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Warburg, Aby Moritz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 26. Abhandlung): Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37732#0047
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Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten. 47

ruhig verwertet werden^ da Luther den Lichtenberger in jener Zeit
leidenschaftlicher Schlagbilderpolitik — freilich nur als Künder
naturwunderlicher Vorzeichen —-gelten ließ.

3. Wunderdeutende Weissagung: Antik-Teratologisches in der luthe-
rischen Pressepolitik.

Das Bildnis Luthers in der „Wunderlichen Weissagung“
des Joachim von Hans Sachs und dasleoninisc he Orakel. —
Luthers und Melanchthons politische Monstra: Papst-
esel und Mönchskalb.

Auf diesem Gebiete
arbeiteten allerdings Lu-
ther und seine Freunde
mit noch ganz anderen
Darstellungen, deren
parteimäßige Leiden-
schaft nur die Notwen-
digkeit der literarischen
Gegenoffensive ent-
schuldigt.
Spalatin ist auch
hier im Hintergründe als
Förderer bemerkbar. So
interessiert er sich
152187 besonders für das
„Passional Christi und
Antichristi“, das damals,
mit Illustrationen von


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Lucas Cranach, erschien
und den Papst als Anti-
christ anzugreifen wagte.
Und im nächsten Jahre
hört er auch schon88 von
dem italienischen Vor-

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Abb. 17. „Luther“ mit Sichel und Rose aus: Osiander
und Hans Sachs’ wunderliche Weissagung, Nürnberg
1527.

bild der „wunderlichen Weissagung“, die Osiander und
Hans Sachs erst 1527 zu Nürnberg herausgaben, unter Benutzung

87 Luthers Briefwechsel (Enders) III, 107. Brief Luthers an Spalatin
vom 7. März 1521.
88 Vgl. Melanchthon an Spalatin und Michael Hummelberger 4. bezw.
12. März 1522 (CR. I, 565).
 
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