Metadaten

Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 2. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 3 — Heidelberg, 1920

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37769#0051
License: Free access  - all rights reserved
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. III.

51

bedeutendes *patixsäuan1 2) (gebildet wie ap. xsa&ra]pävan-, vgl.
AirWb. 546); es liegt vor in msS. pät0xsävan, s. S. 40 No. 1. Die
Nachform des airan. *pätixsäia-, deren alter Ausgang -äi völlig
gesichert ist, insbesondere durch das mpT. pad0xsäy (P’DXS’Y)
konnte späterhin sein ausgehendes i einbüßen: daher np. padisä*); 5
weitaus gewöhnlicher aber erscheint sie mit dem Ausgang -äh, den
sie von dem synonymen sah 'König' bezogen hat; daher np.padisäh;
s. dazu oben S. 24 und Bthl. zSR. 5 No. 5.
51. Gleichwertig mit miran. *pat0xsäi und *pad0xsäuan (und
deren Nachformen) war miran. *xuatai (und dessen Nachformen), io
Das führte zunächst zur Schöpfung eines *xuatäuan in gleicher
Bedeutung mit *xuatai. Es liegt vor in mpT. xvadavan, das durch-
aus ebenso wie xvaday verwendet wird, insbesondere als Beiwort
von oder in der Anrede an Mäni und Jesus; s. § 36. Als ein
selbständiges Gebilde mit einem Sekundärsuffix -an oder -uan i5
ist ein *xuatayan weder aus *xuatäi noch aus *xuatäu verständlich.
Auf diesem *xuatäuan aber baute sich in der Folge das gleich-
wertige *xuatäuaiit auf, im Anschluß an den altererbten Ausgang
-äuant, wie er in mpB. amavand, varcävand, usw. vorliegt.3 4) Das
Wort ist im Npersischen ganz geläufig; xudävandK')\ im Mpersischen so
dagegen nur selten bezeugt, PazT. 337 wird es als 86. der Namen
Gottes verzeichnet; s. ferner PazT. 116. 8, 117. 5. Aber in andern
Teilen Irans muß es auch schon in älterer Zeit gewöhnlich ge-
wesen sein; denn, habe ich mit dem zEt&Wb. 38 Gesagten recht,
so ist das msoghdische *xuepa*däuant (msS. xepa&clvand)5 6) aus jenem 25
*xuatüuant in der Weise hervorgegangen, daß man das Wort in
*xuat selbst -j- äuant (s. oben) zerlegt und alsdann *xuat durch das
gleichwertige *xuepa&r}) ersetzt hat; oder aber, wenn man so lieber
will, daß man in der Gleichung *xuat : *xuepa& = *xuatäuan : X
die vierte Proportionale herstellte; s. noch § 22 c. [Andreas GGN. so
1911. 33 setzt allerdings das Wort gleich dem mpB., np. xvesävand\
x) Ferner gab es auch ein hiebt zusammengesetztes *xsäuan, bezeugt
durch msU. axsävan, s. § 22 c, sowie aXSävand, wozu oben Z. 17 ff.
2) Reimt auf xudä z. B. SnL. 94. 610, dessen ä ebenso entstanden ist.
3) Vgl. GIrPh. 1&. 280, Ib. 187 und WZKM. 30. 30. 35
4) Auch im JüdPersischen, s. ZDMG. 55. 242 ff.
5) S. dazu oben S. 40 No. 2.
6) In dem die Bedeutungen 'suus’ und cipse’ vereinigt sind, s. S. 42 No. 3.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften