Agatharchidea.
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auf Philolaus und zwar auf die eigentümliche bei Diels Vors, l2 *
236, 26ff. verzeichnete symbolische Verknüpfung geometrischer
Bestimmtheiten mit bestimmten Götternamen und Götterfunk-
tionen, wobei die Götter zugleich wie Elementargötter1 erscheinen,
daneben aber auch als bloße Denkbilder. Z. B. ist der Kreis das
κοινόν σχήμα πάντων των νοερών θεών ή νοεροί. Das sind
offenbar dieselben wie die von unserem Autor in die απλανής
σφαίρα versetzten νοητοί θεοί. Ihre Verwandtschaft mit den
platonischen Ideen zu empfinden lag nahe genug. Ebenso
spürt man bei unserem. Eklektiker eine Sympathie mit Einflüssen,
wie sie von Speusipp und Xenocrates herkamen, wenn der eine
gegenüber der platonisch-aristotelischen Vereinheitlichung eine
Mehrheit der Urgründe lehrte (Zeller 24, 1, 996ff.), der andere
aus den mit Zahlensymbolen bezeichneten Urgründen μονάς und
δυάς wirklich Götter machte (Aetius 304, 1). Bei Plato selbst führt
auf eine ähnliche Doppelung (vgl. auch beim Anonymus weiter
unten 441 a 9 θεός und τά πλησίον αύτοΰ οντα) die berühmte
Güterrangordnung im Philebus (66 Aff.), wo sich an das Ewige
selbst, das zugleich das μέτρον ist, ein zweites auch noch im höch-
sten Sinne Schönes und Vollkommenes anschließt, das σύμμετρον,
v. Wilamowitz (Platon 1, 629) hat gezeigt, wie sich das in die
Sprache des Timäus umsetzen läßt: in Wahrheit unterscheidet
Plato Gottes eigensten Bereich und das, was der Demiurg selber
schafft, die Weltseele und die Sternseelen. — Es sind also wieder
die gleichen, uns nun schon vertrauten Elemente, die Stoa braucht
auch hier nicht bemüht zu werden. Das gleiche gilt für die 26ff.
folgende Abgrenzung der sublunaren Welt und die Lehre von der
stufenweise sich vollziehenden Abnahme der Gesetzesbindung im
Weltall. Pythagoreisch heißt sie bei Epiphanius in den Doxo-
graphi 590, 11: ελεγε δέ τά από σελήνης κάτω παθητά είναι
πάντα, τά δέ ύπεράνω τής σελήνης απαθή είναι. Als platonisch
lehrt das in drei Stufen erfolgende Schwinden des ομαλόν
und τεταγμένον Theo Smyrn. 148, 13 ff. Über Aristoteles vgl.
Pfeiffer Stoich. 2, 1916, 47 mit dem Hinweis auf die bedeutsame
Stelle Meteror. 339 a 19 ff.: der aus den Elementen bestehende
περί τήν γήν όλος κόσμος ist έξ ανάγκης συνεχής πως ταΐς άνω φοραΐς,
ώστε πάσαν αύτοΰ τήν δύναμιν κυβερνάσθαι έκεΐθεν. Bei Ocellus 2, 1
1 Vgl. in dem vorerwähnten Philolausbericht bei Aetius 337, 12 die
Angabe über das άνωτάτω μέρος τοΰ περιέχοντος, den Olymp: έν ώ τήν
ειλικρίνειαν είναι των στοιχείων.
73
auf Philolaus und zwar auf die eigentümliche bei Diels Vors, l2 *
236, 26ff. verzeichnete symbolische Verknüpfung geometrischer
Bestimmtheiten mit bestimmten Götternamen und Götterfunk-
tionen, wobei die Götter zugleich wie Elementargötter1 erscheinen,
daneben aber auch als bloße Denkbilder. Z. B. ist der Kreis das
κοινόν σχήμα πάντων των νοερών θεών ή νοεροί. Das sind
offenbar dieselben wie die von unserem Autor in die απλανής
σφαίρα versetzten νοητοί θεοί. Ihre Verwandtschaft mit den
platonischen Ideen zu empfinden lag nahe genug. Ebenso
spürt man bei unserem. Eklektiker eine Sympathie mit Einflüssen,
wie sie von Speusipp und Xenocrates herkamen, wenn der eine
gegenüber der platonisch-aristotelischen Vereinheitlichung eine
Mehrheit der Urgründe lehrte (Zeller 24, 1, 996ff.), der andere
aus den mit Zahlensymbolen bezeichneten Urgründen μονάς und
δυάς wirklich Götter machte (Aetius 304, 1). Bei Plato selbst führt
auf eine ähnliche Doppelung (vgl. auch beim Anonymus weiter
unten 441 a 9 θεός und τά πλησίον αύτοΰ οντα) die berühmte
Güterrangordnung im Philebus (66 Aff.), wo sich an das Ewige
selbst, das zugleich das μέτρον ist, ein zweites auch noch im höch-
sten Sinne Schönes und Vollkommenes anschließt, das σύμμετρον,
v. Wilamowitz (Platon 1, 629) hat gezeigt, wie sich das in die
Sprache des Timäus umsetzen läßt: in Wahrheit unterscheidet
Plato Gottes eigensten Bereich und das, was der Demiurg selber
schafft, die Weltseele und die Sternseelen. — Es sind also wieder
die gleichen, uns nun schon vertrauten Elemente, die Stoa braucht
auch hier nicht bemüht zu werden. Das gleiche gilt für die 26ff.
folgende Abgrenzung der sublunaren Welt und die Lehre von der
stufenweise sich vollziehenden Abnahme der Gesetzesbindung im
Weltall. Pythagoreisch heißt sie bei Epiphanius in den Doxo-
graphi 590, 11: ελεγε δέ τά από σελήνης κάτω παθητά είναι
πάντα, τά δέ ύπεράνω τής σελήνης απαθή είναι. Als platonisch
lehrt das in drei Stufen erfolgende Schwinden des ομαλόν
und τεταγμένον Theo Smyrn. 148, 13 ff. Über Aristoteles vgl.
Pfeiffer Stoich. 2, 1916, 47 mit dem Hinweis auf die bedeutsame
Stelle Meteror. 339 a 19 ff.: der aus den Elementen bestehende
περί τήν γήν όλος κόσμος ist έξ ανάγκης συνεχής πως ταΐς άνω φοραΐς,
ώστε πάσαν αύτοΰ τήν δύναμιν κυβερνάσθαι έκεΐθεν. Bei Ocellus 2, 1
1 Vgl. in dem vorerwähnten Philolausbericht bei Aetius 337, 12 die
Angabe über das άνωτάτω μέρος τοΰ περιέχοντος, den Olymp: έν ώ τήν
ειλικρίνειαν είναι των στοιχείων.