Stiftung und Kultsatzungen eines Privatheiligtums in Philadelpheia. 51
Pcrgamenischeu Demeterheiligtum
aus, von den dortigen Mysterien. Von einer wirklichen Übernahme,
von einer Filiale in Philadelpheia kann ja schon darum nicht die
Rede sein, weil weder Demeter noch Kore im οίκος sich finden.
Aber es ist doch auffallend, wieviel Personifikationen im θείος περί-
βωμισμός des Demeterbezirks zu Pergamon verehrt wurden (vgl.
oben § 67). Wenn diese Altäre auch meist jünger sind, römischer
Zeit an gehören, so verbietet jetzt unsere philadelphische Inschrift,
zur Erklärung dafür etwa römische Einflüsse (Säkularfeier des
Antoninus Pius) anzunehmen (wie Ippel AM. 38, 1912, 293 geneigt
ist); wir sehen ja in Philadelpheia, daß das alles viel älter sein
kann. Die Abhängigkeit Pergamons von Athen ist bekannt, für
Demeterkult undEleusis von Kern mit Recht eingeschärft (Hermes
43, 1911, 431 ff.), und gerade attische εύσέβεια hat schon früh zur
Verehrung von Personifikationen geführt, ihnen Altäre gesetzt.
Kern hat ferner gezeigt, wie wichtig die Funde des Demeter-
bezirks in Pergamon sind für die Frage nach der Entstehung bezw.
Sammlung des orphischen Hymnenbuchs; auch ich bin, im Gegen-
satz zu Albrecht Dieterich, der all das nicht mehr erleben durfte,
überzeugt, daß wir ihre Heimat in Kleinasien, speziell Pergamon,
nicht in Ägypten, suchen müssen (vgl. auch Wünsch, PW. IX, 171;
meine Notiz Arch. f. Rel. Wiss. XVII, 1914,527; Kern, PW. IX, 618,
Hermes 51,1916,565 ff.). Wir sind nun schon öfters genötigt gewesen,
Orp Irisches
zur Erklärung unseres Altarkreises heranzuziehen, namentlich in
§ 56f. Sollten da Zusammenhänge, oder sagen wir vorsichtiger
auch wieder Anregungen, vorhegen ? Ist es purer Zufall, daß nicht
weniger als neun von den zwölf Altarinhabern unseres οίκος im
orphischen Hymnenbuch Vorkommen ? Davon sechs in gleicher
Reihenfolge ? Nämlich
Zeus Orph. Hymn. 15. 19. 20
Hestia
84
Phi ton (= Plutos)
18
Hygieia
68
Tyche
72
Daimon
73
Mneme
77
Chariten
60
Nike
33
μεγάλοι Σωτήρες in der εύχή -ρος Μουσαίον 21.
Pcrgamenischeu Demeterheiligtum
aus, von den dortigen Mysterien. Von einer wirklichen Übernahme,
von einer Filiale in Philadelpheia kann ja schon darum nicht die
Rede sein, weil weder Demeter noch Kore im οίκος sich finden.
Aber es ist doch auffallend, wieviel Personifikationen im θείος περί-
βωμισμός des Demeterbezirks zu Pergamon verehrt wurden (vgl.
oben § 67). Wenn diese Altäre auch meist jünger sind, römischer
Zeit an gehören, so verbietet jetzt unsere philadelphische Inschrift,
zur Erklärung dafür etwa römische Einflüsse (Säkularfeier des
Antoninus Pius) anzunehmen (wie Ippel AM. 38, 1912, 293 geneigt
ist); wir sehen ja in Philadelpheia, daß das alles viel älter sein
kann. Die Abhängigkeit Pergamons von Athen ist bekannt, für
Demeterkult undEleusis von Kern mit Recht eingeschärft (Hermes
43, 1911, 431 ff.), und gerade attische εύσέβεια hat schon früh zur
Verehrung von Personifikationen geführt, ihnen Altäre gesetzt.
Kern hat ferner gezeigt, wie wichtig die Funde des Demeter-
bezirks in Pergamon sind für die Frage nach der Entstehung bezw.
Sammlung des orphischen Hymnenbuchs; auch ich bin, im Gegen-
satz zu Albrecht Dieterich, der all das nicht mehr erleben durfte,
überzeugt, daß wir ihre Heimat in Kleinasien, speziell Pergamon,
nicht in Ägypten, suchen müssen (vgl. auch Wünsch, PW. IX, 171;
meine Notiz Arch. f. Rel. Wiss. XVII, 1914,527; Kern, PW. IX, 618,
Hermes 51,1916,565 ff.). Wir sind nun schon öfters genötigt gewesen,
Orp Irisches
zur Erklärung unseres Altarkreises heranzuziehen, namentlich in
§ 56f. Sollten da Zusammenhänge, oder sagen wir vorsichtiger
auch wieder Anregungen, vorhegen ? Ist es purer Zufall, daß nicht
weniger als neun von den zwölf Altarinhabern unseres οίκος im
orphischen Hymnenbuch Vorkommen ? Davon sechs in gleicher
Reihenfolge ? Nämlich
Zeus Orph. Hymn. 15. 19. 20
Hestia
84
Phi ton (= Plutos)
18
Hygieia
68
Tyche
72
Daimon
73
Mneme
77
Chariten
60
Nike
33
μεγάλοι Σωτήρες in der εύχή -ρος Μουσαίον 21.