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Wilhelm Spiegelberg.
Stelle1 in der sahidischen Form Π2ΑΜΤΟΟΥ bekannt ist. Die Ver-
bindung ist zwar synonym mit AMTCDOY, ist aber etymologisch
^_D fxwj
anders zu erklären. Während letzteres auf altägypt. ^ ΑΛΑΛΛΛ | |
' n dw zurückgeht,2 steckt in dem erstgenannten Ausdruck das Wort
^ hr 20 'Gesicht' in der örtlichen Bedeutung 'Gegend, Seite’, die
in demotischen Verträgen nicht selten ist.3 So findet sich oft pl hr
mlijtj 'die Nordseite’4 pl hr rsj 'die Südseite’5 u. a. Der koptische
Ausdruck enthält zweifellos dieses hr, und die Form des Cheltenham
Codex zeigt in 2λ- eine Variante von 20-.6 Die von Ckum gestellte
Alternative, ob 2ANTOOY = boh. ANTCDOy oder 20 ΜΤΟΟγ sei,
läßt sich jetzt auf Grund der Jeremja-Stelle mit Sicherheit zugunsten
der zweiten Möglichkeit entscheiden. Der Nachweis der neuen Be-
deutung von 20 'Seite, Gegend’ ist gleichzeitig eine starke Stütze
für die Lesung der demotischen Gruppe, die vor kurzem angezweifelt
worden ist.7
33. B6CMHT, BACNHT (B) 'Schmied’.
Sethe8 hat durch seine zweifellos richtige Deutung von
msmv als ‘Harpunierer’ dem darauf zurückgeführten kopt. B6C-
ö @
MHT9 'Schmied’ seine bisher geltende Etymologie entzogen. Ich
möchte jetzt das nur im Bohairischen erhaltene koptische Wort, das
in den Formen B6CMHT10 und wohl weniger korrekt BACMHT vor-
liegt, von dem Substantiv JJ hsn-t 'Grabstichel’11 ableiten.
Davon ist hsntj eine reguläre Nisbebildung, und die demotischen
1 Ckum: Der Papyruscodex . . . der Phillippsbibliothek in Cheltenham,
Straßburg 1915, Seite 47, S. 202.
2 Siehe 1. Z. 51 (1913), S. 123.
3 Siehe Recueil 31 (1909), S. 105, no. XXIX.
4 Revue egyptol. III, Tafel 50; Pap. Innsbruck; Pap. dem. Cairo 31079 13.
5 P. Straßburg 44 c; P. Louvre 2416.
6 Auch in der Pistis Sophia mehrfach (z. B. 256 23) belegt.
7 Thompson: Theban Ostraca, S. 32, zu Ostr. I) 19.
8 Ä. Z. 54 (1918), S. 50 ff.
9 Gen. 4 22; Jes. 4 17.
10 Nach den Varr. in II Timoth. 4 14 (ed. Horner). Die Kxrchersehen Formen
übergehe ich.
11 Siehe dazu Recueil 26 (1904), S. 168.
Wilhelm Spiegelberg.
Stelle1 in der sahidischen Form Π2ΑΜΤΟΟΥ bekannt ist. Die Ver-
bindung ist zwar synonym mit AMTCDOY, ist aber etymologisch
^_D fxwj
anders zu erklären. Während letzteres auf altägypt. ^ ΑΛΑΛΛΛ | |
' n dw zurückgeht,2 steckt in dem erstgenannten Ausdruck das Wort
^ hr 20 'Gesicht' in der örtlichen Bedeutung 'Gegend, Seite’, die
in demotischen Verträgen nicht selten ist.3 So findet sich oft pl hr
mlijtj 'die Nordseite’4 pl hr rsj 'die Südseite’5 u. a. Der koptische
Ausdruck enthält zweifellos dieses hr, und die Form des Cheltenham
Codex zeigt in 2λ- eine Variante von 20-.6 Die von Ckum gestellte
Alternative, ob 2ANTOOY = boh. ANTCDOy oder 20 ΜΤΟΟγ sei,
läßt sich jetzt auf Grund der Jeremja-Stelle mit Sicherheit zugunsten
der zweiten Möglichkeit entscheiden. Der Nachweis der neuen Be-
deutung von 20 'Seite, Gegend’ ist gleichzeitig eine starke Stütze
für die Lesung der demotischen Gruppe, die vor kurzem angezweifelt
worden ist.7
33. B6CMHT, BACNHT (B) 'Schmied’.
Sethe8 hat durch seine zweifellos richtige Deutung von
msmv als ‘Harpunierer’ dem darauf zurückgeführten kopt. B6C-
ö @
MHT9 'Schmied’ seine bisher geltende Etymologie entzogen. Ich
möchte jetzt das nur im Bohairischen erhaltene koptische Wort, das
in den Formen B6CMHT10 und wohl weniger korrekt BACMHT vor-
liegt, von dem Substantiv JJ hsn-t 'Grabstichel’11 ableiten.
Davon ist hsntj eine reguläre Nisbebildung, und die demotischen
1 Ckum: Der Papyruscodex . . . der Phillippsbibliothek in Cheltenham,
Straßburg 1915, Seite 47, S. 202.
2 Siehe 1. Z. 51 (1913), S. 123.
3 Siehe Recueil 31 (1909), S. 105, no. XXIX.
4 Revue egyptol. III, Tafel 50; Pap. Innsbruck; Pap. dem. Cairo 31079 13.
5 P. Straßburg 44 c; P. Louvre 2416.
6 Auch in der Pistis Sophia mehrfach (z. B. 256 23) belegt.
7 Thompson: Theban Ostraca, S. 32, zu Ostr. I) 19.
8 Ä. Z. 54 (1918), S. 50 ff.
9 Gen. 4 22; Jes. 4 17.
10 Nach den Varr. in II Timoth. 4 14 (ed. Horner). Die Kxrchersehen Formen
übergehe ich.
11 Siehe dazu Recueil 26 (1904), S. 168.