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Weinreich, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 16. Abhandlung): Stiftung und Kultsatzungen eines Privatheiligtums in Philadelpheia in Lydien — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37693#0033
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Stiftung und Kultsatzungen eines Privatheiligtums in Philadelpheia. 31
von Zurufen ,,άγαθού δαίμονας, [Διος] σωτήρος, ύγί,είας“ annimmt,
Wünsche, die wie άγα-θαμ τύχηι zu bewerten seien, und dann
gleich dieser Formel den Wert von Gottheiten erlangt hätten
— das ist mir sehr unwahrscheinlich (vgl. auch § 50).
Hygieia-Tyche-Plutos in Thespiae, vgl. Pausan. 1X26,8. § 47.
Plutos als Sohn der Tyche oft dargestellt, vgl. Hübner de Pluto 287.
Sizilisches Hirtenlied: δέξακ τάν άγα-Ράν τύχαν, δέξακ τάν ύγίειαν
(PLG. III, S. 672). Tyche und Hvgieia neben Harmonia, Peitho
auf attischer Lekythos A. Ztg. 37, 1879, 95. Tyche gibt πλούτος
und andere Güter ebenso wie ύγίειαν (Kebes pin. 8, 4; 31, 6;
Libanios or. 25, 11 u. 12; 33, 1).
Auch Arete-Hygieia gehören zusammen; denn Panaitios §48.
und Poseidonios sagen ούκ αύτάρκη . . την άρετήν, άλλα χρείαν είναι
φασιν καί υγείας καί ισχύος καί χορηγίας (Diog. Laert. VII 128, vgl.
Schmekel, Philos. d. mittl. Stoa 223 A. 1). Wenn Ariston von
Chios (Plut. de virt. mor. 2 p. 440 F) τη μέν ούσία μίαν... άρετήν
έποίει, καί υγείαν ώνόμαζε, so ruft das die aristotelische Bezeichnung
der ύγίεια als der σώματος άρετή (Rhet. I 5) in Erinnerung.
Zu Hygieia-Theoi Soteres-Nike vgl. §§ 44, 45 ύγίειαν §49.
— σωτηρίαν — νίκην.
Hygieia wird also als Garantin eines den Menschen äußerst
erwünschten Gutes, das im engsten und gedanklich nächst-
liegenden Zusammenhang mit den übrigen Gütern steht, in
dem οίκος des Dionysios nicht gefehlt haben. Für körperliche
Leiden fanden die Philadelphier zwar auch bei ihrer ein-
heimischen Meter Phileis έπήκοος Hilfe, wie das Votivrelief mit
Darstellung eines Beines mit männlichen Genitalien zeigt
(KPr. I S. 25), aber es gehört gerade zum Charakteristischen
unseres Altarkreises, daß Dionysios gemeinhellenische Numina
verehrt und der epichorischen Religion nur die Konzession macht,
die άγιωτάτη ’Άγγδιστις zur Hüterin des οίκος zu bestellen, s. § 97.
Z. 10. Tyche Agathe und Agathos Daimon. § 50.
Es empfiehlt sich, diese beiden Altarempfänger gleich gemein-
sam zu besprechen. Zwar wurden diese Gottheiten auch isoliert
an den verschiedensten Stätten verehrt, aber es würde zu weit
führen, auf die Entstehung jeder dieser Gottheiten und ihren
getrennten Kult einzugehen; ich möchte nur auch hier, wie schon
oben § 46 meiner Skepsis gegen die neuesten Ausführungen von
 
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