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Deubner, Ludwig; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 17. Abhandlung): Bemerkungen zu einigen literarischen Papyri aus Oxyrhynchos — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37694#0011
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Bemerkungen zu einigen literarischen Papyri aus Oxyrhynchos. 11

gegenwärtig gewesen wäre, ist um so weniger anzunehmen, als er
wahrscheinlich im II./III. Jhd. n. Chr. lebte (s. u.).
Welcher Καΐσαρ ist gemeint ? Grenfell S. 151 entscheidet
sich vermutungsweise für Julius Caesar. Jedoch ist ein Heiligtum
des Caesar in Ägypten nicht bezeugt, und Blumenthal hat mit
Recht angenommen, daß 'Caesar in Ägypten hei den bekannten
Umständen seines Auftretens kaum religiöse Verehrung in irgend
einer Form gefunden haben werde’1. Die Statue des Caesar, die
sich in dem von Kleopatra für Antonius gebauten Heiligtume
befand2, kommt für einen offiziellen Kult wahrscheinlich nicht in
Betracht. Ist also die Rede in Ägypten gehalten, so wird man an
einen Kaiser denken müssen. Eine genauere Bestimmung ist nicht
möglich. Ebensowenig läßt sich feststellen, worin die verpönten
Neuerungen bestanden haben, die seltsamer Weise von einem
Bürger derselben Stadt ausgehen, die neben Ephesos von Augustus
als erste die Erlaubnis erhielt, ein Heiligtum der Roma und des
Divus lulius zu gründen3. Zeitlich wird man jene Neuerungen
von der Niederschrift des Papyrus nicht weit abrücken dürfen4:
denn was wir in diesem vor uns haben, ist offenbar ein Stück
religionspolitischer Tagesliteratur.
III.
Der Text des rhodischen Windzaubers (Ox. Pap. XI 237
Nr. 1383)5 ist, wie ich glaube, in einem Punkte noch nicht richtig
hergestellt. Er lautet:
'Ροδίοις6 έκέλευον άνεμο ις | καί μέρεσι τοΐς πελαγίοις, | δτε πλέειν
ήθελαν έγώ, | οτε μένειν ήθελαν εκεί. j| έλεγον μέρεσιν πελαγίοις- | μή
τυπή τά πέλαγη - | άλ’ υποτάξατε ναυσιβάταις- [ δλος άρ’ άνεμος έπί-
γεται . j άπόκλειε τά πνεύματα καί, Νύξ, |j δδς τά νότι’7 έύβατα.
έπίγεται V. 8 wird von Grenfell-Hunt als έπείγεται mit
1 Arch. für Papyrusforschung V 317, 2.
2 Vgl. Suet. Aug. 17, 5 + Dio Gass. LI 15, 5.
3 Vgl. Dio Cass. LI 20, 6; Grenfell S. 149.
4 Vgl. Grenfell S. 150f.
5 Vgl. K. F. W. Schmidt, Gott. Gel. Anz. 1918, 12.3ff.; Draheim,
Ws. f. kl. Ph. 1918, 310f.
6 ροθ-ίοις schlägt L. Curtius vor. Bestechend, aber das für das
Rauschen des Wassers geläufige Beiwort wird vom Winde nicht gebraucht.
Dasselbe gilt vom Substantiv ρό-9-ος: Opp. Hai. V 17 ήνεμόεις πτερύγων
ρό-θ-ος ist keine Gegeninstanz.
7 So Schmidt, [ύδ]ατα Gr.-H.
 
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