Zur altschwedischen Eidhilfe.
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wird. Sämtliche Personen wirken zu einem einheitlichen Akt
zusammen, erbringen den Eid gemeinsam unter Führung des
Beweisführers. Daher wird dieser als der Anführer der Zwölft,
als huvupmaper bezeichnet, so wie der Anführer einer Bande1,
und kann gesagt werden, daß er es ist, der schwört2. Daher ruft
er Gott auch für die vattar an.
Vergleicht man mit der kontinentalen Eidhilfe, so springt,
vom vitni überhaupt abgesehen, der Unterschied zwischen dem
Gesamtakt im westgötischen Recht und der Zweiteilung des Eides-
aktes in den Eid des Hauptschwörers und den der Zwölft klar in
die Augen.
Läßt sich aus den westgötischen Quellen noch ein leidlich voll-
kommenes Bild des Zwölfereides mit vitni gewinnen, so gehen die
übrigen schwedischen Quellen nur wenig über die Erwähnung
dieser Eidform hinaus. Diese aber ist erfolgt in den beiden west-
männischen Rechten, im södermännischen und ostgötischen Recht
und im Landrecht Magnus Erikssons, wogegen sie in Uplandslag3,
im Haupttext von Helsingelag und im Stadtrecht fehlt4. Sachlich
ist der Zwölfereid mit vitni auch im gotländischen Recht zu finden.
Das ältere Vestmannalag kennt eine Reinigung msep epe tolf
manna oc twseggia manna witne5, mep tvem vitnum oc tolfmanna epe6 7,
mep prim vitnum oc prsetolftom epe1. Nach anderen Stellen soll
der Beweisführer tu witni oc tolf manna ep gehen8, die uneheliche
Mutter den Vater binda wipir mep twem witnum oc tolf manna epe9.
Ganz allgemein wird bestimmt, daß bei einer Sache unter 40 Mark
tw witni skulu firi wara oc tolf manna epir, bei einer Vierzigmark-
sache pry witni oc septir prsetolftir epir10.
Im jüngeren Vestmannalag findet sich ein Beweis msep tvem
(itwseggia manna) witnum oc tolf manna epe11, msep witnom twem oc
1 Die Stellen bei Schlyter XIII, 283.
2 Yg. I Kb. 8 § 2 (pa er han hauir svoret); II Add. 13 § 1 (at han suor).
3 Dies hat für Uplandslag schon Nordstrom a. a. O. II 738 festgestellt.
4 Vgl. aber unten S. 15, Anm. 2 und S. 54 Anm. 2.
5 Eps. 2 § 1; Vm. I Kr. 9 § 2.
6 Vm. I Kr. 9 § 3; 10; 12; Gb. 4 pr.; Mb. 6; 22; 23; Djb. 1 § 1; 2 § 1;
7; 16 § 3; Bb. 1; 20 § 1; 35 §§2,3; 40 § 5; 45 pr., §§1,2; 46 § 2.
7 Ym. I Kr. 11; Mb. 9; Bb. 45 § 2; Djb. 1 §§2,3; 2 pr.; 16 §4.
8 Vm. I Bb. 17.
9 Vm. I Gb. 8.
10 Vm. I Djb. 12.
11 Vm. II Kr. 25; Mb. 2 pr.; 10 §§ 2, 3; 21 pr., § 1; 27; Bb. 10; 16 § 1;
dEb. 10 § 1; 18 pr., § 1; Jb. 15 pr.; Kpb. 9.
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wird. Sämtliche Personen wirken zu einem einheitlichen Akt
zusammen, erbringen den Eid gemeinsam unter Führung des
Beweisführers. Daher wird dieser als der Anführer der Zwölft,
als huvupmaper bezeichnet, so wie der Anführer einer Bande1,
und kann gesagt werden, daß er es ist, der schwört2. Daher ruft
er Gott auch für die vattar an.
Vergleicht man mit der kontinentalen Eidhilfe, so springt,
vom vitni überhaupt abgesehen, der Unterschied zwischen dem
Gesamtakt im westgötischen Recht und der Zweiteilung des Eides-
aktes in den Eid des Hauptschwörers und den der Zwölft klar in
die Augen.
Läßt sich aus den westgötischen Quellen noch ein leidlich voll-
kommenes Bild des Zwölfereides mit vitni gewinnen, so gehen die
übrigen schwedischen Quellen nur wenig über die Erwähnung
dieser Eidform hinaus. Diese aber ist erfolgt in den beiden west-
männischen Rechten, im södermännischen und ostgötischen Recht
und im Landrecht Magnus Erikssons, wogegen sie in Uplandslag3,
im Haupttext von Helsingelag und im Stadtrecht fehlt4. Sachlich
ist der Zwölfereid mit vitni auch im gotländischen Recht zu finden.
Das ältere Vestmannalag kennt eine Reinigung msep epe tolf
manna oc twseggia manna witne5, mep tvem vitnum oc tolfmanna epe6 7,
mep prim vitnum oc prsetolftom epe1. Nach anderen Stellen soll
der Beweisführer tu witni oc tolf manna ep gehen8, die uneheliche
Mutter den Vater binda wipir mep twem witnum oc tolf manna epe9.
Ganz allgemein wird bestimmt, daß bei einer Sache unter 40 Mark
tw witni skulu firi wara oc tolf manna epir, bei einer Vierzigmark-
sache pry witni oc septir prsetolftir epir10.
Im jüngeren Vestmannalag findet sich ein Beweis msep tvem
(itwseggia manna) witnum oc tolf manna epe11, msep witnom twem oc
1 Die Stellen bei Schlyter XIII, 283.
2 Yg. I Kb. 8 § 2 (pa er han hauir svoret); II Add. 13 § 1 (at han suor).
3 Dies hat für Uplandslag schon Nordstrom a. a. O. II 738 festgestellt.
4 Vgl. aber unten S. 15, Anm. 2 und S. 54 Anm. 2.
5 Eps. 2 § 1; Vm. I Kr. 9 § 2.
6 Vm. I Kr. 9 § 3; 10; 12; Gb. 4 pr.; Mb. 6; 22; 23; Djb. 1 § 1; 2 § 1;
7; 16 § 3; Bb. 1; 20 § 1; 35 §§2,3; 40 § 5; 45 pr., §§1,2; 46 § 2.
7 Ym. I Kr. 11; Mb. 9; Bb. 45 § 2; Djb. 1 §§2,3; 2 pr.; 16 §4.
8 Vm. I Bb. 17.
9 Vm. I Gb. 8.
10 Vm. I Djb. 12.
11 Vm. II Kr. 25; Mb. 2 pr.; 10 §§ 2, 3; 21 pr., § 1; 27; Bb. 10; 16 § 1;
dEb. 10 § 1; 18 pr., § 1; Jb. 15 pr.; Kpb. 9.