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A. Warburg:
eines italienischen Druckes, der auf einen zu Wahrsagungszwecken
erfundenen pseudo-joachimitischen Papstkatalog zurückging. Die
Erscheinung Luthers bei Hans Sachs mit der Sichel in der Rechten
und der Rose in der Linken (Abb. 17) hat Luther selbst sehr gefallen.
Er schreibt am 19. Mai 1527 an Wenceslaus Link in Nürnberg:
libellus vester imaginarius de Papatu, in quo imaginem
meam cum falce valde probo, ut qui mordax et acerbus tot annis
ante praedictus sum futurus, sed rosam pro meo signo interpretari
clubito, magis ad officium etiam pertinere putarim“89.
Das italienische Buch mit Holzschnitten (Bologna 1515), das als
Vorlage gedient hat (Abb. 18), befindet sich noch mit den Versen des
Hans Sachs, von Osi-
aldeiterüalienü exiifentisiuodum falcem magnam et rofam mArmqtfa/
rentemRcrtiü autem duplicätüa'n primo elemento dmiCafunt.Itcni cö/
iunfta falciferi quattuot melTiü fcribo erit.f.Principatus aüt omnis que piuin/
pfifti cu gladio in T cmplis dolorum poft paululum te£ufcitabis:tres annos in
mundo oiues'.fenex uaide in infimum duabus. ttibulationibus in medio cot/
tu.es.
Abb. 18. Dieselbe Darstellung aus: Vaticina Joacbimi,
Bononiae 1515 (Bibliothek Wolfenbüttel).
andersHand geschrie-
ben, in der Bibliothek
zu Wolfenbüttel90.
Auf Einzelheiten ein-
zugehen, muß leider
unterbleiben. Es sei
nur auf das Men-
schenbein hingewie-
sen, das ja auch bei
Luther erscheint.
Hier ist in unserem
historischen Papst-
katalog das sprechen-
de Wappen für den
Papst JohannXXIII.
(Coscia), der Schen-
kel, übriggeblieben.
Man hat bisher noch
nicht bemerkt, daß
dieses Bild wiederum
einem byzantinischen
Kaiserbildnis aus den
bekannten L e o n i n i-
schen Orakeln des
89 Briefwechsel (Enders) VI, 52.
90 Sign.- 127—19 Th. 4. Vgl. Genee, Rud. Hans Sachs u. s. Zeit.
(Lpzg. 1894) S. 485.
A. Warburg:
eines italienischen Druckes, der auf einen zu Wahrsagungszwecken
erfundenen pseudo-joachimitischen Papstkatalog zurückging. Die
Erscheinung Luthers bei Hans Sachs mit der Sichel in der Rechten
und der Rose in der Linken (Abb. 17) hat Luther selbst sehr gefallen.
Er schreibt am 19. Mai 1527 an Wenceslaus Link in Nürnberg:
libellus vester imaginarius de Papatu, in quo imaginem
meam cum falce valde probo, ut qui mordax et acerbus tot annis
ante praedictus sum futurus, sed rosam pro meo signo interpretari
clubito, magis ad officium etiam pertinere putarim“89.
Das italienische Buch mit Holzschnitten (Bologna 1515), das als
Vorlage gedient hat (Abb. 18), befindet sich noch mit den Versen des
Hans Sachs, von Osi-
aldeiterüalienü exiifentisiuodum falcem magnam et rofam mArmqtfa/
rentemRcrtiü autem duplicätüa'n primo elemento dmiCafunt.Itcni cö/
iunfta falciferi quattuot melTiü fcribo erit.f.Principatus aüt omnis que piuin/
pfifti cu gladio in T cmplis dolorum poft paululum te£ufcitabis:tres annos in
mundo oiues'.fenex uaide in infimum duabus. ttibulationibus in medio cot/
tu.es.
Abb. 18. Dieselbe Darstellung aus: Vaticina Joacbimi,
Bononiae 1515 (Bibliothek Wolfenbüttel).
andersHand geschrie-
ben, in der Bibliothek
zu Wolfenbüttel90.
Auf Einzelheiten ein-
zugehen, muß leider
unterbleiben. Es sei
nur auf das Men-
schenbein hingewie-
sen, das ja auch bei
Luther erscheint.
Hier ist in unserem
historischen Papst-
katalog das sprechen-
de Wappen für den
Papst JohannXXIII.
(Coscia), der Schen-
kel, übriggeblieben.
Man hat bisher noch
nicht bemerkt, daß
dieses Bild wiederum
einem byzantinischen
Kaiserbildnis aus den
bekannten L e o n i n i-
schen Orakeln des
89 Briefwechsel (Enders) VI, 52.
90 Sign.- 127—19 Th. 4. Vgl. Genee, Rud. Hans Sachs u. s. Zeit.
(Lpzg. 1894) S. 485.