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Julius Ruska:
frau, sie führt den Kronos1) hinter sich her, gefesselt, in Ketten gelegt;
er schaut auf sie, und hinter ihm ist ein Reiter, mit einem Sehivert ge-
gürtet2). Schreibe unter seine Füße eines von folgenden Schrift-
zeichen3): HHXIHI. Bringe unter dem Ringstein ein Zaubermittel
an, welches das flachausgebreitete Barsijarauda4) genannt wird, lege
darunter auch Feilspäne von rotem Kupfer: wer
diesen Siegelring trägt, gewinnt von den Menschen
Liebe, und besonders von den Frauen haßt ihn keine.
Figur des Saturn. Was den Kronos anlangt,
so ist sein Stein (der Opsianos); er glänzt wie ein
Spiegel5). Es wird gezeichnet der Kronos, das
Bild eines aufrecht dastehenden Mannes, über seinem
Haupt eine Sichel und unter seinen Füßen zwei Eich-
hörnchen [d. i. die Ratte]6 7). Der Ringstein wird
Figur des Saturn, einem Siegelring von Blei aufgesetzt, unter den
Ringstein wird ein Zaubermittel gelegt, das Asplio-
delos heißt, d. i. Alhanta1). Wer diesen Siegelring bei sich hat, ist
er, auf den Leib des Kranken gelegt, das Wasser aufsaugt. Im Pariser Text des
Steinbuchs fehlt die von Ibn Qutaiba erwähnte Stelle, sie wird aber durch
Kazwxni bestätigt. Vgl. Steinbuch d. Arist. S. 17. 164. Da der Stein als sehr
leicht und porös geschildert wird, kann sein Name nicht aus dem syrischen sehllä
„schwer“ abgeleitet werden. Er wird sich aber auch kaum zum Gravieren ge-
eignet haben; dafür konnte nur der Onyx in Frage kommen.
b Zu erwarten wäre Ares; in einem Paralleltext richtig L\JjR. Das Wort
Alcrms oder Ucrms kehrt in den Formen , .i\ und , beim Saturn
Avieder, ist also mit Kr.onos wiederzugeben.
2) Das Bild zeigt einen Mann zu Fuß, der ein Schwert schwingt. Am Rand
die Beischrift: „Figur einer nackten Frau, sie führt einen Mann mit einer Kette,
und hinter ihm ein Reiter mit einem Schwert“.
3) Den hier noch folgenden fünf Worten Aveiß ich keinen Sinn abzugewinnen.
Vielleicht handelt es sich um eine in den Text geratene Glosse. Herr Geheimrat
Bezold schlägt an Stelle von oio die Lesung vor: „(und das
beste aller Dinge ist) der Buchstabe Dal.“
4) Da das Ms. dieses Wort ohne Punkte mit a-wj Aviedergibt, ist meine
Lesung ganz willkürlich.
5) Der arab. Text bietet das unmögliche Laslsüs &ühä; (j*ist aus
zu erklären, der zAveite Teil des Namens bleibt unverständlich.
6) Das Bild stellt zxvei Pullten dar. Am Rand als Beischrift des Bildes:
„.Figur eines stehenden Mannes, über seinem Haupt eine Sichel, und unter seinen
Füßen ZAvei Mäuse (^.j^Is)“.
7j Die arabische Erläuterung bestätigt die Korrektur von Äsüdlün = άσφό-
δηλος. Daß die Asphodelospflanze dem Saturn heilig ist, bezeugen mehrfach
griechische Texte (Anal. Sacra V 2S0, 283, 287; Gatal. Codd. Astr. III 15, VI 83),
Julius Ruska:
frau, sie führt den Kronos1) hinter sich her, gefesselt, in Ketten gelegt;
er schaut auf sie, und hinter ihm ist ein Reiter, mit einem Sehivert ge-
gürtet2). Schreibe unter seine Füße eines von folgenden Schrift-
zeichen3): HHXIHI. Bringe unter dem Ringstein ein Zaubermittel
an, welches das flachausgebreitete Barsijarauda4) genannt wird, lege
darunter auch Feilspäne von rotem Kupfer: wer
diesen Siegelring trägt, gewinnt von den Menschen
Liebe, und besonders von den Frauen haßt ihn keine.
Figur des Saturn. Was den Kronos anlangt,
so ist sein Stein (der Opsianos); er glänzt wie ein
Spiegel5). Es wird gezeichnet der Kronos, das
Bild eines aufrecht dastehenden Mannes, über seinem
Haupt eine Sichel und unter seinen Füßen zwei Eich-
hörnchen [d. i. die Ratte]6 7). Der Ringstein wird
Figur des Saturn, einem Siegelring von Blei aufgesetzt, unter den
Ringstein wird ein Zaubermittel gelegt, das Asplio-
delos heißt, d. i. Alhanta1). Wer diesen Siegelring bei sich hat, ist
er, auf den Leib des Kranken gelegt, das Wasser aufsaugt. Im Pariser Text des
Steinbuchs fehlt die von Ibn Qutaiba erwähnte Stelle, sie wird aber durch
Kazwxni bestätigt. Vgl. Steinbuch d. Arist. S. 17. 164. Da der Stein als sehr
leicht und porös geschildert wird, kann sein Name nicht aus dem syrischen sehllä
„schwer“ abgeleitet werden. Er wird sich aber auch kaum zum Gravieren ge-
eignet haben; dafür konnte nur der Onyx in Frage kommen.
b Zu erwarten wäre Ares; in einem Paralleltext richtig L\JjR. Das Wort
Alcrms oder Ucrms kehrt in den Formen , .i\ und , beim Saturn
Avieder, ist also mit Kr.onos wiederzugeben.
2) Das Bild zeigt einen Mann zu Fuß, der ein Schwert schwingt. Am Rand
die Beischrift: „Figur einer nackten Frau, sie führt einen Mann mit einer Kette,
und hinter ihm ein Reiter mit einem Schwert“.
3) Den hier noch folgenden fünf Worten Aveiß ich keinen Sinn abzugewinnen.
Vielleicht handelt es sich um eine in den Text geratene Glosse. Herr Geheimrat
Bezold schlägt an Stelle von oio die Lesung vor: „(und das
beste aller Dinge ist) der Buchstabe Dal.“
4) Da das Ms. dieses Wort ohne Punkte mit a-wj Aviedergibt, ist meine
Lesung ganz willkürlich.
5) Der arab. Text bietet das unmögliche Laslsüs &ühä; (j*ist aus
zu erklären, der zAveite Teil des Namens bleibt unverständlich.
6) Das Bild stellt zxvei Pullten dar. Am Rand als Beischrift des Bildes:
„.Figur eines stehenden Mannes, über seinem Haupt eine Sichel, und unter seinen
Füßen ZAvei Mäuse (^.j^Is)“.
7j Die arabische Erläuterung bestätigt die Korrektur von Äsüdlün = άσφό-
δηλος. Daß die Asphodelospflanze dem Saturn heilig ist, bezeugen mehrfach
griechische Texte (Anal. Sacra V 2S0, 283, 287; Gatal. Codd. Astr. III 15, VI 83),