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Warburg, Aby Moritz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 26. Abhandlung): Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37732#0088
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A. Warburg:

nicht hette thun können / wenn sie nicht ein geist / yhr von Got [Bij v0]
gegeben / gehabt hette. Also haben auch die Propheten ym alten Testa-
ment zukunfftig ding geweissaget / Des sind nu viel exempel. Vnd zu
letzt auch zu vnsern Zeiten / ym newen Testament sind dem heiligen
Johanne / da er dem Herrn auff der brust lag / die heimlickeiten Gottes /
so am ende der weit erfur kummen solten / offenbart worden. Der andern
wil ich schweigen / alleine der einigen Brigiden wil ich gedencken /
wilcher offinbarung hie ynn diesem buchlein werden vnterweilen zum
marckte körnen. Zu der selbigen wollen wir auch einen rechnen / der
lieist Reinhard Lolhard / wie es sich alles hernach finden wird an seinen
orten.
Die itzt ertzelten drey wege vnd weise / zukunfftige dinge zu wissen /
wird der Meister dis büchleins / der sich wil vngenant haben / für sich
nemen / vnd wird viel dinges / das da ynn kunfftigen iaren geschehen
sol / mit glaubwirdigen vrsachen vnd be wegnissen anzeigen / war lieh
nicht freuelich vnd vnbesunnen / auch nicht mit einem stoltzen vnd
auffgeblasenem mut / sondern als eine trewliche Warnung vnd ver-
manung / damit er warnet vnd ermanet höchlich vnd mit ernst alle
menschen / vnd sonderlich Fürsten vnd Oberkeit / das sie hülffe vnd rad
suchen wolten / damit man dem zukunfftigen vnglück begegnen / vnd
viel arges verhüten künde. Denn versehen geschütz thut wenigem
schaden. Derhalben mügen sie sich hüten vnd fursehen / so viel sie
mügen / vnd wolten yhe nicht einem igliehen geiste glewben / Denn glaub
vnd trew ist nu zur zeit ein seltzamer vogel ynn der weit. Wo aber nu
kein glaub noch trew ist / da kan kein guter rad sein / vnd wir keinen
rad auff erden finden künnen / so ist keine andere Zuflucht / denn das wir /
bey Gott dem aller höchsten /.rad hülff vnd beystand suchen.

Derwegen so last vns alle anruffen vnd andechtiglich bitten / den
selbigen gütigen vnd barmhertzigen Gott / vnd vnsern Herrn Jhesum
Christum / das er vns durch seine gnade [B iij] wolle verzeihen vnsere
missethat / wolle vns bekeren zum guten / vns ynn einem rugigen fride
erhalten / vnd seinen zorn von vns abwenden / Er wolle für vns stehen /
so wird vns niemand künnen schaden. Jtzt wollen wir nu zu diesem
büchlein greiffen / vnd höret mit vleis zu.
* * *
[Das erste Capitel]
[Bl. D] Hie stehet ein alter gebückter bertichter / hinckender man /
der heit sich an einen stab mit der lincken liand / vnd hat eine sichel in
der rechten / vnd ligt auff einem manne der hat einen ochsen bey den
hörnern ynn der rechten hand / gleich als er yhn erwürgen wolt / Vnd
 
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