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Schwerin, Claudius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 25. Abhandlung): Zur altschwedischen Eidhilfe — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37731#0006
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6

Cl. Frh. von Schwerin:

oder lagh ganga1. Auch für Beweisführer und Zwölft zusammen
wird meist nur verlangt, sie sollten vita2 oder auch ganga at svxria3.
Dagegen wird die Tätigkeit des vitni in der Regel mit dem für sie
eigentümlichen Ausdruck vitni bsera belegt4. Nur ausnahmsweise
kommt vitna vor5, dessen Gleichbedeutung aus Vg. II Praefatio
erhellt.
Was sodann die Erklärungen betrifft, so sind wir über die
des Beweisführers gut unterrichtet, da die beiden Redaktionen
von Vg. die von ihm gesprochenen Formeln in verhältnismäßig
reicher Zahl überliefern. Hierher gehört der Eid dessen, der gestoh-
lene Sachen dem Dieb abgejagt hat und nun dem Eigentümer
als Beklagter hinsichtlich der Herausgabe, als Kläger hinsichtlich
seines Finderlohns gegenübersteht in Vg. I Djb. 14 (= I Djb. 48):
bipi sva sxr gup hollsen ok vattum sinum, at iak hitti pennx
grip i piufs handum xllxr xlti iak piuf ap py xm ixk verper
unnitigix laghx; ok lysti firi fyrstx mots manni ok nxstx by
ok pripix pingi, py xm iak varpxr orpiuva at varx,
oder der Inzuchtseid in Vg. I Djb. 17 (= II Djb. 52):
Bipi sva sxr gud holl ok vattum sinum, at iak födde han
hemx i husum ok hxskxp, per dipi ok drak miolk of mopor
spina, pxr var i klxpum vafpxr ok i vaggu lagper, py a iak
han ok pu iki,
oder endlich der Eid zur Abwehr der Klage wegen Brandstiftung
in Vg. I Fb. 9pr.:
at iak brxndi eigh hö pit ok eigh xr iak sanpxr at sak perre
pu givxr mxr.
Diese Erklärungen des Beweisführers, für die noch weitere
Beispiele vorliegen6, decken sich durchaus mit denen bei einem
Beweise, für den ein vitni nicht erfordert wird, so z. B. mit der
Formel für die Totschlagsklage in Vg. I Mb. 1 §2 (=11 Dr. 3):
Sva se mxr gud hol ok vattum minum, at pu bart a han od ok
xg ok pu xr sxndxr bani hans ok sva gaf iak pxr namni
til a pingi,
1 I Djb. 8 § 1; 19 § 3; Fb. 7 pr. (=Utg. 14); II Rb. 16.
2 I Mb. 8 (=11 Dr. 19); Mh. 22 (=11 31); Djb. 12 pr.; III 107, 142.
3 I Djb. 3 pr. (=11 24).
4 I Mb. 8 (=11 Dr. 19); I Mb. 22 (=11 31); II Rb. 12; I Jb. 2 § 1 (=112);
II Rb. 18; Add. 9 § 1.
5 I Djb. 3 pr. (=11 24); 19 § 1 (= II 55).
6 I Gb. 9 §5; Djb. 19 § 3; II Djb. 49.
 
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