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Abel, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 5. Abhandlung): Die Verbalformen des abhängigen Satzes (Subjunktiv und Infinitive) im Nubischen — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.37795#0005
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Die nachstehenden Ausführungen sollen ein Kapitel der nub.
■Grammatik behandeln, in dem die drei zusammenfassenden Darstel-
lungen, die wir Reinisch, Lepsius und Almkvist verdanken, aus-
einandergehen. und zugleich soll es wenigstens auf einen Teil des
reichen Verbalbaus der mittelnubischen Texte Licht werfen. Es
ist das die Lehre von den Verbalformen des abhängigen Satzes
und den sog. Infinitiven, mit Ausschluß der völlig selbständigen
Reihen der Konditional- und der nm. Finalformen.
Rein, stellt § 243 ff. paradigmatisch einen Subjunktiv auf und
zeigt seine Anwendung in den §§ 432 ff“. (Nebensätze). Danach
ist der Subj. der Modus der verschiedenen Arten von Nebensätzen,
die das Nub. kennt. Leps. p. 477 will die Existenz des Subj.
«dahingestellt sein lassen», er erklärt p. 499 eine Reihe der R.’schen
■Subj.-Beispiele als von diesem «verkannt» und faßt die Formen,
soweit er sie hat. als Infinitive;'Alm. endlich führt die in Frage
kommenden Formen größtenteils in § 85 als Formen des Relativ-
satzes auf.
Diese Divergenzen erklären sich teilweise aus dem verschiede-
nen Material. Leps. fußt in der Hauptsache auf dem M-Dialekt,
und dort ist in der Tat, wie sich zeigen wird, der Subj. im Aus-
sterben begriffen. Alm.’s Bezeichnung als Relativform trifft nur
einen Teil des Gebrauches, auch hat er nicht alles Zusammen-
gehörige erkannt, und manches findet sich bei ihm anderwärts
verstreut. Rein, endlich hat, wie oft, den Bau der Sprache am
besten durchschaut, neigt jedoch dazu, von einzelnen, richtig be-
obachteten Tatsachen aus ganze Systeme zu konstruieren und ist
außerdem lautlich-formal nicht recht zuverlässig.
Zu diesen zusammenhängenden Darstellungen kommen dann
wreiter die Einzelbeobachtungen Schäfers in seinen N. T., besonders
791, 9 und 685, 18. Für das Mn. liegt noch nichts vor.
Ich behandle nun im folgenden zunächst die Formen des
Subj., dann ihren Gebrauch. Den Ausgangspunkt bildet dabei das
KD. wo der Modus noch wirklich lebendig ist. Zwar trifft das
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, pbil.-hist. Kl. 1921. 5. Abh.

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