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Spiegelberg, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 27. Abhandlung): Koptische Etymologien: Beiträge zu einem koptischen Wörterbuch — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37733#0044
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Wilhelm Spiegelberg.

47 epe N6210M6 Μ [λ] fl) 02 ΝΟβρβΙΟΠΟ NCGTCABO GTCO<|>IA
MnCCD2G NC60YCDCDX6 NT6lü)THM ΝΟΑ2ΤΠ6 'die Frauen
werden spinnen1 und weben und die Kunst (σοφία) des Webens
lernen und dieses Gewand von .... fertig weben (?)/ Es scheint,
daß oyCDCDXG 'abschneiden1 3 4 vom Abnehmen des Gewebes steht
und dessen Fertigstellung bezeichnet. So dürfte es Cbum: Ostr., no.403
oycoxe 0γ201Τβ HAI 'liefere mir ein Kleid5 und Add. 57 von
einem Sack (?) φπλθγοΧ60 NAK GNANOyc 'ich werde ihn dir
gut abliefern5 geradezu für 'abliefern5 zu stehen. Auch in P. Ryh,
no. 238, Z. 35 wird oyü)MOy NOyCD[X]6 mit Crtjm als ein Web-
instrument zu deuten sein.
Die allgemeine Bedeutung 'verletzen5 im Sinne von 'operieren52
liegt Zoega 552 vor: ΠΤΟΚ ΓΑρ Π6ΝφΑΜθγαΐΟ)Χ6 MfipCDMG
NTG126 ΟΝ ΠΚ6ΚΟ)2Τ ΑλλΑ 0)ΑΜΤλλ6Ό N26MÜ)CDN6 GAy-

CDCK 'denn (γάρ) das Messer ist es, das den Menschen verletzt, ebenso
auch das Feuer, aber (άλλα) es heilt auch Krankheiten, wenn sie sich
in die Länge gezogen haben’. Ganz ähnlich ist das weitere Beispiel
Budge: Iiomilies 428 KAI Γλρ TN NAY GNCAGIM eyoyCDXG
NNpCDMG 'denn wir sehen auch (και γάρ), wie die Ärzte die Menschen
verletzen5. Sucht man nach einem altägyptischen Prototyp, so wird
man unschwer auf wdQ 'trennen, scheiden5 geführt, das
zu der Bedeutung 'abschneiden5 gut paßt und lautlich vollkommen ent-
spricht; vgl. IKD CD N 6 (S) < pn\ XÜXDM6 < dm. Andererseits
hat Ekman (Glossar) altäg. wcV mit kopt, oyCDCDTG: ογα) |· (B)
'trennen, scheiden5 identifiziert, und ich sehe keinen Grund, diese
Gleichung zu bezweifeln.3 Es drängt sich daher die Annahme auf,
daß altäg. ivd' ‘scheiden’ zwei verschiedene Derivate im Koptischen
entwickelt hat, in denen das alte d einmal als X, einmal als T auf-
tritt. Solche Doppelwerte desselben Stammes im Koptischen kennen
wir auch sonst, z. B. bei h = 2 : & und Q) in CDN2 : CDN^, TAM20:
TAMäO neben CAAlTüJ: a}AtÄO), ANAC1).4 Gerade für d läßt sich

1 = νήΟειν Luc. 12 27 (Sah.).
2 Ich habe auch an eine Emendation cpcncoce gedacht, die aber doch
wohl zu gewaltsam ist.
3 Eine Zurückführung auf hcdj 'trennen’ scheint mir bedenklich, da sie
die Vokalbrechung nicht berücksichtigt.
4 Vielleicht auch corre und ccük aus stl. Siehe S. 28.
 
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