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Ehrismann, Gustav; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 8. Abhandlung): Studien über Rudolf von Ems: Beiträge zur Geschichte d. Rhetorik u. Ethik im Mittelalter — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37685#0059
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Studien über Rudolf von Ems.

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vrouwen nam Und ir da diende üj holden muot Wh. 7761; Gap so
rtlichen glast Daz im nihtes gebrast, und sin kleinoede daz er truoc
Was ouch rilich genuoC’ Wh. 1055.
d) Zweimalige Wiederholung, a) in zwei Versen: der hörte
anders niht wan schal und aber schal von schalle gröz g. Gerh. 5952,
dö vant ich in gelicher not den selben funt den ich dort vant g. Gerh.
1580, so hoehet in diu höchste hant der daz hcehen ist benant g. Gerh.
4315 ; Wisliche wisen rat ze wisem ende bringen Wh. 96. ß) in drei
Versen:, Der ieglicher dienen wil Daz er hie Ion nach dienste nem
Der sinern dienste wol gezern Wh. 806 — 808,
II. Reichere Ornamentierung, mehrfache Wiederholung (auf
vier und mehr Verse verteilt):
a) Wiederholung ein und desselben Wortes oder Wortstammes:
owe wie wunderliche got an mir sin wunderlich gebot mit wunder
hat gezeiget! sin wunder hat geneiget so dicke mines herzen sin,
nü hin nü her, nü her nü hin. er kan ein wunderxr wol sin g. Gerh.
4041—47; an kristenleben er sich begit und wirt der kristen bluome
mit kristenlichem ruome. Man wirt in kristen sehende an Kristum
wirt er jehende gelouben unde toufes sin Barl, 22, 30—35; Owe des
siges der dich erkös! Du bist mit sige sigelös, Ze schumphentiure in
sige körnen. Ich hän unsigende sic genomen Wh. 1509 —1512. Wei-
tere Beispiele aus dem Willehalm zitiert Henrich S. 253.
b) Die Wiederholung verschiedener Wörter kann je nach der
Art ihrer Durchschlingung bezw. ihrer Abwechslung oder nach
der Häufigkeit ihres Auftretens manchfache Variationen an-
nehmen, auch kann ein Ausdruck herrschend sich über die andern
hervorheben, die sich an ihn anschließen, oder zwei bezw. mehrere
Ausdrücke können sich gruppenweise ablösen. Mit solchen wort-
spielerischen Künsteleien werden, womöglich noch unter Bei-
ziehung anderer schmückender Mittel wie der Alliteration, des
Vierreims, der Häufung süßer Worte, die beabsichtigten großen
rhetorischen Effekte erzielt und in solchen Fällen erreicht die
prunkhafte Rede ihren Gipfel. Solche gespreizte Effektstücke
sind die S. 60 ff. angeführten Stellen. So gellt die Herrschaft
der Wortornamentik durch den g. Gerhard und den Barlaam,
ähnlich, doch nicht so übermächtig, durch den Willehalm und die
Weltchronik.
B) Verhältnis der Figur der Wortwiederholung zum Inhalt.
Die Wortwiederholung ist die hauptsächliche Ausdrucksform für
den erhabenen Stil bei Rudolf. Nach den Forderungen der Rhe-
 
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