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Abel, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 5. Abhandlung): Die Verbalformen des abhängigen Satzes (Subjunktiv und Infinitive) im Nubischen — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.37795#0012
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Hans Abel:

Die unflektierte Form FM tog'min'd). tög'muh'(i), D ag'men'gon.
AVenn Kein. § 244 als 2. 3. sg. subj. neg. tag'min aufstellt,,
so liat er dabei offenbar Fälle im Auge wie Roch. p. 108, 2: iV-
lim .... gan’g'i'mm ivid'a'Jcir'o? «warum bist du zurückgekommen,
ohne .... verkauft zu haben?»; Kein. p. 184, 16: hin’i'min tan'ös'on
«erging, ohne zu sprechen», wovon ich im ganzen sieben Belege zähle,
sämtlich aus F, außer Kein. p. 184, 16, für das auch neben F eine
vielleicht davon beeinflußte M-Version gegeben wird. Die gleiche
Form erscheint jedoch auch auf die 1. sg. bezogen Kein. p. 220, 17:
sü/ck'a'kts .... di'innane drrig'ga käb'a'Jcom’min ei'on «ich bin gereist,
ohne .... Fleisch zu essen». Überall ist das Subjekt der Form gleich
dem des übergeordneten Verbums. In gleicher Verwendung wie
dieses tög'mm tritt nun aber auch ein erweitertes tog'min i auf, und
daneben weiter mit dem im FM so häutigen Schwanken des Vo-
kals (s. p. 9f.) tög'mun und tög mun'i. Diese auf -i auslautenden
Formen sehen nun aber den neg. Partizipien gleich. Berücksich-
tigt man dann die Ähnlichkeit der Bedeutung, wie sie zwischen
einem Part, und einer Subj.-Form, deren Subjekt dem des über-
geordneten Verbs gleich ist, besteht, so erkennt man, daß die
Grenze im Einzelfall nicht leicht zu ziehen ist, um so weniger, als
auch das Part, die gleichen Schwankungen des Vokals im Nega-
tivelement aufweist. Ich betrachte dabei als Part, dasjenige, was
das Attribut zu einem (evtl, zu ergänzenden) Nomen vertritt, als
subjunktivische Form das, was eine nähere Bestimmung zum Ver-
bum angibt. Also deutsch: Part, ist «der nicht geschlagen habende
Mann = der Mann, der nicht geschlagen hat, kommt»; Subj. ist
«er kommt, nicht geschlagen habend = er kommt, ohne daß (ehe
u. dgl.) er geschlagen hat». Als weiteres Kriterium kommt u. U.
hinzu, daß bei pluralischem Subjekt das Part, einen Plural bildet,
die unflektierte subj. Form nicht. Vgl. Erz. 41: cmwo'tö'min'i left’a’-
gü'on «ohne einzutreten, kehrte er um» (subj. F.); ibcl. 44 dasselbe
mit tö-mün, 60 mit tö'mün’i; Kein. p. 217, 14: cibul-liissen'i mtm'ga
neb‘echnm‘i firös'on «der Fuchs lag da, ohne mit dem Auge zu
blinzeln» (subj. F.); Kein. p. 277, 4: ädern Maslr'ra tig’min'i'i in'g
irb'üm’mun «ein Mensch, der nicht in Kairo lebt, wreiß das nicht»
(Part., vgl. den folgenden Satz im Plural: tig'min’ik’kü'i); dagegen
Alm. § 93: ur’on ive'/ä au'mm batar'koga .... «wenn ihr spielt,
ohne etwas zu tun» (suhj. F., 2. pl.); ibd. aman'ga nrmun nog'a'.-
fi’y'us «ohne Wasser zu trinken, gingen wir weg» (subj. F., 1. pl.)
u. a., aber E. T. II, 356: cd firg'u'mun adäm'i hagau'ive'lca el'mun'-
 
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