, IvPr. III no. 39;
Πλουτίων Le Bas 658; ferner Bull. Corr. Hell. I S. 308; Buresch,
Aus Lydien, S. 15; Πλουτι[ . . ] ο[ς] (Nominativ) KPr. III no. 23
(also doch wohl Πλουτΐ[ν]ο[ς], trotz der Angabe von 2 fehlenden
Buchstaben; bei Bechtel, Historische Personennamen (1917)
S. 312f. finde ich nichts anderes, was passen könnte); Παντονίκη
Π[λου]τίωνος KPr. I no. 80. Wer seine Tochter so nannte, hatte
so gut etwas für πλούτος und νίκη übrig, wie Dionysios, der dem
Plutos und der Nike Altäre setzt.
Über Verbindungen von Plutos mit andern, hier in Betracht
kommenden Gottheiten, oder des Begriffs πλούτος vgl. §§ 30, 34,
35, 36, 37, 38-45, 47.
Das Wesen des Plutos wird näher bestimmt durch die unmittel-
bar folgende religiöse Gestalt der Arete. Nicht Reichtum schlecht-
hin, sondern mit Αρετή zu vereinigender Reichtum ist das wün-
schenswerte Gut.
Z. 9. Arete. § 23
Kulttatsachen. Daß Αρετή kultisch verehrt wurde, war
durch verschiedene Zeugnisse aus der Kaiserzeit bekannt (Deubner
2128f.). Unsere Inschrift bringt jetzt den ältesten Beleg. Ich gebe
das mir bekannte Material, das bezeichnenderweise kleinasiatisch
ist. Ein Αρετής ιερόν erwähnt Philostratos v. soph. I 25. Einen
Priester [Ιερέα Άρ]ετής bezeugt eine Inschrift aus Kibyra in
Lykien, vgl. Reisen im SW-Kleinasien II (Petersen-Luschan)
 
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