Metadaten

Schwerin, Claudius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 25. Abhandlung): Zur altschwedischen Eidhilfe — Heidelberg, 1919

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37731#0015
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Zur altschwedischen Eidhilfe.

15

und msep II ce VI1 an sich und hinsichtlich ihrer städtischen
Eigenart2 ihre Parallele im westmännischen Recht.
Im ostgötischen Recht wird bewiesen msßp tvem mannum
ok tolf seftir3, msep tvseggia manna vitne ok tolf seftir4, msep epe twseg-
gia manna . . . ok tolf seftir5; nach anderen Stellen sollen tva pset
vita (svseria) ok tolf seftir oder pe tve sum . .... ok tolf seftir6 oder
es wird Reweis geführt msep tvem af nipinne ok tolf valinkunnuni7.
Das Landrecht macht vom Beweis mit vitni und Zwölft nur
wenig Gebrauch. Es kennt einen Reweis msep tuseggia quinna
vitnum ok tolf manna epe8, mep tuseggia manna vitnum ok tolf manna
epe9, mep tuem vitnum ok tolf manna epe10. Außerdem gehören noch
Eide in Gb. 14, ZEb. 13, Djb. 19 hierher, die unten noch zur Be-
sprechung kommen. Die meisten dieser Fälle finden sich sodann
wieder im Landrecht König Christophs11, nicht dagegen im Stadt-
recht Magnus Erikssons12. Endlich kennt das gotländische Recht
an einer Stelle einen Beweis mip tolf manna aipi oc vitnum paim
sum han sic schirscutapi firir13.
Ergibt sich aus dieser Übersicht eine Verbreitung des Zwölfer-
eides mit vitni über ein zeitlich und räumlich erhebliches Gebiet,
so sind aber andererseits alle diese Quellen weit dürftiger als Vg. in
der Mitteilung von Einzelheiten über den Beweis mit vitni. Allen
gemeinsam ist nur, daß sie die Zwölft dem vitni nachfolgen
lassen. Dies ergibt sich teils aus der syntaktischen Stellung, teils
unmittelbar aus dem Wortlaut, wie z. B. bei tolf seftir oder tu
witne fore, teils ist es ausdrücklich gesagt, wie etwa in Vm. II
pgb. 18pr.
Außerdem läßt sich bis zu den Landrechten die Aufnahme
1 Sdm. Mb. 2; 9pr.
2 Sdm. Djb. 8 § 1.
3 Ög. Gb. 7 § 2; ^Eb. lOpr.; ES. 3 § 1; 9 § 1.
4 Ög. Vap. 38 § 1; vgl. auch Gb. 5 § 1.
5 Ög. Yins. 7 § 5 ; Rb. 9pr.; Bb. 46.
6 Ög. Vap. 1 pr.; iEb. 17; Vins. 4.
7 Ög. Gb. 11 pr.; iEb. 10 §2.
8 LL. Gb. 23 §1; Db. vp. 16.
9 LL. Bb. 22 §1.
10 LL. Db. vp. 19 §2; pjb. 15.
11 Chr. LL. Gb. 22 § 1; Db. vp. 14; 17 § 2; pjb. 16 § 1; 20; Mb. 15 § 1.
12 Der S. 15 Anm. 8 erwähnte Beweis erscheint StL. Gb. 17; Dr. vp. 13pr.
als solcher medh tewm quinnom ok siex manna edhe. Ebenso Gotl. I 18pr.
13 Gotl. I 22 (— II 25). Im übrigen kennt das gotländische Recht Ver-
bindungen von Zeugen und Eidhelfern auch I 19 § 1 (5, 21), 23, 35; 20 § 15;
doch handelt es sich hiebei nicht um Zwölfereide.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften