Es ist allgemein anerkannt, daß der griechische Text der
Geoponica, wie er in der Ausgabe von H. Beckh (bei Teubner)
vorliegt, in vielen Punkten verbessert werden muß. Wir haben
zu den Geoponica syrische, armenische und arabische Übersetzungen,
die alle auf eine ältere Fassung dieses Sammelwerkes zurückgehen
als der erhaltene griechische Text.1 Dann besitzen wir viele Paral-
lelen lateinischer und griechischer Schriftsteller, die noch nicht
überall ausgenutzt sind, ferner gelegentlich Parallelüberlieferungen
in griechischen Handschriften, deren Text sich mit einzelnen
Kapiteln unserer Geoponica deckt oder eng berührt.2 Vieles liegt
noch unbenutzt in Bibliotheken. Eine genaue Vergleichung der
Parallelüberlieferung wird uns vielfach zu Textverbesserungen
führen.
Dann ist zu berücksichtigen, daß unsere Geoponica ihre
Fassung in byzantinischer Zeit bekommen haben, in der auch für
die griechische Prosa ein bestimmter Rhythmus, besonders in den
Satzschlüssen vorgeschrieben war. Wenn auch die Sammlung
landwirtschaftlicher Vorschriften wenig Anlaß bietet, eine gehobene
Sprechweise zu gebrauchen, so sind die byzantinischen Klausel-
gesetze iu den Geoponica doch mehrfach beobachtet.
Ferner wird eine genaue sachliche Erläuterung öfters Anlaß
geben zur Richtigstellung des Textes. Wenn dies auch als selbst-
verständlich gilt, so ist die Forderung scharfer Interpretation doch
vernachlässigt bei Werken wie den Geoponica, deren Inhalt man
als kulturgeschichtlich minderwertig erachtet.
Prüft man nach diesen Gesichtspunkten den Text, so ergibt
sich, daß Beckh die Handschriften zum Teil unrichtig eingeschätzt
hat und daß auch dadurch seine Textgestaltung beeinträchtigt
worden ist.
Einige Beispiele mögen diese Gesichtspunkte erläutern.
1 Eugen Fehrle, Studien zu den griechischen Geoponikern, Bolls Stoiclieia,
3. Heft 1920.
2 F. Boll, Griechische Kalender II, Sitzungsb. d. Fleidelb. Ak. 1911, 15ff.
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Geoponica, wie er in der Ausgabe von H. Beckh (bei Teubner)
vorliegt, in vielen Punkten verbessert werden muß. Wir haben
zu den Geoponica syrische, armenische und arabische Übersetzungen,
die alle auf eine ältere Fassung dieses Sammelwerkes zurückgehen
als der erhaltene griechische Text.1 Dann besitzen wir viele Paral-
lelen lateinischer und griechischer Schriftsteller, die noch nicht
überall ausgenutzt sind, ferner gelegentlich Parallelüberlieferungen
in griechischen Handschriften, deren Text sich mit einzelnen
Kapiteln unserer Geoponica deckt oder eng berührt.2 Vieles liegt
noch unbenutzt in Bibliotheken. Eine genaue Vergleichung der
Parallelüberlieferung wird uns vielfach zu Textverbesserungen
führen.
Dann ist zu berücksichtigen, daß unsere Geoponica ihre
Fassung in byzantinischer Zeit bekommen haben, in der auch für
die griechische Prosa ein bestimmter Rhythmus, besonders in den
Satzschlüssen vorgeschrieben war. Wenn auch die Sammlung
landwirtschaftlicher Vorschriften wenig Anlaß bietet, eine gehobene
Sprechweise zu gebrauchen, so sind die byzantinischen Klausel-
gesetze iu den Geoponica doch mehrfach beobachtet.
Ferner wird eine genaue sachliche Erläuterung öfters Anlaß
geben zur Richtigstellung des Textes. Wenn dies auch als selbst-
verständlich gilt, so ist die Forderung scharfer Interpretation doch
vernachlässigt bei Werken wie den Geoponica, deren Inhalt man
als kulturgeschichtlich minderwertig erachtet.
Prüft man nach diesen Gesichtspunkten den Text, so ergibt
sich, daß Beckh die Handschriften zum Teil unrichtig eingeschätzt
hat und daß auch dadurch seine Textgestaltung beeinträchtigt
worden ist.
Einige Beispiele mögen diese Gesichtspunkte erläutern.
1 Eugen Fehrle, Studien zu den griechischen Geoponikern, Bolls Stoiclieia,
3. Heft 1920.
2 F. Boll, Griechische Kalender II, Sitzungsb. d. Fleidelb. Ak. 1911, 15ff.
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